Rhododendron: So pflanzen, pflegen und schneiden Sie ihn richtig
Seine Leuchtkraft wissen viele Pflanzenfreunde sehr zu schätzen. Deshalb schmücken Rhododendren in vielen verschiedenen Farben Gärten und Parks. Hier finden Sie nützliche Tipps und Antworten auf die wichtigsten Fragen, wie Sie Ihren Rhododendron richtig pflanzen, pflegen und schneiden.
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Was zeichnet den Rhododendron aus?
Rhododendren sind aus der hiesigen Gartenkultur kaum noch wegzudenken. Er zählt zweifelsohne zu den beliebtesten Blühsträuchern unserer Breitengrade. Die Sträucher gehören zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und haben eine immenses Artenreichtum hervorgebracht. Mehr als 1000 Arten zählen zu der Gattung Rhododendron.
Auch wenn der winterharte buschartig-wachsende Strauch, dessen große Blütenbälle im Sommer blühen, der gängigste Vertreter seiner Gattung ist, reichen die verschiedenen Arten vom wenige Zentimeter hohen Zwerg-Rhododendron über großblumige Hybriden bis hin zu 20 Meter hohen Bäumen. Je nach Art unterscheiden sich die jeweils optimalen Bedingungen und die richtige Pflege.
Die ebenfalls großblumigen Azaleen zählen mittlerweile ebenfalls zu den Rhododendren. Früher waren sie eine eigenständige Gattung der Familie der Heidekrautgewächse.
Die beliebtesten Arten in hiesigen Gärten (Nova Zembla, Kermesina Rose, Roseum Elegans, Catawbiense Grandiflorum) kommen überwiegend aus Ostasien. Dort wachsen sie in kühl-feuchten Mischwäldern auf sauren Böden. Daher brauchen Alpenrosen, wie Rhododendren auch genannt werden, auch in unseren Gärten einen sauren Boden.
Standort, Pflanzung und die richtige Erde
Der Rhododendron ist eine recht empfindliche Pflanze - weshalb Sie seinen Standort sorgfältig auswählen sollten. Im lichten Schatten, beispielsweise unter dem Blätterdach eines Laubbaumes oder in der Nähe eines Nadelbaums, fühlt er sich am wohlsten. Auch an einen halbschattigen Standort gedeiht die Rhododendron-Pflanze gut.
Nur der prallen Mittagssonne sollte ein Rhododendron niemals ausgesetzt werden. Aber auch zu wenig Licht straft der Strauch mit einer spärlichen Blüte.
Substrat
Nicht nur beim Standort ist der Rhododendron wählerisch, auch an das Substrat stellt er besondere Ansprüche. Als Moorbeetpflanze gedeiht er nur auf sauren Böden mit einem pH-Wert von 4,5 bis allerhöchstens 6.
Das Substrat muss kalkfrei, humusreich und locker sein, so dass Wasser sehr gut in tiefere Erdschichten abfließen kann. Im Handel sind Spezialerden erhältlich, die genau auf die Ansprüche des Rhododendron abgestimmt sind.
So können Sie Rhododendronerde selber mischen
Wollen Sie mehrere Pflanzen setzen, die saure Böden benötigen, kann es sich lohnen, das Substrat selbst zu mischen.
Um selbst saure Erde herzustellen, benötigen Sie Folgendes:
Halb zersetzter Laubkompost
Feiner Rindenkompost, Nadelstreu oder Holzhäckselkompost
Bausand
Verrotteter Rinderdung oder Pellets
Alle Bestandteile haben von Natur aus einen niedrigen pH-Wert und werden zu gleichen Teilen gemischt. Je nach Menge eignet sich ein großer Eimer oder eine Schubkarre, um die Substrat-Teile miteinander zu vermengen.
Wichtig ist, dass Sie wirklich nur Laubkompost - keinen Gartenkompost - verwenden. Das Laub von Eiche, Buche und Esche eignet sich am Besten. Wenn Sie sich für Rindenkompost entscheiden, achten Sie darauf, dass Sie nicht versehentlich zu Rindenmulch greifen. Die Rindenstücke im Mulch würden in der Substratmischung faulen.
Pflanzung
Der optimale Zeitpunkt um Rhododendron einzupflanzen ist entweder im Herbst, von Anfang September bis Mitte November oder im Frühling, zwischen Ende März bis Ende Mai.
Alle Pflanzenteile sind giftig: Tragen Sie bei allen Arbeiten rund um den Rhododendron Gartenhandschuhe!
Gehen Sie nun wie folgt vor:
1. Wählen Sie einen passenden Standort
Wie oben beschrieben, gedeiht der immergrüne Strauch nur im lichten Schatten oder Halbschatten optimal.
2. Heben Sie ein großzügiges Loch aus
Vor dem Pflanzen müssen Sie ein großzügiges Loch ausheben, um die meist kalkhaltige Gartenerde großzügig durch passendes Substrat zu ersetzen. Das Loch sollte etwas tiefer als der Wurzelballen und etwa viermal so breit ausgehoben werden. So ist sichergestellt, dass die Pflanze über einige Jahre im optimalen Substrat wurzelt.
3. Setzen Sie die Pflanze
Als Flachwurzler sollte der Rhododendron nicht zu tief in die Erde gesetzt werden. Der Wurzelballen des neu gesetzten Strauchs sollte etwa zwei Finger breit über die Erde hinausragen und nicht mit Erde bedeckt werden. Die Wurzeln sollten an der Oberseite nicht mit Erde bedeckt werden.
4. Düngen und Mulchen
Drücken Sie die Erde an den Seiten an und bedecken Sie die Erde rund um den Rhododendron mit einer ein bis drei Zentimeter dicken Mulchschicht aus Kiefern- oder Fichtenrinde. Pflanzen Sie Ihren Rhododendron im Herbst, ist eine Düngung nicht notwendig. Haben Sie Ihren Strauch im Frühling gesetzt, sollten Sie vor dem Mulchen noch Hornspäne in die obere Erdschicht einarbeiten.
Rhododendren pflegen
Immergrüner Rhododendron wird meist deshalb in den Garten gepflanzt, weil der Strauch das ganze Jahr über attraktiv ist: Die dicken, dunkelgrünen Blätter sind je nach Sorte winterhart und bringen auch in der kalten Jahreszeit Farbe in den eigenen Garten.
Unsere Kolleginnen von selbst.de haben alles Wichtige, was Sie über Rhododendren wissen müssen, in diesem Video zusammengefasst:
Im Frühjahr, je nach Sorte schon ab März, und über mehrere Wochen und Monate bis in den Sommer, meist Mitte Juni, erstrahlen die großen Blüten in allen erdenklichen Farben von Rosa-Weiß bis Purpur. Damit die Blütenpracht Jahr für Jahr erscheint, ist die richtige Pflege essenziell.
Wie oft sollte man den Rhododendron gießen?
Rhododendren wurzeln gerne in kühl-feuchtem Substrat. Daher braucht die Alpenrose im Sommer meist zusätzliche Wassergaben. Am Besten eignet sich dafür Regenwasser. Deshalb sollten Sie dieses in Ihrem Garten auffangen und in trockenen Perioden den Strauch damit wässern.
Haben Sie nicht die Möglichkeit Regenwasser aufzufangen, können Sie Ihr Leitungswasser so aufbereiten, dass es den Rhododendren nicht schadet. In unserem Leitungswasser ist Kalk enthalten, was den pH-Wert im Boden anhebt:
Ein bewährtes Hausmittel ist Kaffeesatz. Dieser hat einen niedrigen pH-Wert und eignet sich daher bestens für alle Rhododendron-Arten. Sie können Ihn entweder von Zeit zur Zeit in die Erde einarbeiten oder im Gießwasser auflösen und mit so beim Gießen ausbringen.
Gehören Sie nicht zu den Kaffeetrinkenden, können Sie im Handel spezielle Eisenpräparate erwerben, die genau wie Kaffeesatz eingesetzt werden können. Das Präparat eignet sich aus als Erste-Hilfe-Maßnahme bei einer drohenden Chlorose des Rhododendron (siehe Abschnitt Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler).
Wann sollte man düngen?
Egal ob der Rhododendron im Herbst oder im Frühjahr eingepflanzt wurde - die erste Düngung erfolgt im Frühjahr. Pflanzen Sie den Rhododendron zwischen März und Mai ein, düngen Sie ihn sofort. Wenn Sie ihn im Herbst eingesetzt haben, gönnen Sie ihm die erste Düngung bestenfalls im März vor der ersten Blüte.
Eine zweite Düngung erfolgt dann nochmal Ende Juni bis Mitte Juli. Zu diesem Zeitpunkt ist eine halbe Ration ausreichend.
Bestens eignet sich Langzeit-Dünger aus dem Handel. Dieser enthält alles, was der Rhododendron über den Sommer braucht, um gut zu gedeihen und üppig zu blühen.
Hornspäne bzw. Knochenmehl ist ebenfalls ein sehr guter Dünger, der vor allem den Nährstoffverlust durch das Mulchen ausgleicht. Als Hausmittel hat sich Kaffeesatz als wirksamer Rhododendron-Dünger erwiesen. Sie können ihn entweder im Gießwasser auflösen und beim Wässern ausbringen, oder auf die Erde um die Pflanze herum ausstreuen und flach in den Boden einarbeiten.
Richtig mulchen
An ihrem Naturstandort sind Rhododendren immer mit einer Schicht Laubhumus oder Nadelstreu bedeckt. Daher sollten Sie auch im Garten unbedingt mulchen! Der Rindenmulch hält die Erde feucht und unterdrückt Unkraut. Außerdem hält das verrottende Mulchmaterial die Erde humusreich.
Da das Mulchmaterial mit der Zeit verrottet, sollte die Mulchschicht jedes Jahr erneuert werden. Besonders gut eignet sich dafür zum Beispiel Kiefernrinde, aber auch gehäckseltes Herbstlaub oder angetrockneter Rasenschnitt.
Da die Zersetzung des Mulchmaterials auch Nährstoffe bindet, die dem Rhododendron dann nicht mehr zur Verfügung stehen, sollten Sie den Rhododendron vor dem Erneuern der Mulchschicht mit Hornspäne düngen.
Rhododendron zurückschneiden: Zeitpunkt und Vorgehensweise
Der Rhododendron muss zwar nicht regelmäßig geschnitten werden, ist aber sehr schnittfest und treibt gut wieder aus. Außerdem tut eine kleine Verjüngungskur gut, wenn abgestorbene Äste sichtbar sind.
Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt ist vor der Blüte, also zwischen Februar und Anfang März. Aber auch nach der Blüte können Sie noch zur Ast- oder Gartenschere greifen: je nach Sorte ist das etwa ab Ende Mai. Planen Sie allerdings einen radikalen Schnitt, dürfen Sie das nur vor der Blüte tun, ab dem ersten März bis Ende September ist ein grober Rückschnitt zum Schutz brütender Vögel laut Bundesnaturschutzgesetz nicht erlaubt.
Vorgehensweise
Rhododendron verträgt auch Schnitte bis ins mehrjährige Holz und treibt zuverlässig wieder aus. Schneiden Sie dicke Äste etwa im 45-Grad-Winkel, so dass sich kein Wasser auf der Astscheibe sammeln kann.
Haben Sie den Rhododendron auf den Stock gesetzt, sprich er hat keine Blätter und grüne Triebe mehr, müssen Sie ihn gut düngen, bis er wieder austreibt. Denn ohne Blätter kann der Strauch keine Fotosynthese betreiben und braucht die Stärke aus dem Dünger.
Wollen Sie Ihren Rhododendron nur etwas in Form bringen, sollten Sie die Gartenschere unter einer Abzweigung ansetzen, da die ruhenden Knospen direkt unter dem Blattschopf sitzen.
Ausputzen
Auch wenn Sie Ihren Rhododendron nicht schneiden, sollten Sie unbedingt verblühte Blütenstände ausbrechen. So können sich schneller neue Knospen bilden.
Am Ende des Sommers sollten Sie die abgestorbenen, braunen Endknopsen ebenfalls ausbrechen. Zikaden nehmen diese sonst gerne als Brutstätte und werden als Schädlinge im nächsten Frühjahr großen Schaden anrichten. Entfernen Sie die ausgebrochenen Knospen daher über den Hausmüll, nicht über den Kompost!
Tipps bei Schädlingen und Krankheiten
Damit Rhododendren in hießeigen Gärten Jahr für Jahr blühen, sollten sie stets gut gepflegt werden. So bleibt der Strauch vital und widerstandsfähig. Ist er geschwächt, ist der Rhododendron leider anfällig für diese typischen Schädlinge und Krankheiten. Wir erklären, was hinter den häufigsten Schadbildern steckt:
Angefressene Blätter
Den am weitesten verbreiteten Schädling an Rhododendren haben Sie bereits kurz kennengelernt: Die Rhododendron-Zikade. Die Knospe der Rhododendron-Blüte ist die perfekte Brutstätte für ihre Eier. Leider übertragen die Zikaden einen Pilz, der die Knospen absterben lassen. Außerdem fressen sich die jungen Zikaden im nächsten Frühjahr durch die schönen, dunkelgrünen Blätter und hinterlassen unschöne Löcher.
Sind die Blätter jedoch eher am Rand und buchtenartig angefressen, ist Ihr Rhododendron vermutlich vom Dickmaulrüssler befallen.
Flecken auf den Blättern
Meist stecken hinter Flecken auf den Blättern eher harmlose Pilzinfektionen.
Bräunliche bis schwarze Flecken mit rötlichem Rand auf den Blättern zeigen einen Befall mit Colletotrichum-Arten auf. Die Flecken können sowohl auf den Blattoberseiten als auch -unterseiten auftreten. Entfernen Sie betroffene Blätter und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
Abgestrobene Triebe / Äste
Dass ein Rhododendron mit der Zeit altert und innenliegende und beschädigte Äste gelegentlich absterben, ist normal.
Es gibt aber auch eine ernstzunehmende Krankheit, die Rhododendren befallen kann: Die Phytophtora, umgangssprachlich Rhododendron-Welke. Sie befällt zunächst einzelne Triebe und Äste, kann sich aber auch soweit ausbreiten, bis der ganze Pflanze abstirbt. Sie wird durch staunassen, dichten Boden begünstigst.
Ist Ihre Pflanze davon betroffen, schneiden Sie betroffene Triebe und Äste großzügig aus und entfernen Sie diese über den Hausmüll. Ist die Pflanze zu stark betroffen, muss sie samt Wurzelstock und umliegender Erde entfernt werden. Die Pilze, die die Krankheit verursachen, können andernfalls in der Erde überleben und auch andere Pflanzen befallen.
Gelbe Blätter
Besonders nach dem Mulchen sollten Sie den Rhododendron genau beobachten: Wächst er nur noch langsam oder werden seine Blätter gelb, deutet das auf eine Chlorose hin. Das liegt daran, dass Mulchmaterial nähr- und stickstoffarm ist und der Pflanze Mineralien entziehen kann. Das Einarbeiten von Hornspänen in den Boden vor dem Mulchen und ein erneutes Düngen können helfen. Harken Sie dafür den Mulch um den Wurzelstamm herum zur Seite und schieben Sie ihn nach dem Düngen wieder zurück. Auch ein spezielles Eisenpräparat kann Abhilfe schaffen.
Tritt das Problem häufiger auf, ist ein Umpflanzen in einen geeigneteres Substrat empfehlenswert.
Graue Blätter
Grau marmorierte Blätter weisen auf einen Schädling hin: Die Rhododendron-Netzwanze. Sie ist nur etwa drei bis vier Millimeter groß und hat netzartig geaderte Flügel. Sie sitzt an der Unterseite der Blätter und saugt das Laub aus.
Am besten beugen Sie den Schädlingen durch häufiges Düngen vor, denn starke, gesunde Pflanzen können sich gut gegen Krankheiten und Schädlinge wehren. Einen Befall bekämpfen Sie mit Mitteln aus dem Handel.