Moos entfernen: Mit diesen Hausmitteln Rasen, Terrasse & Co. befreien

Simple Hausmittel helfen, Moos dauerhaft zu entfernen. So gehen Sie am besten auf Rasen, Terrasse und Co. vor.

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Jeder kennt die unliebsame Pflanze aus seinem eigenen heimischen Garten. Doch sie loszuwerden, ist oft gar nicht so einfach.

Die Rede ist von Moos. Um es zu entfernen, ist es wichtig zu wissen, woher es kommt. Alles über das unliebsame Unkraut, wie Sie Moos entfernen und einem erneuten Wachstum vorbeugen können, erfahren Sie im Text.

Was ist Moos?

Moos ist eine Pflanze, die eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielt. Sie hat sich vor ca. 400 bis 450 Millionen Jahren aus Algen entwickelt. 

Moose nehmen Nährstoffe aus dem Regenwasser auf und filtern Schadstoffe aus der Luft heraus. Im Anschluss geben sie diese Nährstoffe an den Boden weiter. Damit halten sie die Böden feucht und schützen sie vor der Austrocknung. Außerdem bietet die Pflanze Lebensraum für viele Kleinlebewesen

Es gibt circa 16.000 verschiedene Moos-Arten, die in drei Untergruppen eingeteilt werden. 

  • Laubmoose (Bryophyta)

  • Lebermoose (Marchantiophyta)

  • Hornmoose (Anthocerophyta)

Hier bei uns in Mitteleuropa ist vor allem die Moos-Art Sparriger Runzelbruder (Rhytidiadelphus squarrosus) weit verbreitet. Es gehört zu den Laubmoosen.

Die Mehrheit der in Deutschland vorkommenden Moose sind Laubmoose.

Laubmoos ist die häufigste Moos-Art bei uns
In den meisten Gärten findet man Unterarten des Laubmooses. So wie hier auf dem Bild zu sehen. Foto: Eileen Meinke/Liebenswert Redaktion

Wie entsteht der Grünbelag?

Die Entstehung von Moos hat verschiedene Ursachen

Es vermehrt sich in der Regel durch Sporen, die durch die Moospflanzen selbst freigesetzt werden. Diese freigesetzten Sporen bevorzugen feuchte und schattige Orte. Doch warum ist das so?

Da sie anfangs keine Wurzeln besitzen, müssen die Pflanzen Wasser über ihre gesamte Oberfläche aufnehmen. An einem Ort mit viel Feuchtigkeit können sie somit am besten gedeihen und sich weiter vermehren. Das ist auch der Grund, warum man sie besonders häufig in Wäldern, auf Baumstämmen oder feuchten Rasenflächen vorfindet. Sobald Rasen nicht richtig wächst, nutzt Moos die Chance, um sich in den freien Lücken auszubreiten. 

Starker Moos-Befall? Daran kann es liegen:

Ist Ihr Rasen besonders befallen, kann das darauf hindeuten, dass Sie einen sauren Boden haben. Saurer Boden verschlechtert das Wachstum des Rasens. So hat das Unkraut die Möglichkeit, sich immer weiter auszubreiten. 

Manchmal kommt es auch vor, dass das Unkraut auf Steinböden wächst. Auch hier haben sie optimale Bedingungen, denn diese Böden können Feuchtigkeit durch Regen oder Tau speichern. Außerdem nehmen sie das Kondenswasser aus der Luft auf. Dies trägt zusätzlich zu mehr Feuchtigkeit bei. Ein weiterer Vorteil: Moos muss hier nicht mit anderen Pflanzen um Ressourcen konkurrieren. 

Da die Pflanzen schattige Orte bevorzugen, wachsen sie auch gerne auf Terrassen und an Häuserwänden. Ritzen und Fugen sind ebenfalls häufig befallen.

Doch auch vor Markisen macht die Landpflanze nicht Halt: Markisen, die nach dem Regen nicht gut trocknen oder auf denen sich Wasser sammelt, sind eine ideale Umgebung für Moos. Da die Pflanze nicht viele Nährstoffe benötigt, reichen selbst geringe Mengen an organischen Stoffen oder Mineralen aus, um das Wachstum zu fördern. 

Ein erster Schritt, um das unliebsame Unkraut loszuwerden, kann also sein, Orte, an denen sich Moos ausbreitet, sonniger und trockener zu gestalten. Weitere Tipps zur Entfernung finden Sie im Kapitel: 'Grünbelag entfernen: Diese Methoden schaffen schnelle Abhilfe '

Übrigens: Wenn Moos nur in begrenztem Umfang wächst und keine erheblichen Probleme verursacht, muss es nicht unbedingt entfernt werden. Über eine Beseitigung sollte man nur nachdenken, wenn es Probleme bereitet.

Wie Sie Moos entfernen, erfahren Sie im Artikel
Wenn Sie Moos entfernen wollen, gibt es einige Methoden, auf die Sie zurückgreifen können. Finden Sie heraus, welches die passendste ist. Foto: iStock/schulzie

Wieso sollte man Moos entfernen?

Diese Gründe sprechen dafür, die Landpflanzen zu entfernen: 

Pflanzenschädigung

Moos kann mit anderen Pflanzen in Ihrem Garten um Nährstoffe wie Wasser und Licht konkurrieren. Nimmt es Überhand können andere Pflanzen geschwächt werden, schlechter wachsen oder sogar eingehen.

Ein übermäßiges Wachstum der Landpflanze kann zusätzlich dazu führen, dass Wurzelfäule entsteht. Denn Moos kann Wasser zurückhalten und den Boden feucht halten. Viele Pflanzen vertragen dauerhaft feuchte Böden nicht.

Ist der Rasen stark befallen, kann das Wachstum eingeschränkt werden und der Rasen sogar eingehen. Sollten Sie dies beobachten, sollten Sie eingreifen. 

So kann es dann aussehen:

Während das Moos fleißig gedeiht, stirbt der Rasen ab
Moos entfernen ist wichtig, wenn Sie eines dieser Warnzeichen bemerken. In diesem Fall ist der Rasen schon abgestorben und muss dringend behandelt werden. Foto: Eileen Meinke/Liebenswert Redaktion

Auswirkungen auf Böden und Materialien

Ist Ihr Steinboden von Moos befallen, gibt einige Indikatoren, die fürs Entfernen sprechen: Übermäßige Feuchtigkeit durch den Befall, kann in einigen Fällen die Oberfläche ihres Steinbodens beschädigen. Sollten Sie dies feststellen, sollten Sie den Grünbelag entfernen. 

Moos kann gerade bei Nässe sowie in schattigen Bereichen zu einer Rutschgefahr werden. Auch in diesem Fall sollte es sicherheitshalber entfernt werden.

Ist Ihre Markise befallen, sollten Sie einschreiten, wenn Sie Verfärbungen oder Fleckenbildung feststellen. Ist der Befall sehr stark, kann außerdem das Material verschleißen und die Lebensdauer der Markise verkürzt werden. 

Durch Feuchtigkeitsschäden, die durch das Unkraut entstehen können, kann sich außer dem Schimmel bilden. Auch in diesem Fall sollten Sie den Grünbelag unbedingt entfernen. 

Ästhetik

In den Augen vieler Gartenbesitzer sieht Moos ungepflegt aus. Sie empfinden Rasen und Gras mit viel Grünbelag als vernachlässigt. Auch dies kann ein Grund sein, es loswerden zu wollen. Im nächsten Kapitel erfahren Sie alles zur schnellen und effektiven Entfernung von Moos

Grünbelag entfernen: Diese Methoden schaffen schnelle Abhilfe

Um Moos nachhaltig zu bekämpfen, sollte zunächst der Auslöser für das Wachstum ausfindig gemacht werden. Sonst kann es passieren, dass sie sich Jahr für Jahr erneut mit dem unliebsamen Unkraut herumschlagen müssen. Mögliche Gründe für die Entstehung des Grünbelags können Sie im Kapitel 'Wie entsteht Moos?' noch einmal nachlesen.

Erfahren Sie hier, Tipps und Tricks zum Unkraut jäten:

Moos nachhaltig entfernen: Das müssen Sie wissen

In jedem Fall sollten Sie Ihren Boden einmal genauer unter die Lupe nehmen. Um herauszufinden, wie es um die Gesundheit Ihres Rasens steht, können Sie im Gartenfachhandel oder auch online einen pH-Teststreifen kaufen.

Eine genaue Anleitung, wie Sie vorgehen müssen, finden Sie auf der Verpackung.

Info zu den pH-Werten

Ein pH-Wert von 7 gilt als neutral, alle ph-Werte darunter deuten auf einen sauren Boden hin. 

Es gibt drei verschiedene Methoden zur Entfernung zur Auswahl: die manuelle, mechanische oder chemische Entfernung. Je nachdem wie stark der Moos-Befall ist und welche Oberfläche betroffen ist, erfordert es eine andere Herangehensweise. Wir empfehlen folgendes Vorgehen: 

Moos entfernen: manuelle Methode

Zum Moos entfernen eignet sich ein Fugenreiniger gut.
Zum Moos entfernen eignet sich ein Fugenreiniger gut. Foto: iStock/Stephen Barnes

Für kleinere Flächen sowie empfindliche Oberflächen empfiehlt sich die manuelle Entfernung.  

Nehmen Sie z.B. eine weiche Bürste oder einen Handbesen und entfernen Sie damit den Grünbelag durch hin- und herschaben. Achten Sie darauf, die Oberfläche nicht mit der Bürste zu zerkratzen.

Wie bekomme ich Moos vom Pflaster?

Für gepflasterte Wege, in deren Fugen sich die Landpflanze gerne ansiedelt, eignet sich ein Fugenkratzer optimal als Moosentferner. Tipp: Bevor Sie mit dem Kratzen beginnen, übergießen Sie den Grünbelag mit kochend heißem Wasser, so sterben auch unsichtbare Sporen ab. Im Anschluss empfiehlt sich eine Reinigung des Gehwegs, um Rückstände des Unkrauts wegzuspülen.

Mit einem multifunktionalen Fugenreiniger kommen Sie in jede Ecke: 

Im Anschluss mit dem Besen die Gehwegplatten abkehren. Bei Beton- oder Pflastersteinen, also raueren Oberflächen, empfiehlt sich eher die mechanische Methode

Mechanische Methode

Wie bekomme ich Moos von den Steinen?

Mithilfe eines Hochdruckreinigers können Sie hartnäckiges Unkraut einfach von Pflastersteinen und Steinböden herunterbekommen. Aber Achtung: Verwenden Sie, wenn es geht, nicht den vollen Druck, um Schäden an der Oberfläche zu vermeiden! 

Mithilfe eines Vertikutierers können Sie das Moos auflockern und entfernen. Dadurch wird das Wachstum reduziert und der Rasen kann sich regenerieren. 

Moos entfernen: Hausmittel, die sich dafür eignen

Soda zur Moosentfernung

Mit Hausmitteln können Sie unter anderem Moos im Rasen dauerhaft entfernen. 

Einfach einen Esslöffel Soda auf einen Liter heißes Wasser vermischen und anschließend auf die betroffenen Stellen geben. 

Grünbelag entfernen mit Salzlösung

Eine maximal fünfprozentige Salzlösung mit Wasser vermischen und anschließend das Unkraut besprühen. Diese Lösung auf keinen Fall großflächig verteilen, dann sterben alle Pflanzen rundherum ab. 

§3 Pflanzenschutzgesetz

Der Einsatz von Hausmitteln wie Salz und Essig ist auf gepflastertem Gehweg und Terrassen verboten! 

Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von Backpulver. Es hilft zwar beim Bekämpfen von Unkraut, sollte aber mit Bedacht angewendet werden. Denn Bachpulver unterscheidet nicht zwischen erwünschten und unerwünschten Pflanzen.

So wirkt es: Es verstopft die Poren der Pflanze und entzieht ihr Wasser. So stirbt die Pflanze schließlich ab.

Anwendung: Sie können das Backpulver in Pulverform oder als Wasserlösung aufs Unkraut geben. Entweder streuen Sie das Pulver auf die Blätter oder benetzen das unerwünschte Kraut mit der Wasserlösung (auf fünf Liter Wasser, zwei bis drei Backpulver-Päckchen).

Mit Essig Moos entfernen

Der Einsatz von unverdünnter Essig-Essenz ist verbotenWein- oder Obstessig darf verdünnt für die Behandlung kleinerer (Rasen-)Flächen eingesetzt werden. 

So wirkt es: Wein- oder Obstessig: Es verändert den pH-Wert des Bodens, worunter Pflanzen in der Umgebung leiden können.

Anwendung: Essig im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnen und auf betroffene Stellen sprühen.

Wollen Sie größere Flächen/Großteile Ihres Rasens behandeln, empfiehlt sich die chemische Methode

Warnhinweis zu Hausmitteln

Achtung: Hausmittel gegen Moos im Rasen eignen sich nur bedingt, denn geht etwas bei der Dosierung etwas schief, kann es schnell passieren, dass man nicht nur das Moos, sondern auch andere Pflanzen abtötet. Deshalb sollten Hausmittel im Rasen nur bei kleinen Flächen, punktuell und gering dosiert zum Einsatz kommen.

Unkraut entfernen mit Chemie

Bevor Sie chemische Moosentferner verwenden, ist es unerlässlich zu prüfen, ob der Boden dadurch Schaden nehmen könnte. Insbesondere die Umweltverträglichkeit der Produkte, die Sie verwenden, sollte überprüft werden. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie Ihrem Boden und der Natur nicht nachhaltigen Schaden zufügen.

Als Orientierungshilfe können Sie die Online-Datenbank für Pflanzenschutzmittel vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit heranziehen und das Produkt, das Sie verwenden wollen, abgleichen. Hier erfahren Sie auch, ob die Anwendung zulässig ist.

Welche Mittel darf ich verwenden?

Grundsätzlich dürfen all jene Pflanzenschutzmittel in Haus und Garten angewendet werden, die den folgenden Aufdruck tragen: "Anwendung durch nichtberufliche Anwender zulässig." 

Vor dem Einsatz von speziellen Moosentfernern wie z.B. Algiziden (Chemikalien/Mikroorganismen) sollten Sie den Rasen vorher mähen. Befolgen Sie außerdem unbedingt die Anweisungen des Herstellers.

Haben Sie Haustiere oder Kinder, sollten Sie zudem bedenken, dass es nötig sein kann, dass diese Ihren Rasen für einige Tage nicht betreten dürfen. All diese Informationen finden Sie auf den jeweiligen Produkten. 

Es gibt auch weniger aggressive Produkte, die schonend für Umwelt und Haustier sind: 

Moos natürlich bekämpfen
Finalsan RasenMoosfrei 1000 ml - natürliche Moosbekämpfung
Finalsan RasenMoosfrei 1000 ml - natürliche Moosbekämpfung

Um Moos zu bekämpfen, empfehlen Baumärkte immer wieder auch Eisendünger und andere Mittel mit Eisen-II-Sulfat. Diese sind sehr wirksam, jedoch ist ihre Wirkungsdauer eher kurz- als langfristig und das Moos wird im nächsten Jahr wieder sprießen.

Außerdem ist Vorsicht geboten. Denn nach dem Auftragen des Eisendüngers sollte die Rasenfläche erst einmal nicht mehr betreten werden. Es besteht Vergiftungsgefahr für Kinder und Haustiere! Wenden Sie das Mittel nur für gezielt an, sonst kann es zudem auch Schäden am Rasen anrichten.

Auch deshalb empfehlen wir natürlichen Dünger, um den Rasen zu regenerieren und ihn somit dauerhaft von Moos zu befreien.

Markise reinigen: Diese Moosentferner helfen

Um Ihre Markise zu reinigen, verwenden Sie am besten warmes Wassser und gemischt mit flüssiger Handseife oder Gallseife

Zeigt die Markise nach der Reinigung trotzdem noch Verschmutzungen oder sogar Schimmel, lohnt es sich im Fachhandel einen Spezialreiniger zu kaufen. 

Wie beuge ich Moos langfristig vor?

Moos bevorzugt schattige und feuchte Umgebungen, um vorzubeugen, kann es sich anbieten, die folgenden Maßnahmen zu ergreifen: 

  • Belüftung schaffen: Je besser Ihr Garten belüftet wird, desto schwerer hat es Moos, sich anzusiedeln

  • Schatten vermeiden: Schneiden Sie Ihre Bäume regelmäßig zurück und achten Sie darauf, dass möglichst wenige Hindernisse das Sonnenlicht blockieren

  • Laub direkt entsorgen: Laubpflanzen siedeln sich gerne auf abgestorbenen Pflanzenresten an

  • Boden verbessern: Testen Sie mit einem pH-Teststreifen, ob Ihr Boden möglicherweise zu sauer ist. Moose lieben saure Böden. Ist dies der Fall, können Sie beispielsweise mit Kalk den ph-Wert erhöhen und die Bedingungen für Unkraut weniger attraktiv machen

  • Rasen regelmäßig düngen: Regelmäßiges Düngen hält das Gras gesund und unterdrückt dadurch gleichzeitig das Wachstum des Unkrauts.

  • Regelmäßig Rasen mähen: Insbesondere von Frühjahr bis November sollten Sie mindestens einmal pro Woche den Rasen mähen. Die ideale Länge des Rasens liegt bei vier bis fünf Zentimetern. 

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Quellen

  • Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

  • Online-Datenbank für Pflanzenschutzmittel