Quizduell-Olymp: Marie-Louise Fincks Weg zur Quizkönigin
Im 'Fernsehwoche'-Interview verraten die 'Quizduell-Olymp'-Profis Marie-Louise Finck, Eckard Freise und Thorsten Zirkel, wie ihre TV-Karriere begann, wie gut sie in der Schule waren und was ihre Gedächtnistricks sind.
Marie-Louise Finck alias 'Quizkönigin', Eckard Freise alias 'Professor Quiz' und Thorsten Zirkel alias 'Quiz-Ass' sind die drei Wissens-Giganten im 'Quizduell-Olymp' der ARD. Im Gespräch mit 'Fernsehwoche' haben die drei nun einen spannenden Einblick in ihren Werdegang und ihre Quizleidenschaft gegeben.
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Selten hat man die Gelegenheit, mit so viel geballter Quiz-Kompetenz zu sprechen - deshalb gleich ganz eigennützig die Frage: Wie kann man sein Allgemeinwissen verbessern?
Marie-Louise Finck: Aufmerksam durch die Welt gehen! Ich lese viel, schaue Dokus im Fernsehen, gehe gern in Museen. Viele Quizzer springen auch manchmal bei Wikipedia von Link zu Link und erschließen sich dadurch viele unterschiedliche Aspekte zu einem Thema.
Eckhard Freise: Das liegt daran, dass sich Wissen am besten vermehrt, indem man vorhandene Kenntnisse anreichert. Das kennt jeder aus dem Alltag: Wenn man sich ein neues Gebiet erschließen muss, tut man sich erst schwer. An vorhandenes Wissen neues "anzudocken", ist leichter.
Thorsten Zirkel: Wichtig ist, sämtliche Medien zu nutzen - ob gedruckt oder digital. Ganz praktisch: Die 'Tagesschau' kann man gut als Startpunkt für eigene Erkundungen durch das gesamte Medienspektrum nutzen.
Man muss sich das aber auch merken können. Verraten Sie Ihre Gedächtnistricks?
Zirkel: Ich baue mir häufig Eselsbrücken. Zum Beispiel: Welcher der Brüder Klitschko ist der Ältere - Vitali oder Wladimir? Die Anfangsbuchstaben ergeben die Automarke VW. Das V steht zuerst. Vitali wurde zuerst geboren, ist also der Ältere. Solche Eselsbrücken muss aber jeder für sich selbst konstruieren.
Finck: Bei harten Fakten funktioniert es meist über Verknüpfungen. Jahreszahlen kann man sich zum Beispiel besser merken, wenn man sie mit einem Ereignis aus dem eigenen Leben in Verbindung setzt.
Freise: Um etwas im Langzeitgedächtnis zu verankern, hilft es, eine kurze schriftliche Notiz anzulegen - mit der Hand, nicht am Computer. Grundsätzlich bin ich kein Freund von antrainiertem Auswendiglernen. Schon in der Schule habe ich nie Vokabellisten angelegt. Meine Methode bestand darin, mir einen Text in einer Fremdsprache vorzunehmen und alle unbekannten Wörter nachzuschlagen. Durch den Textzusammenhang konnte ich mir die neuen Vokabeln besser merken als durch Auswendiglernen.
Wenn's funktioniert ... Waren Sie denn ein guter Schüler?
Freise: Von den Zensuren her nicht. Ich war eher still, habe aber immer viel gelesen. Vor einiger Zeit bekam ich von meiner alten Schule eine interne Beurteilung über mich als Schüler in die Hand. Da wurde ich als "wortkarg" charakterisiert. Allerdings stand dort auch: "Eckhard kann sehr hart arbeiten, will aber wissen, warum." Das hat es wohl ganz gut getroffen.
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Frau Finck, Herr Zirkel, waren Sie gute Schüler?
Finck: Ja, das kann man sagen. Ich wurde schon mit fünf Jahren eingeschult und durfte sogar noch eine Klasse überspringen.
Zirkel: Ich war auch ganz gut in der Schule, Lernen fiel mir immer leicht.
Was war Ihre Durchschnittsnote im Abitur?
Finck: 1,7
Zirkel: 1,5
Freise: Ich habe 1964 Abitur gemacht, da gab es diesen Notendurchschnitt noch nicht.
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Welche waren denn Ihre Lieblingsfächer? Und gab es auch solche, die Ihnen nicht so lagen?
Zirkel: Ich mochte keine Fächer, in denen geschwafelt wurde. Viele und große Worte mag ich noch heute nicht. Spaß gemacht haben mir alle Fächer, in denen logisches Denken wichtig war: Mathe, überhaupt alle Naturwissenschaften, aber auch Latein.
Freise: In Mathematik war ich schlecht, sie interessierte mich irgendwie nicht. Geschichte fand ich dagegen schon immer spannend, und ich war sehr gut in Latein.
Finck: Geschichte war auch mein Lieblingsfach, außerdem Musik. Biologie, Physik, Chemie lagen mir nicht besonders. Mathe habe ich dagegen immer gern gemacht.
Man sagt ja, Übung mache den Meister - haben Sie heute als Quiz-Profis eigentlich einen festen Trainingsplan?
Finck: Ich quizze einfach viel, das kann man fast als Training bezeichnen. Zweimal in der Woche gehe ich zudem zu einem Pub-Quiz [Anmerkung der Redaktion: Kneipenquiz], dazu kommen monatliche Wettbewerbe im Quiz-Verein.
Zirkel: Bei mir ist es ähnlich. Einen festen Trainingsplan habe ich nicht.
Und Sie, Herr Freise?
Freise: Ich trainiere nie!
Und trotzdem haben Sie 2000 bei Ihrem ersten Auftritt bei 'Wer wird Millionär?' gleich die Million abgeräumt ...
Freise: (lacht) ... und dass ich da überhaupt teilgenommen habe, lag an einer Art Wette mit meinem Sohn Florian. Der war damals 14 und drängelte immer, dass ich mich bei Günther Jauch bewerben sollte. Wir haben dann vereinbart, dass ich das mache, wenn er im Gegenzug bei einem Theaterstück in lateinischer Sprache mitmacht, das an seiner Schule aufgeführt werden sollte. Freiwillig wäre ich nie ins Fernsehen gegangen!
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Es ja auch nicht leicht, wenn man auf dem Kandidatenstuhl sitzt. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Quiz-Auftritt im TV?
Zirkel: Na klar! Das war 2006 bei 'Wer wird Millionär?'. Ich war ziemlich aufgeregt: Die ganze Technik, die Abläufe in so einer Sendung - das flößt einem am Anfang schon Respekt ein. Immerhin habe ich trotz Lampenfiebers noch 16.000 Euro mit nach Hause genommen.
Finck: Bei mir war es im Mai 2016. 'Quiz-Champion' im ZDF. Ich bin da ja mehr oder weniger hineingerutscht. Als Thorsten drei Jahre vorher in der Show 500.000 Euro gewonnen hatte, saß ich im Publikum. Weil ich ihn kannte, hatte ich auch Zugang zum Backstagebereich und bin so mit den Castingleuten in Kontakt gekommen. Die haben sich gleich ziemlich um mich bemüht und gefragt, ob ich nicht auch mal als Kandidatin mitmachen wolle. So fing das alles an.
Die aktuelle Staffel vom 'Quizduell-Olymp', in dem sich Prominente gegen die Profis Marie-Louise Finck, Eckard Freise und Thorsten Zirkel behaupten müssen, läuft 2020 noch an folgenden Freitagen um 18:50 Uhr im Ersten: Am 31. Januar, am 7. Februar, am 14. Februar, am 21. Februar und am 6. März.
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Quelle: Fernsehwoche