So giftig kann der Weihnachtsstern für Katzen und Hunde sein
Der Weihnachtsstern ist sehr beliebt in der Weihnachtszeit, kann für Katzen und Hunde jedoch giftig sein.
Während der Weihnachtszeit leuchten in vielen Wohnzimmern ganz bestimmte Blumen in verschiedenen Farben. Der Weihnachtsstern erfreut sich jedes Jahr aufs Neue großer Beliebtheit.
Ob klassisch in Rot, in Weiß oder zartem Rosa, der Adventsstern (Euphorbia pulcherrima) hat viele Freunde. Doch Haustierbesitzer sollten sich gut überlegen, wo sie die dekorative Zimmerpflanze hinstellen.
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Unsere Expertin: Christiane Weingart
Dr. Christiane Weingart ist Fachtierärztin für Kleintiere und arbeitet in der Klein- und Heimtierklinik an der Freien Universität Berlin.
Ist der Adventsstern gefährlich für mein Haustier?
Ursprünglich stammt die beliebte Pflanze aus Mexiko. 1804 wurde der Weihnachtsstern dann nach Europa importiert. Als Symbol für die Adventszeit gilt er erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Und seitdem ist er aus unseren Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken.
Jahr für Jahr werden bis zu 30 Millionen Weihnachtssterne in Deutschland verkauft! Umso wichtiger die Frage: Ist der Weihnachtsstern gefährlich für mein Haustier?
Unter dem Video geht der Artikel weiter.
Wie giftig ist ein Weihnachtsstern?
Der Weihnachtsstern wird zu den Wolfsmilchgewächsen gezählt. Dr. Weingart weiß: "Alle Teile der Pflanze sind giftig."
Das liege daran, dass der Milchsaft der Pflanze Giftstoffe (sogenannte Diterpene) enthält, die reizend für Haut- und Maulschleimhaut sind.
Um zu beantworten, wie giftig der Weihnachtsstern (auch Adventsstern oder Christstern genannt) wirklich ist, muss laut vielen Portalen zunächst, die Wildform der Pflanze von der kultivierten Form unterschieden werden. Das gilt zumindest für den Menschen, doch Katzenhalter sollten unbedingt wissen, dass selbst kultivierte Weihnachtssterne, mit einem geringeren Maß an Giftstoffen, schwere Formen einer Vergiftung mit Todesfolge hervorrufen können.
Das liege vor allem an dem geringeren Körpergewicht von Katzen im Vergleich zu Menschen, so Weingart.
Welche Tiere gefährdet sind
Auch wenn das Gift aus den handelsüblichen Weihnachtssternen praktisch rausgezüchtet wurde und für den Menschen keine Gefahr darstellt, können Katzen, Hunde und kleinere Haustiere wie Nager und Vögel durchaus eine lebensbedrohliche Vergiftung erleiden.
Beim Hund können bereits wenige Blätter eine tödliche Dosis sein, für Katzen sind sogar geringere Mengen tödlich.
Am besten werden die Pflanzen in ein Zimmer gestellt, das für die Haustiere nicht zugänglich ist. Wessen tierische Mitbewohner besonders neugierig und knabberfreudig sind, sollte lieber ganz auf die weihnachtliche Pflanze verzichten.
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Welche Teile vom Weihnachtsstern sind giftig?
Auch wenn der Weihnachtsstern für Erwachsene kaum giftig ist, maximal Reizungen der Haut hervorrufen kann, stellt er insbesondere für Kinder, Hunde und Katzen eine große Gefahr dar. Aufgrund der geringeren Körpergröße reagieren sie empfindlicher auf die Toxine.
Nicht nur der Milchsaft des Weihnachtssterns ist giftig, sondern alle seine Bestandteile. Lebt also ein Kleinkind oder ein Tier in Ihrem Haushalt, sollten Sie vielleicht lieber auf die beliebe Pflanze verzichten. Oder Sie außerhalb der Reichweite hinstellen.
Doch was, wenn es zu spät ist, und das Tier den giftigen Weihnachtsstern bereits angefressen hat?
Diese Symptome deuten auf eine Vergiftung durch einen Weihnachtsstern hin
Hat die Katze am Weihnachtsstern gekaut, sind diese Symptome möglicherweise Hinweise auf eine Vergiftung:
Achtung: Wenn Sie sehen, dass Ihre Katze Teile des Weihnachtssterns gefressen hat, zögern Sie nicht lang, sondern suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Denn eine Vergiftung kann für Ihr Tier lebensbedrohlich werden.
In unserer Galerie finden Sie die Symptome, die eine Vergiftung mit dem Weihnachtsstern hervorrufen kann:
Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, sollte Ihre Katze oder Ihr Haustier diese Symptome zeigen.
Das können Sie im Ernstfall tun
"Wenn eine Katze Teile des Weihnachtssterns gefressen hat, sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werde", rät Weingart.
Hierbei sind die ersten vier Stunden entscheidend. "In dieser Zeit kann durch ein Medikament Erbrechen ausgelöst werden", erklärt die Tierärztin.
Behandlung einer Vergiftung
Ihr Tierarzt kann Ihre Katze symptomatisch behandeln. Dr. Weingart weiß: "Durch die Eingabe von medizinischer Kohle kann das Auftreten klinischer Symptome reduziert beziehungsweise verhindert werden."
All jene Katzen, die bereits klinische Symptome zeigen, werden mit Medikamenten gegen Übelkeit und Durchfall behandelt und bekommen eine Infusion verabreicht, so die Tierärztin.
Die Frage ist jedoch, ob man seinem tierischen Liebling überhaupt der Gefahr einer Vergiftung aussetzen möchte.