Krampfadern vorbeugen: Wissenswertes über Venenprobleme
Venenerkrankungen gehören zu den am meist verbreiteten Leiden in Deutschland. Was Sie über Krampfadern und Besenreiser wissen sollten, um ihnen vorzubeugen und sie richtig zu behandeln.
Wie die Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. (DGA) erklärt, klagen etwa 32 Millionen Deutsche über Venenbeschwerden. Krampfadern sind dabei die am häufigsten auftretende Krankheit: Jede zweite Frau und jeder vierte Mann seien davon betroffen. Grund genug, um einmal die wichtigsten Informationen zu diesen unliebsamen Veränderungen unserer Venen zusammenzutragen.
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Was ist der Unterschied zwischen Krampfadern und Besenreisern?
Unter Krampfadern versteht man dauerhaft erweiterte, bläulich an der Hautoberfläche durchschimmernde Venen, die sich wie kleine Beulen meist an den Beinen entlang schlängeln. Besenreiser sind eine Unterform von Krampfadern und bezeichnen kleinste, erweiterte Venen, die ebenfalls von außen sichtbar sind. Sie gelten vor allem als kosmetisches Problem, allerdings können sie in manchen Fällen auch darauf hindeuten, dass tiefergehende Venenprobleme bestehen.
Wodurch entstehen Krampfadern?
Funktioniert der Bluttransport durch die Venen nicht mehr richtig, weil die natürlichen Pumpen in Fuß- und Beinmuskulatur beeinträchtigt sind, können Krampfadern die Folge sein. Das wird durch ein (gerade im höheren Alter) schwaches Bindegewebe begünstigt, wodurch die Venenwände mit der Zeit erschlaffen. Außerdem können Krampfadern durch eine Venenthrombose entstehen, bei der ein Blutgerinnsel tiefer liegende Venen verschließt und das Blut staut. Dieses muss sich dann neue Wege in oberflächlichen Venen suchen, die dadurch sehr stark beansprucht und schließlich überlastet werden.
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Welche Ursachen können Krampfadern haben?
Dass Sie vom Übereinanderschlagen der Beine Krampfadern und Besenreiser bekommen können, ist nur ein Mythos. Zu langes Stehen oder Sitzen allerdings kann dazu führen, dass sich das Blut staut und nicht mehr richtig zirkuliert. Außerdem gelten Rauchen, Übergewicht und zu wenig Sport als Risikofaktoren. Auch die Gene spielen eine Rolle, denn wir können die Tendenz, verstärkt an Besenreisern und Krampfadern zu leiden, von Eltern oder Großeltern erben.
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Wie kann ich Krampfadern vorbeugen?
Bewegung ist das A und O, um Krampfadern entgegenzuwirken: Damit der Blutfluss in Füßen und Beinen nicht gestört und der Venendruck nicht erhöht wird, sollten Sie regelmäßiges Treppensteigen, Gehen, Radfahren oder Schwimmen in Ihren Alltag integrieren. Achten Sie auch auf eine ausgewogene Ernährung, um nicht durch zu viel Körpergewicht Ihre Beinvenen zu belasten.
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Vermeiden Sie außerdem zu stramm sitzende Kleidung, die Sie einschnürt und den Blutfluss stört - insbesondere zu enge Schuhe und Socken können Probleme bereiten. Legen Sie außerdem Ihre Beine so oft es geht hoch. Nachts kann es helfen, sie um bis zu fünf Zentimeter höher zu lagern - zum Beispiel durch einen Lattenrost mit verstellbarem Fußteil.
Wie machen sich Krampfadern bemerkbar?
Haben Sie sich nicht ausreichend bewegt, können die Beine anfangen zu schmerzen oder sich schwer und angespannt anfühlen - beobachten Sie diese Beschwerden regelmäßig, können das erste Anzeichen von Krampfadern sein. Sie müssen noch nicht von Anfang an sichtbar sein, doch je eher Sie einen Arzt aufsuchen, desto besser können Komplikationen verhindert werden.
Wie lassen sich Krampfadern behandeln?
Um den Blutfluss zu verbessern, Krampfadern zu lindern oder aber sie ganz zu entfernen gibt es mehrere Möglichkeiten. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt über die für Sie geeignete Methode! Ist eine Operation nicht nötig, können medizinische Kompressionsverbände und Kompressionsstrümpfe helfen: Sie üben gezielt Druck auf die Beingefäße aus und verengen die Venen dadurch wieder. Verwechseln Sie diese Strümpfe aber nicht mit Stützstrümpfen, die eine deutlich schwächere Wirkung erzielen würden.
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Darüber hinaus ist viel Bewegung und eine Physiotherapie mit spezieller Venengymnastik sinnvoll. Diese Übung können Sie auch leicht Zuhause anwenden: Legen Sie sich auf einer weichen Unterlage auf den Rücken und stellen ein Bein leicht angewinkelt ab. Radeln Sie mit dem anderen Bein in der Luft und bewegen auch den Fuß dabei. Machen Sie nach drei Durchläufen mit je zehn Wiederholungen eine kurze Pause und wechseln dann das Bein.
Auch das Veröden ist eine Möglichkeit: Hierbei wird ein Verödungsmittel in die Krampfadern gespritzt, dass die Venen verklebt und verhindert, dass die Krampfader weiter durchblutet wird.
Was passiert, wenn Krampfadern nicht behandelt werden?
Das Blut, das sich bei Krampfadern in den Venen staut, drückt auf die umliegenden Gefäße und das Gewebe - dadurch treten Schwellungen an Beinen oder Füße auf. Außerdem kann es zu Blutgerinnseln oder Geschwüren kommen. Achten Sie deshalb darauf, so gut wie möglich Krampfadern vorzubeugen oder sie schon früh behandeln zu lassen. Von alleine verschwinden diese nämlich leider nicht mehr.
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