Älterwerden

Gaby Dohm: "Ich halte nichts von der Romantisierung des Alters"

Anlässlich ihres Geburtstages plaudert Gaby Dohm über das Älterwerden und warum sie daran nicht nur Gutes findet.

Gaby Dohm
Gaby Dohm über das Älterwerden. Foto: IMAGO / Sven Simon
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Moderne Architektur, Bibliothek, Bootsfahrt und abends noch ein leckeres Fischgericht: Gaby Dohm weiß, wie man Oslos Schönheiten erkundet.

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Auszeiten wie diese sind ihr wichtig, Neugier ein Motor, wie die Schauspielerin im Interview mit "auf einen Blick" zu ihrem 80. Geburtstag am 23.9. verrät.

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auf einen Blick: Gehören Sie auch zu den Menschen, die im Urlaub gerne neue Sachen ausprobieren?

Gaby Dohm: Ja! Interessanterweise bin ich auf Reisen spontaner und mutiger als zu Hause. Ich spreche wildfremde Menschen an, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Zu Hause bin ich viel kontrollierter. Eigentlich schade! Aber vielleicht liegt es daran, dass man nie weiß, ob man an diesen Reiseort je wieder zurückkehren wird? Wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, noch einmal nach Oslo zu reisen.

Und welche Gedanken beschleichen Sie, wenn Sie an Ihren runden Jubeltag denken?

Die runde Zahl wäre mir gar nicht so aufgefallen, wenn man mich nicht schon seit Wochen so oft darauf ansprechen würde…(lacht) Ich nehme den Geburtstag nicht zum Anlass, voller Wehmut mein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen. Ich bin auch kein Mensch, der sich gern mit der Vergangenheit aufhält, dafür bin ich zu sehr mit der Gegenwart beschäftigt. Mich interessiert das aktuelle Tagesgeschehen, was meine Familie und besonders die Enkelkinder treiben – meine Neugier hält mich jung und lässt mich hoffentlich mindestens 100 werden!

Was wird schöner mit den Jahren?

Ich möchte keine Spielverderberin sein, aber ich halte nichts von der Romantisierung des Alters. Ja, es ist schön, dass wir dank des medizinischen Fortschritts immer mehr Lebenszeit erhalten. Aber das heißt noch lange nicht, dass das Alter mir nur Freude bereitet. Bei dem Spruch „mit dem Alter wird man immer weiser“ muss ich beispielsweise immer lachen. Also auf mich trifft das nicht zu! Vielleicht wird man einfach nur müder und nimmt dadurch mehr hin.

Inwiefern?

Ich beobachte an mir, dass ich mich anstrengenden Diskussionen und Streitereien gerne entziehe. Ist das nun die Weisheit des Alters, dass es sich nicht lohnt, sich über alles aufzuregen, oder ist es am Ende vielleicht einfach nur Bequemlichkeit?

Sie haben heute ein wunderbares Verhältnis zu Ihrem Sohn und den drei Enkelkindern…

Ich denke, es war von Vorteil, dass ich keine so genannte „Helikopter-Mutter“ war. Ich war zwar immer für meinen Sohn da, habe aber darauf vertraut, dass er vieles selbst hinkriegt und sich irgendwie schon allein durchbeißt, um weiterzukommen. Das war natürlich nicht ganz ohne Risiko, ist aber auch wichtig für die Entwicklung eines Kindes und war gut für unser Mutter-Sohn-Verhältnis. Ich selbst wurde auch so erzogen. Mein Bruder und ich waren viel auf uns alleine gestellt, haben uns aber auch nie gelangweilt

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