Hilfe, mein Mann geht in den Ruhestand!
Wenn der Mann plötzlich zu Hause sitzt, kann das die Beziehung strapazieren. So lernen Sie es, im Ruhestand zu lieben.
Für viele Männer ist es nicht leicht, in den Ruhestand zu gehen: wenn nicht mehr der Job den Takt vorgibt, sondern plötzlich viel mehr Zeit zur Verfügung steht und neue Lebensinhalte gefunden werden müssen. Sie als Partnerin können ihn dabei unterstützen. Paartherapeutin Andrea Bräu beantwortet die wichtigsten Fragen.
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Was ist anfangs die größte Herausforderung?
Ganz klar: sich daran zu gewöhnen, dass der Partner rund um die Uhr zu Hause ist. An dieses „neue“ Zusammenleben müssen Sie sich erst einmal herantasten. Knifflig wird es vor allem, wenn er keinen großen Freundeskreis bzw. keine Hobbys hat. Das vernachlässigen Männer gern.
Wo wird es schwierig?
Eben genau in diesem täglichen Zusammensein von 24 Stunden. Je mehr Zeit Sie miteinander verbringen, desto deutlicher erkennen Sie die Schwachstellen in der Beziehung – zum Beispiel den Mangel an Gesprächsstoff. Früher konnte man sich bei Problemen schließlich leichter aus dem Weg gehen oder sie einfach mit Arbeit kompensieren. Ein Phänomen, das oft bei Männern zu erkennen ist. Außerdem wird Ihnen jetzt erst recht bewusst, ob Sie noch Gemeinsamkeiten haben.
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Wie schafft man es, sich im Ruhestand nicht auf die Nerven zu gehen?
Es ist wichtig, dass beide auch Dinge getrennt voneinander machen, sich Hobbys suchen. Gibt es vielleicht schon Enkel? Prima! Die Kleinen freuen sich immer über einen Ausflug. Was gar nicht geht: Den ganzen Tag im Schlafanzug auf der Couch zu liegen, man braucht Struktur!
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Wie bekomme ich meinen Mann wieder vom Sofa?
Das ist nicht Ihre Aufgabe – Sie sind ja schließlich nicht die Mutter! Aber natürlich können Sie ihm Anregungen geben und ihn motivieren. Zum Beispiel bei der Gartenarbeit zu helfen, eine neue Sportart auszuprobieren oder einen VHS-Kurs zu beginnen. Was er letztlich daraus macht, liegt bei ihm.
Wie wichtig sind Freiräume?
Das ist in jeder Phase einer Partnerschaft unabdingbar! Nur aufeinanderzuhocken ist der Tod für jede Beziehung. Es braucht für ein lebendiges Miteinander immer Impulse von außen – und die bekommen Sie nur, wenn Sie auch getrennt Dinge erleben.
Wie gestaltet man die neue Zeit zu zweit am besten?
Neues ausprobieren und auch mal schauen, was andere Paare unternehmen. Schön ist zum Beispiel, dass Sie jetzt viel mehr Zeit zum Einkaufen und Kochen haben – ein tolles gemeinsames Hobby! Gerade Männer entdecken in ihrer Rente gern die Küche (neu).
Also wirkt sich der Ruhestand auch positiv aus?
Oh ja! Denn ohne schlechtes Gewissen können Sie die Dinge entspannt angehen, weil Sie nun im Ruhestand über das kostbarste Gut überhaupt verfügen: Zeit!
Quelle: Tina
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