Antiquitäten verkaufen: Wie Sie für Rares viel Bares bekommen
Porzellan, Münzen, Bücher oder andere Antiquitäten: Nicht alles lässt sich wirklich zu Geld machen. Wir verraten, wo bei einem Verkauf stolze Erlöse winken und wie Sie den Wert richtig einschätzen.
Kaum eine Sendung war in den letzten Jahren so beliebt wie die ZDF-Show 'Bares für Rares' mit Horst Lichter. Viele Zuschauer fragen sich seitdem, was ihre eigenen alten Schätze vom Dachboden oder etwaige Erbstücke wohl wert sind. Wir geben einen Überblick.
Porzellanfiguren gehen gut
Handbemalte Originalfiguren aus der Zeit um 1900 sind gefragt. Wichtig: Sie müssen von einem renommierten Hersteller wie Meissen oder Nymphenburg stammen und unbeschädigt sein. Geschirr lässt sich nur dann gut und teuer verkaufen, wenn es vollständig, dekorativ und von einer namhaften Firma wie KPM Berlin oder Meissen ist.
Der Wert von Schmuck ist Materialfrage
Für Ketten, Ringe und Co. wird meist nur der Materialwert bezahlt. Angesichts der niedrigen Gold- und Edelsteinpreise lohnt sich ein Verkauf kaum. Eine Ausnahme ist echter antiker Schmuck aus der Zeit vor 1880. Ein Echtheitszertifikat erleichtert den Verkauf.
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Briefmarken sind selten viel wert
Sie waren einmal das beliebteste Sammelobjekt weltweit. Das ist vorbei. Viele Alben, zum Beispiel mit deutschen Briefmarken aus den letzten 60 Jahren, sind kaum etwas wert. Interessanter wird es, wenn die Sammlung ein komplettes Themengebiet abdeckt. Eine vollständige Ländersammlung China etwa ließe sich derzeit gut verkaufen. Eine echte Rarität zu finden, die Tausende oder gar Millionen Euro wert ist, ist unwahrscheinlicher, als den Lotto-Jackpot zu knacken.
Begehrte Antiquität: Blechspielzeug
Für gut erhaltenes aufziehbares Blechspielzeug aus den 20er- oder 30er-Jahren kann man schnell mehrere Hundert Euro bekommen. Beliebte Hersteller sind Märklin, Schuco, Bing oder Carette. Ideal ist es, wenn zu dem Spielzeug auch noch die Originalverpackung erhalten ist. Wie auch Schmuck und Porzellan sollte altes Spielzeug unbedingt gewaschen, geputzt und für den Auftritt schick gemacht werden, bevor man es verkaufen will oder schätzen lässt.
Zu verkaufende Möbel sollten klein sein
Groß, schwer und dunkel verkauft sich schlecht auf dem Möbel-Markt. Schlichte Design-Klassiker aus dem 20. Jahrhundert lassen sich besser an den Mann bringen. So werden zum Beispiel für die 'Anrichte 602' aus der DDR-Produktion der 50er-Jahre heute bis zu 1.800 Euro bezahlt. Und der ebenso alte Klassiker 'Eiermann-Stuhl SE 68' bringt rund 200 Euro.
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Meistens wertlos: Bücher sind Massenware
Romane lassen sich kaum für mehr als ein oder zwei Euro pro Stück verkaufen. Mehr Geld bringen nur gut erhaltene alte Comics oder frühe Sachbücher. Selbst alte Bibeln erzielen kaum hohe Preise, da sie millionenfach gedruckt wurden.
Seltene Münzen als lukrative Antiquitäten
Münzen sind bei Sammlern immer begehrt und lassen sich deshalb gut verkaufen – vor allem Gedenkmünzen aus der Weimarer Zeit. Viele jüngere Sammelmünzen bringen aber oft nur den Materialwert und sind nicht selten genug.
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Wie Sie den Wert eines Stücks herausfinden
Tipp: Besuchen Sie Trödelmärkte. Hier können Sie gezielt Händler ansprechen und sich die Preise für Dinge, die Sie selbst verkaufen möchten, notieren. So bekommen Sie eine gute Preisorientierung. Eine gute erste Recherchemöglichkeit sind auch Auktions- und Kleinanzeigenplattformen im Internet wie eBay oder markt.de. Bei hochwertigen Artikeln hilft ein Experte weiter: Bei Schmuck zum Beispiel ein Juwelier, bei antiken Gegenständen ein Antiquitätenhändler. Wichtig: Holen Sie immer mindestens zwei Meinungen ein.