Gelassenheit lässt sich lernen
Wie oft wünschen wir uns mehr Gelassenheit! Aber der Alltag ist zuweilen einfach aufreibend und das stetige Jonglieren mit der Familie, dem Haushalt und dem eigenen Wohlbefinden zehrt zuweilen ganz schön an den Nerven.
Da kann es schnell passieren, dass die Sicherungen durchbrennen – auch in Situationen, die die ganze Aufregung eigentlich gar nicht wert sind. Ist es wirklich so schlimm, wenn wir jetzt zwei Minuten länger in der Schlange stehen müssen, weil der Herr vor uns seine Sachen nicht schneller aus dem Einkaufsladen aufs Band packt? Eigentlich ja nicht ...
Und vor allem bei tatsächlichen Krisen hilft uns Gelassenheit enorm weiter. Schließlich hat es noch niemandem geholfen, wenn er in einer schwierigen Situation die Nerven verloren hat. Wie also übt man sich in Gelassenheit?
Gelassenheit lernen: Innere Ruhe durch Rituale
Rituale können dem Körper helfen, entspannt und ruhig zu werden. Das liegt daran, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Was er kennt, macht ihm keine Angst und wenn wir etwas häufig genug wiederholen, beruhigt ihn dies. Deswegen können uns Rituale so helfen. Hier einige Beispiele:
- Stellen Sie sich den Wecker ein wenig früher, um in Ruhe eine Tasse Tee oder Ihren ersten Kaffee zu trinken. Wie wir am Morgen starten, gibt den Ton für den ganzen Tag an. Wer morgens hektisch aus dem Haus stürzt, um zur Arbeit zu gehen oder die ersten Erledigungen hinter sich zu bringen, findet häufig den ganzen Tag nicht mehr zur Ruhe.
- Bauen Sie regelmäßig über den Tag verteilt Auszeiten ein, zu denen Sie bewusst inne halten und ruhig ein- und ausatmen. Wenn man unruhig ist, fällt es zuweilen schwer, sich einzig auf die Atmung zu konzentrieren. Wenn es Ihnen auch so geht, hilft eine Übung: Zählen Sie beim Einatmen in Gedanken langsam bis fünf, halten Sie die Luft an, zählen Sie dabei langsam bis vier und atmen Sie dann wieder aus. Langsam und vollständig, zählen Sie dabei bis fünf.
- Gönnen Sie sich abends einige Minuten, um den Tag quasi "ad acta" zu legen. Setzen Sie sich dafür bequem hin, zünden Sie sich eine schöne Duftkerze an und überlegen Sie sich, was gut gelaufen ist. Denken Sie dabei in Details und seien Sie großzügig zu sich, erinnern Sie sich an die hübsche Schaufenster-Deko, den tollen Himmel oder das nette Gespräch mit der Supermarktverkäuferin. Je mehr wir uns die kleinen Freuden des Alltags bewusst machen, desto empfänglicher sind wir für sie.
Schnelle Hilfe: Mit Leitsätzen zu mehr Gleichmut
Wenn man etwas hat, an das man sich in stressigen Situationen festhalten kann, hilft das ebenfalls, nicht den Kopf zu verlieren. Einfache Leitsätze – sogenannte Affirmationen – sorgen dann für innere Ruhe. Einige beliebte Gedanken, die Sie sich ins Gedächtnis rufen können, sind:
- Es entsteht und vergeht.
- Alles IST gut.
- Machen Sie sich klar, dass dieser Stressmoment nur ein kleines Zeitfenster einnimmt und nehmen Sie sich etwas Schönes für danach vor. "In zwei Stunden sitze ich mit einer schönen Tasse Kaffee auf meiner Couch."
Finden Sie Ihren eigenen Leitsatz, den Sie sich in Stresssituationen immer wieder sagen können. Sie werden sehen: Bald schon gehen Sie mit viel mehr Gelassenheit durchs Leben.
Und noch ein kleines Video zur Aufmunterung: