Robert Atzorn schwärmt über seine Rolle als Opa
'Nord Nord Mord'-Star Robert Atzorn spricht über sein Eheleben, Enkelkinder und sein eigenes Ende.
In 'Nord Nord Mord' spielt Robert Atzorn den Hauptkommissar Clüver. Der muss sich um die Erpressung eines Unternehmers kümmern, dessen Fitnesstrainer und Liebhaber tot aufgefunden wird. Das verspricht einen spannenden Fall für den Kommissar.
Privat lebt Robert Atzorn ruhiger. Seit mehr als 40 Jahren ist der Schauspieler mit seiner Angelika (69) verheiratet – und glücklich. In welchem Punkt die beiden sich (noch) nicht einig sind, verriet der TV-Star 2016 im Interview mit Das Neue Blatt.
Wie sind Sie so ein gutes Team geworden?
Die ersten sieben Jahre unserer Beziehung waren schwierig. Da gab es immer wieder Punkte, wo es geknallt hat. Aber wir sind immer miteinander in Kontakt geblieben, an den Auseinandersetzungen gewachsen, haben dazugelernt und uns aufeinander eingestellt. Heute sind wir ganz andere Menschen als am Anfang.
Wann war die schönste Zeit Ihrer Beziehung?
Die schönste Zeit ist jetzt. Seit etwa zehn Jahren ist es nur noch toll zwischen uns.
Geben Sie Ihren Söhnen Ratschläge in Sachen Partnerschaft?
Nein, aber sie fragen mich auch nicht. Ich habe den Eindruck, bei denen kriselt es nicht: Daniel ist verheiratet, hat mittlerweile zwei Kinder. Die lieben sich total, es ist alles super. Wobei Kinder ja immer eine besondere Herausforderung für alle bedeuten.
Wie war das bei Ihnen?
Bei uns war das eine Krisenzeit, als die Kinder kamen. Das ganze Leben stellt sich ja komplett um.
Ihre Frau blieb zu Hause …
Meine Frau hat der Familie zuliebe ihren Beruf sehr eingeschränkt. Manchmal hatte ich ihr gegenüber deshalb ein schlechtes Gewissen.
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Hat Ihre Frau Sie spüren lassen, dass sie andere Pläne hatte?
Angelika war Tänzerin an der Staatsoper Hamburg, machte dann noch eine Schauspielausbildung. Sie hat wahnsinnig viel in ihre Karriere investiert und sich ihre Zukunft sicher anders vorgestellt. Aber als die Kinder kamen, war es klar, dass sie deren Betreuung nicht einer fremden Person überlassen wollte. So hat Angelika zurückgesteckt. Das war oft bitter. Für eine junge Frau ist das nicht einfach.
Dafür sind Ihre beiden Söhne sehr gut geraten!
Im Laufe der Jahre hat meine Frau gesehen, wie wichtig es war, dass jemand zu Hause und für die Kinder da war. Das Ergebnis ihres selbstlosen Einsatzes ist einfach toll. Unsere Söhne sind ausgeglichene, erfolgreiche Menschen. Das ist in Schauspieler-Familien nicht selbstverständlich. Angelika hat da wirklich großartige Arbeit geleistet.
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Verbindet Sie mit Ihrer Frau auch eine Freundschaft?
Uns verbindet eine ganz tiefe Freundschaft. Die ist mit den Jahren gewachsen. Wir kennen uns so gut. Wenn etwas nicht stimmt, merke ich das sofort. Das ist toll.
Sind Sie ein Frauenversteher?
Ich rede lieber mit Frauen, weil sie offener sind als Männer. Ich habe aber auch erst durch meine Frau gelernt, mich zu äußern.
Pflegen Sie denn Freundschaften?
Ich habe nicht viele Freunde. Männer sind da, glaube ich, insgesamt komplizierter. Meine Frau hat viele Freundinnen, ich beschränke mich auf zwei enge Freunde und viele gute Bekannte.
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Ihr Sohn Daniel lebt mit seiner Familie in Berlin. Wie ist das für Sie?
Nach 15 Jahren in Berlin ziehen mein Sohn und meine Schwiegertochter jetzt an den Chiemsee. Das freut uns natürlich sehr, weil wir die Kleinen so besser miterleben.
Wie fühlt sich das Opasein an?
Das finde ich super! Ich selbst hatte einen tollen Opa, der meine ganze Entwicklung geprägt hat. Er war ein ganz wichtiger Mensch für mich. Ich hoffe, ich kann das meinen Enkelkindern auch sein.
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Im Februar 2016 wurden Sie 71. Wie fit sind Sie eigentlich?
Ich merke, dass ich schneller müde werde. Ich brauche meine sieben, acht Stunden Schlaf. Wenn ich nur drei Stunden geschlafen habe, fühle ich mich bescheiden. Früher habe ich das locker weggesteckt. Aber das Leben macht mir immer noch großen Spaß! Viele Kleinigkeiten machen mir sogar viel mehr Spaß als früher. Allein wenn die Sonne scheint, geht es mir gut. Die Zahl 71 macht mir gar nichts. Mit 60 hatte ich diesen Knackpunkt. Da dachte ich: „Jetzt darfst du keine Zeit mehr vertrödeln!“ Die eigene Endlichkeit ist mir bewusst, und ich freue mich, dass ich noch da bin. Ich glaube, ich habe ganz gute Gene. Meine Mutter ist 96 Jahre alt geworden.
Ihre Mutter ist in Hamburg begraben. Besuchen Sie den Friedhof, wenn Sie in der Stadt sind?
Ich habe im Moment kein Bedürfnis danach. Ich habe meine Mutter bis zum Schluss begleitet. Die ganze Familie war bei ihr, als sie ihre letzten Atemzüge machte. Ich habe es als Geschenk empfunden, dass wir bei ihr sein durften.
Sie kommen aus Norddeutschland. Möchten Sie in Ihrer Wahlheimat Bayern begraben werden?
Ich möchte, dass meine Asche über der Nordsee verstreut wird. Meine Frau ist nicht so begeistert von der Idee. Aber ich werde sie schon noch überzeugen!
'Nord Nord Mord' mit Robert Atzorn läuft am Mittwoch, 20. September 2017, um 20:15 Uhr im ZDF.