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Wassereinlagerungen: Das können Sie gegen Ödeme tun

Durch Wassereinlagerungen geschwollene Beine sind gerade im Sommer keine Seltenheit - und ganz schön lästig. Warum Ödeme entstehen und was dagegen hilft, lesen Sie hier.

Wassereinlagerungen: Das können Sie tun
Besonders im Sommer neigen viele Frauen zu Wassereinlagerungen. Oft kann man diese selbst gut behandeln. Foto: Topalov/ iStock
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So sehr wir den Sommer auch lieben: je wärmer es ist, umso mehr Wasser lagert der Körper ein. Geschwollene Finger und Beine, Tränensäcke und ein aufgeschwemmtes Gesicht sind typische Symptome, mit denen vor allem Frauen wegen ihres weicheren Bindegewebes jetzt wieder vermehrt zu kämpfen haben.

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Die sogenannten Ödeme sind nicht nur unschön, sondern spannen und schmerzen häufig auch. In den meisten Fällen sind die Schwellungen zwar harmlos, werden sie aber zum Dauerproblem, sollte ein Arzt aufgesucht werden - vor allem, wenn sie am Bauch auftreten. Denn in diesen Fällen könnte eine behandlungsbedürftige Erkrankung Ursache für die Wassereinlagerungen sein.

Was ist ein Ödem?

Bei einem Ödem handelt es sich um eine Ansammlung von wässriger Flüssigkeit im Gewebe. An der betroffenen Körperstelle kommt es dadurch zu einer Schwellung. Ödeme können zwar am ganzen Körper auftreten, zeigen sich jedoch besonders häufig an den Beinen oder Knöcheln. Ödeme sind ein Anzeichen dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt des Körpers gestört ist. Oft steckt eine harmlose Ursache dahinter, die Wassereinlagerungen können aber auch auf ernsthafte Erkrankungen zurückzuführen sein.

Staut sich Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen und kann nicht richtig abtransportiert werden, tritt diese durch den erhöhten Druck ebenfalls in das umliegende Gewebe aus und es kommt zu einer sichtbaren Schwellung. In diesem Fall sprechen Mediziner von einem Lymphödem.

Die häufigsten Ursachen für Wassereinlagerungen in Beinen

Langes Stehen und Sitzen, meist über mehrere Stunden hinweg, aber auch hohe Temperaturen im Sommer oder hormonelle Schwankungen durch die Menstruation oder die Wechseljahre können dazu führen, dass Wasser aus dem Lymph- oder Blutsystem austritt und sich im umliegenden Gewebe sammelt. Am häufigsten betroffen sind die Beine, Knöchel und Füße. Sie können selbst überprüfen, ob Sie Wassereinlagerungen haben: Drücken Sie den Finger auf die gespannte Stelle. Bleibt eine sichtbare Delle, handelt es sich um ein Ödem.

Weitere Ursachen für Ödeme haben wir Ihnen hier aufgelistet:

  • Störungen des Lymphabflusses

  • Venenschwäche

  • Thrombosen

  • Durchblutungsstörungen

  • Entzündungen oder Verletzungen

  • Herzkrankheiten

  • Nierenerkrankungen

  • Lebererkrankungen

  • Allergien

  • Schilddrüsenunterfunktion

  • Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruch oder Kortison)

Erfahren Sie hier, was die Warnsignale für Thrombose sind (Text geht unter dem Video weiter):

Video Platzhalter

Wie Sie auf natürliche Art bei einem Oedem entwässern

Betroffene müssen nicht gleich zu chemischen Mitteln greifen. Viel besser verträglich und häufig ebenso effektiv sind pflanzliche Entwässerungskuren mit Extrakten aus Birkenblättern. Sie regen den Wasserkreislauf im Körper an, indem sie die Ausscheidungsfunktion der Niere unterstützen und den Lymphfluss aktivieren. Auch Brennnessel und Petersilie helfen als Tee beim Entwässern.

Zubereitung: zwei Teelöffel zerkleinerte Petersilie (oder frische Brennnessel-Blätter) mit 250 ml heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, zwei bis drei Tassen täglich davon trinken.

Kalter Knieguss gegen Wasser in den Beinen

Was noch guttut: Der kalte Knieguss nach Kneipp. Einfach den kalten Duschstrahl von der rechten kleinen Zehe des rechten Beins außen bis einen Handbreit über die Kniekehle führen und drei Sekunden verharren. Den Duschstrahl danach an der Innenseite nach unten bis zur Zehe führen. Am linken Bein wiederholen.

Wer mag, legt nach der Wasser-Anwendung noch einmal nach und massiert. Das hilft auch, Schmerzen zu lindern: Streichen Sie von den Zehen über den Fußrücken in Richtung Knöchel. Umfassen Sie dann den Vorfuß und schieben die Hände immer wieder bis zur Ferse. Diese Bewegungen regen den Lymphfluss an und lindern so Schwellungen an den Fesseln. Tipp: einige Tropfen Zypressen-Öl zur Massage verwenden. Die enthaltenen Pflanzenstoffe fördern die Durchblutung und verringern das Schweregefühl in den Beinen.

Die richtige Bewegung und Ernährung bei Wassereinlagerungen in den Beinen

Um den Stoffwechsel anzuregen, sollten Sie viel trinken, mindestens zwei Liter pro Tag. Setzen Sie zusätzlich auf Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt wie Gurken, Wassermelonen, Salat, Tomaten oder Molke. Verringern Sie außerdem Ihren Salzkonsum und trinken Sie Alkohol nur in Maßen. Zusätzlich helfen Ausdauersportarten wie Walken oder Radfahren. Zwei- bis dreimal pro Woche jeweils 45 Minuten reichen bereits aus, um geschwollenen Beinen entgegenzuwirken. Aber auch Yoga und Fußreflexzonenmassagen sind ideal. Sie aktivieren das Lymphsystem sowie die Entgiftungsorgane Leber und Nieren.

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Übungen gegen Wassereinlagerungen in den Füßen

Was außerdem hilft: einfache Fuß-Übungen für zu Hause. Sie aktivieren die Wadenmuskulatur und bewirken so, dass die Wasseransammlung förmlich abgepumpt wird.

So geht’s: Legen Sie ein Handtuch auf den Boden und stellen sich mit einem Fuß darauf. Versuchen Sie nun, es nur mithilfe der Zehen zu greifen und anzuheben. Die Übung für etwa 30 Sekunden pro Bein wiederholen.

Was tun, wenn keine Besserung bei Wasser in den Beinen eintritt?

Gehen die Schwellungen mit sanften Maßnahmen nicht deutlich zurück, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Teilen Sie ihm mit, ob Sie an Herz-, -Nieren- oder Leberkrankheiten leiden. Durch verschiedene Untersuchungen wird der Arzt die Organe anschließend überprüfen. Denn: Ödeme können ein Hinweis auf Erkrankungen in diesen Bereichen sein. Neben einer Ultraschalluntersuchung kann eine Blutanalyse auf Leber- oder Nierenerkrankungen hindeuten.

Bestimmte Entzündungswerte können zudem Aufschluss darüber geben, ob eine Infektion als Ursache für die Ödeme infrage kommt. Meist erfolgt dann noch eine Urin-Untersuchung. Sind die Eiweißwerte im Urin erhöht, kann dies auf eine Erkrankung der Niere hinweisen. Der Arzt leitet in diesen Fällen die jeweils geeignete Behandlung ein.

So vermeiden Sie Wassereinlagerungen in den Beinen auf Reisen

Wer mit Wassereinlagerungen in den Beinen zu kämpfen hat, sollte auf dem Weg in den Urlaub ein paar Dinge beachten: Legen Sie auf längeren Autofahrten unbedingt alle zwei Stunden eine Pause ein, in der Sie sich ausgiebig die Beine vertreten. Wählen Sie bei längeren Flug-, Bahn- oder Busreisen möglichst einen Sitzplatz am Gang. Kreisen Sie im Sitzen öfter mit den Füßen, wippen auf und ab und stehen regelmäßig auf und gehen etwas umher. Auch Stütz- oder Kompressionsstrümpfe sind hilfreich.