Suzanne von Borsody über das Altern und ihre verstorbene Mutter
Sie ist eine Grande Dame des deutschen Fernsehens, gehört zu den größten Charakterdarstellerinen des Landes: Suzanne von Borsody (60). Im Interview spricht die aus einer Künstlerfamilie stammende Schauspielerin über die Liebe, das Älterwerden und ihre verstorbene Mutter - und warum sie an die Macht des Universums glaubt.
Suzanne von Borsody ist eine Frau mit vielen Gesichtern – ob auf der Bühne oder vor der Kamera. Privat ist die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin, die ihre Karriere am Theater begann, mit dem elf Jahre jüngeren Jens Schniedenharn (47) verheiratet – und sehr glücklich.
Suzanne von Borsordy ...
... über ihre Kindheit
"Meine Mutter (TV-Star Rosemarie Fendel, Anmerkung der Redaktion) war immer für mich da, auch beruflich. Kindern muss man Freiheiten geben, aber auch gleichzeitig ein Auge auf sie haben. Sowohl Eltern als auch Kinder müssen versuchen, erwachsen zu werden und sich in eine Welt ohne den anderen trauen."
... über ihre Mutter
"Sie starb 2013 im Alter von 85 Jahren. Ich weiß, dass es meiner Mutter gut geht, da wo sie jetzt ist. So traurig es ist, wenn ein geliebter Mensch geht – so beruhigend ist es auch, ihn gut aufgehoben zu wissen. Meine Mutter ist heimgekehrt und irgendwann werde ich ihr folgen. Das ist der Lauf der Dinge."
... zum Thema Neuanfang
"Äußere Umstände zwingen zu einem Neuanfang. Man braucht keinen Mut, obwohl es damit oft leichter geht – eher benötigt man Haltung. Manchmal braucht es aber sehr viel Mut, die Dinge unverändert zu lassen und auszuharren."
... über das Älterwerden
"Die besten Jahre im Leben einer Frau sind zwischen 30 und 50. Ich erweitere das jetzt: Die Jahre zwischen 30 und 60 sind die besten. Ich freu mich schon, das Ganze bald noch mal um zehn Jahre zu erhöhen."
Im Video stellen wir noch eine starke Frau vor. Wissen Sie, um wen es sich handelt? (Artikel wird unter dem Video fortgesetzt):
... zum Erfolg
"Mein Erfolg wurde mir nicht geschenkt. Ich musste beruflich und an mir arbeiten, Entscheidungen treffen und lernen, was wichtig ist und was nicht. Ein Leitsatz meiner Familie lautet: ‚Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache immer die Hauptsache bleibt.‘ Schwierig ist es nur, die Hauptsache zu finden."
... zur Karriere
"Es war viel Arbeit, um dorthin zu gelangen, wo ich heute bin."
... über die Liebe
"Trotz der vielen Drehs haben wir genug Zeit für uns."
... über die Ehe
"Es ist schön, verheiratet zu sein, sagen zu können: ‚Das ist mein Mann.‘ Das Leben ist schöner zu zweit."
... zum Thema Zeit füreinander
"Ein Vorteil des Berufs ist, dass man nicht das ganze Jahr durcharbeitet. Wir schaffen es zwar nicht, uns 365 Tage im Jahr zu sehen – aber wir haben dennoch genug Zeit für uns. Bei Film-Dreharbeiten hat mein Mann mich zum Beispiel kürzlich in Miami und Puerto Rico besucht."
... über Lebensgefühl
"Den Zustand, dass es mir gut geht, nehme ich nicht als selbstverständlich. Ich bin sehr dankbar für alles. Über die Jahre stellt man fest, dass das Leben in Wellen verläuft. Rückschläge kann man so leichter verkraften. Wichtig ist, dass man neugierig auf die Menschen und das Leben bleibt. Man muss miteinander reden und voneinander lernen."
... über ihre Wünsche
"Ich glaube an die Macht des Universums. Daran, dass Wünsche sich erfüllen, wenn man sich lange und ausführlich mit ihnen beschäftigt. Man muss sie sehr präzise formulieren. Ich hab mir zum Beispiel eine Rolle als Zauberin in einem ‚Harry Potter‘-Film gewünscht. Leider waren alle Parts schon besetzt. Ich hatte den Wunsch unpräzise formuliert. Aber ich bekam die Rolle einer Zauberin in ‚Rapunzel‘ und die der Internatslehrerin in ‚Hanni und Nanni‘ – zwei verschiedene Filme statt eines einzelnen Auftritts."
Das ist ihr Lebensmotto
"Manchmal braucht es Mut, die Dinge unverändert zu lassen."
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