Worauf Sie achten sollten

So finden Sie ein gutes Pflegeheim für Ihre Lieben

Das passende Pflegeheim für einen Angehörigen auszusuchen ist mit dem richtigen Expertenwissen gar nicht mal so schwer. Wir verraten, worauf Sie dabei achten sollten.

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Nicht nur Ihr eigener Eindruck ist entscheidend dafür, ob ein Heim das Richtige für Ihre Lieben ist. Auch gute Bewertungen können Auskunft über die Qualität der Einrichtung geben. Wie Sie am besten vorgehen sollten.

Überblick über verfügbare Pflegeheime verschaffen

Aller Anfang ist leicht. Machen Sie es sich mit dem Tablet auf dem Sofa gemütlich und surfen Sie nach Pflegeheimen in Ihrer Nähe, die gut erreichbar sind. Denn zu weit weg sollte es nicht sein, schließlich wollen Sie Ihre Angehörigen auch besuchen. Am besten wählen Sie fünf Pflegeheime aus, die in die engere Wahl kommen (zum Beispiel auf www.heimverzeichnis.de). Unterschiede kriegen Sie erst raus, wenn Sie Vergleichsmöglichkeiten haben. Grundsätzlich sollten Sie auch darauf achten, wie sich das Pflegeheim im Internet präsentiert. Wirkt die Seite freundlich, informativ und gibt es Fotos von den Räumlichkeiten in einer Bildergalerie?

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Ausstattung der Unterkunft überprüfen

Wenn die individuellen Bedürfnisse Ihrer Lieben nicht berücksichtigt werden, brauchen Sie sich das Pflegeheim gar nicht erst anzusehen. Das überprüfen Sie am besten gleich mit einer Checkliste. Einen guten Vordruck finden Sie auf www.weisse-liste.de. Grundsätzlich sollte ein Pflegeheim wohnlich wirken und keine Eins-a-Krankenhaus-Atmosphäre ausstrahlen. Die Bewohner sollten sich tagsüber in den Räumlichkeiten frei bewegen können und nicht ausschließlich auf ihren Zimmern hocken.

Verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck

Keine Bewertung auf Papier kann den persönlichen Eindruck ersetzen! Fühlen Sie sich gleich beim Übertreten der Türschwelle unwohl, drehen Sie lieber wieder um. Zunächst legen Sie den Fokus auf die Wohn- und Aufenthaltsbereiche. Ein nettes Ambiente und eine freundliche Atmosphäre sollte uns umgeben und nicht einsame, dunkle und stille Ecken. Die Hygienebedingungen müssen top sein. Riecht es gut oder liegt auf den Fluren der Geruch von Ausscheidungen? Ein Zeichen für mangelnde Hygiene.

Tipp: Unabhängig von einem Besichtigungstermin statten Sie dem Pflegeheim einen unangemeldeten Besuch ab. Dann zeigt sich, ob der Heimträger die Versprechungen auch wirklich halten kann.

Sehen Sie hier, was Sie über die neuen Pflegegrade wissen sollten (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Dem Personal auf den Zahn fühlen

Jetzt geht's an den Feinschliff: Ein gutes Pflegeheim lebt von gutem Personal. Ist es grob und kühl, wird die Stimmung auf kurz oder lang auch auf die Bewohner übergehen. Um das rauszukriegen, sprechen Sie bei der Besichtigung am besten direkt andere Bewohner gezielt an. Fragen Sie sie auch, wie zum Beispiel mit Beanstandungen umgegangen wird. Außerdem ist es wichtig, dass wenig Fluktuation in der Personalstruktur ist. Für unsere Lieben - und besonders für Demenzkranke - sind alltägliche Gewohnheiten und ein fester Tagesplan unverzichtbare Alltagsstütze. Es kommt nicht selten vor, dass Heime mit Zeitarbeitsfirmen zusammenarbeiten. Fragen Sie die Heimleitung. Ist das so, sprechen Sie mit anderen Bewohnern, ob sie das als negativ empfinden.

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Qualitätskontrolle der Speisen machen

Keinen faden Einheitsbrei, bitte! Die Speisen sollten frisch, gesund und appetitlich angerichtet sein. Und der Speiseplan abwechslungsreich - niemand will jeden Tag das Gleiche essen. Unsere Lieben sollten auch die Möglichkeit haben, jederzeit zu trinken und zumindest eine Kleinigkeit zu essen. Ebenfalls wichtig: Berücksichtigt das Angebot zum Beispiel Pflegebedürftige mit Kau- und Schluckproblemen und Allergiker, die nur bestimmte Lebensmittel zu sich nehmen dürfen?

Medizinische und therapeutische Versorgung prüfen

Gibt es einen Einrichtungsarzt, Hausarzt oder Fachärzte in der Nähe des Pflegeheims? Werden die Patienten fixiert und finden freiheitsentziehende Maßnahmen statt oder gibt es alternative Methoden bei Pflegebedürftigen mit besonderen Anforderungen? Diese Fragen sollten Sie sich stellen. Auch ob das Personal für verschiedene Krankheitsbilder ausreichend geschult ist, wie Demenz, Diabetes, Schlaganfall, Krebs, die Behandlung chronischer Wunden oder in der Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt.

Machen Sie mögliche Zusatzangebote ausfindig

Gibt es Freizeitangebote wie Ausflüge, Feste oder jahreszeitabhängige Beschäftigungen, die in den Kosten inbegriffen sind? Das bringt nämlich schöne Abwechslung in den Heimalltag.

Kosten genau aufschlüsseln (lassen)

Jeder Heimträger ist grundsätzlich dazu verpflichtet, seine Leistungen in Art und Umfang konkret zu benennen. Diese setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen: Pflegekosten, Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionskosten, Ausbildungsumlage sowie die Kosten für mögliche Zusatzleistungen. Sobald bei Ihren Lieben eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wurde, übernimmt die Pflegekasse im Rahmen der vorgeschriebenen Höchstgrenzen die Kosten dafür. Info: Pflegebedürftige mit dem Pflegegrad 1 erhalten für die vollstationäre Pflege keine reguläre Leistung, aber einen Zuschuss von 125 Euro monatlich.

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Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung müssen Ihre Lieben selbst tragen. Darunter fallen die im Heim erbrachten Leistungen wie Mahlzeiten, Zimmerservice und sonstiger Service. Dabei sollte der Wechsel und die Reinigung der (privaten) Wäsche (Namenskennzeichnung) inklusive sein. Das halten Sie auf jeden Fall vertraglich fest. Unter Investitionskosten fallen zum Beispiel Umbaumaßnahmen des Heims, Modernisierungen und Instandhaltung. Das wird auf einen monatlichen Betrag umgerechnet, für den Ihre Lieben ebenfalls selbst aufkommen müssen. Je nach Heim und Bundesland kann es sein, dass ihnen darüber hinaus noch ein Beitrag zur Ausbildungsvergütung von Pflegekräften in Rechnung gestellt wird. In der Regel sind das rund zwei bis drei Euro pro Tag. Bleibt dann noch Geld übrig, können Zusatzleistungen neben den pflegerisch notwendigen Maßnahmen vereinbart werden, zum Beispiel ein individueller Vorleseservice oder Wohlfühl-Massagen. Werden die Leistungen nicht vertraglich festgehalten, dürfen sie auch nachher nicht in Rechnung gestellt werden.

Bewertungssysteme, die die Auswahl erleichtern

Grüner Haken: Auf www.heimverzeichnis.de können Sie Pflegeheime unter anderem nach Postleitzahl suchen. Bieten die Heime eine entsprechende Lebensqualität, bekommen sie dafür einen Grünen Haken verpasst.

Pflege-Oscar: Hierbei handelt es sich um ein Modellprojekt des Diakonischen Werks in Kiel, das bereits zum 13. Mal den Altenpflegepreis für vorbildliche Pflege vergeben hat. Es fördert unter anderem die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen. Infos unter: www.schleswigholstein.de.

Pflegenoten: Auf www.pflegegüte.de werden die Pflegenoten noch mal nach einem anderen System ausgewertet.

Pflege-Navigator: Dies ist ein Angebot der AOK. Sie können direkt Pflegeheime in Ihrer Umgebung finden und sich die Bewertungen dazu ansehen. Mehr dazu unter www.pflege-navigator.de.

Spezielle Angebote bei Demenz

Immer mehr Pflegeheime haben zugeschnittene Wohn- und Betreuungsangebote mit festem Alltagsbegleiter oder einer Bezugsperson. Das hat allerdings seinen Preis. Familiär wirkende Einrichtungen, die übersichtlich sind, kommen Demenzkranken entgegen, können im Vergleich mit herkömmlichen Anlagen aber teurer sein. Für unruhige Demenzkranke sind Gruppenaktivitäten wie Musizieren und Singen eine ideale Abwechslung.

Pflegeoasen

Hausgemeinschaften, Wohngruppen oder Pflegeoasen sollen den speziellen Bedürfnissen Demenzkranker besser gerecht werden. Die Gruppen bestehen meist aus wenigen Mitgliedern und können auch innerhalb großer Heime liegen. So entstehen auch keine Reibungspunkte mit anderen Heimbewohnern. Bei qualitätsgeleiteten Pflegeoasen bewohnt jeder Bewohner ein eigenes Zimmer, wobei jedes aber von den Gemeinschaftsräumen gut einsehbar ist.

Demenz-WG

Auch das ist eine gute Alternative: Die WG ist spezialisiert und verfügt über entsprechend erfahrenes Personal. Weitere Infos unter www.demenz-wg.de.

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