Federweißer-Zeit: 7 spannende Fakten über neuen Wein
Wann startet die Federweißer-Saison? Wo kann ich ihn kaufen? Wie lagere ich ihn? Alles Wichtige zum neuen Wein.
Bald ist es wieder so weit und die Federweißer-Saison beginnt! Das fruchtig-süße, leicht prickelnde Getränk findet dann wieder seinen Weg in die Kühlschränke und -theken der Supermärkte und wird vor allem im Süden Deutschlands in Lokalen ausgeschenkt. Auch in der Schweiz, in Österreich und Italien erfreut es sich großer Beliebtheit.
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Anlässlich der Federweißer-Zeit verraten wir Ihnen an dieser Stelle, wie neuer Wein genossen werden sollte und was es dabei zu beachten gibt.
Was genau ist Federweißer eigentlich?
Der auch als neuer Wein bezeichnete Federweißer ist ein aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, der gerade erst begonnen hat, zu gären. Weitere regionale Namen für dieses spätsommerliche bis herbstliche Getränk sind Sturm, Bitzler, Rauscher, Suser oder Sauser.
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Dieser unfertige, quasi erste Wein des Jahres wird aus den ersten Trauben einer neuen Saison hergestellt und erinnert im Geschmack mehr an eine Traubenlimonade als an herberen Wein. Grundsätzlich werden alle Zwischenstufen vom Most bis hin zum fast durchgegorenen Weißwein als Federweißer bezeichnet. Teilweise gibt es auch rötlichen neuen Wein, der aus dunklen Trauben hergestellt und dann unter Namen wie Roter Sauser oder Federweißer Rosé in den Handel kommt.
Federweißer-Zeit: Wann kann ich neuen Wein kaufen?
Frischer Federweißer ist je nach Beginn der Weinlese meist ab Anfang September erhältlich, manchmal aber auch schon ab Mitte August. Verkauft wird er dann etwa bis Ende Oktober. Manche Winzer verlängern die Saison jedoch, indem sie geerntete Trauben gekühlt lagern und erst später verarbeiten - dann kann es sogar noch bis in den November oder Dezember hinein neuen Wein geben.
Wann 2020 die ersten Federweißer-Flaschen zu kaufen sind, ist noch nicht ganz sicher. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Federweißer-Saison in diesem Jahr womöglich ab dem 10. August beginnen kann. Aufgrund des Klimawandels geht die Traubenlese generell immer früher los, sodass in den vergangenen Jahren teilweise schon zwischen Anfang und Mitte August mit der Ernte begonnen wurde. Sie fiel dafür in einigen Fällen kürzer, beziehungsweise weniger ertragreich als sonst aus.
In Italien könnte die Weinlese in diesem Jahr negativ durch das Coronavirus beeinträchtigt werden.
Zu welchem Essen schmeckt neuer Wein besonders gut?
Traditionell wird der junge Wein gern zu herzhaften Speisen wie Flammkuchen, Quiche oder Zwiebelkuchen getrunken. Auch zu Laugengebäck ist er ein toller Begleiter.
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Warum darf Federweißer nur stehend gelagert werden?
Wer beim Einkauf des trüben Getränks den Fehler machen sollte, und die Flasche aufs Kassenband legt, der wird schnell feststellen, dass sie zu tropfen beginnt. Der Grund: Federweißer wird nicht luftdicht verschlossen, weil die Flasche sonst im schlimmsten Fall zerplatzen könnte. Die Gärung ist noch nicht abgeschlossen und deshalb ist es nötig, dass das ständig neu gebildete Kohlendioxid entweichen kann. Transportieren Sie den Most deshalb immer aufrecht und lagern Sie ihn auch zu Hause nur stehend.
Wann ist Federweißer "fertig"?
Ob Ihr Wein genussfertig ist oder nicht, entscheiden Sie selbst: Mögen Sie ihn lieber süßlich-spritzig, können Sie ihn schon recht schnell nach dem Kauf verzehren. Soll der Federweißer lieber noch weitergären und entsprechend reifen, um herber zu schmecken, bewahren Sie ihn bei Zimmertemperatur auf - eine Lagerung im Kühlschrank würde diesen Prozess verlangsamen.
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Lassen Sie den Most ungekühlt stehen, probieren Sie ihn am besten nach ein paar Stunden, um den für Sie idealen Geschmack nicht zu verpassen. Frisch gekaufter Federweißer erreicht schon nach etwa achtstündiger Lagerung bei Zimmertemperatur ein ideales Süße-Säure-Verhältnis. Stellen Sie das Getränk anschließend in den Kühlschrank, bis Sie ihn servieren möchten - das konserviert nicht nur den Geschmack, sondern kühlt den Saft auch schön durch.
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Wie sollte neuer Wein aufbewahrt werden?
Generell sollten Sie die Flasche niemals luftdicht verschließen und zum Beispiel bei Schraubverschlüssen am besten noch ein kleines Loch in den Deckel stechen. Achten Sie aber darauf, dass Federweißer allgemein nicht sehr lange haltbar ist. Die Gärung schreitet schnell voran. Achten Sie deshalb darauf, ihn innerhalb weniger Tage aufzubrauchen.
Wie bereits oben erwähnt gilt darüber hinaus: Eine Lagerung bei Zimmertemperatur lässt den Geschmack reifen, gekühlt bleibt Federweißer süß - je nachdem, wie es Ihnen am besten schmeckt.
Wie viel Alkohol enthält Federweißer?
Im Laden hat neuer Wein einen Mindestalkoholgehalt von vier Prozent. Gärt er dann weiter, wandeln die in ihm enthaltenen Hefen den Zucker zum Großteil in Alkohol um und er erreicht einen Alkoholgehalt von etwa elf Prozent. Vorsicht: Ist Federweißer noch sehr frisch und enthält reichlich Zucker, kaschiert die Süße den Alkohol - er wird unbemerkt vom Körper aufgenommen, sodass die berauschende Wirkung erst mit Verzögerung eintritt.
Federweißer kann deshalb ordentlich zu Kopf steigen - und in größeren Mengen durch seine Hefen und Kohlensäure außerdem den Darm in Aufruhr versetzen. Genießen Sie ihn deshalb behutsam.