An der Uhr drehen

Zeitmanagement: Wie man den Tag am besten strukturiert

Gutes Zeitmanagement ist alles! Doch wann ist der richtige Zeitpunkt fürs Müsli oder den Besuch beim Arzt? Brandneue Erkenntnisse der Zeit-Medizin:

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Oh ja, es gibt diese Tage: Alles läuft wie am Schnürchen, und man sprüht abends noch vor Energie. Und dann gibt es die anderen Tage, an denen einen schon morgens das Gefühl beschleicht, mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein – selbst Routineaufgaben überfordern einen maßlos. Oft gibt es dafür eine simple Erklärung: Man hat einfach die falschen Dinge zum falschen Zeitpunkt angepackt - das Zeitmanagement könnte besser sein! Denn der Körper verfügt über eine ganze Batterie unterschiedlicher Hormone, die darüber bestimmen, ob man sich wach und vital fühlt – oder ob man sich lieber ausruhen und neue Kraft schöpfen möchte. Wie Sie die spannenden Erkenntnisse der Zeit-Medizin im Alltag nutzen können:

7 Uhr: Kickstart

So gesund Müsli und rohes Obst auch sind: Sie sollten sie lieber später genießen. Denn beides ist schwer verdaulich, kostet den Organismus Kraft. Besser: ein warmer Getreidebrei, der vom Körper nicht mehr erwärmt werden muss. Um morgens in Schwung zu kommen, helfen auch leichte Gymnastik oder Pilates für den Kreislauf.

Dr. Danz erklärt: Warum gekochte Speisen beim Abnehmen helfen:

Komm unter meine Decke …

Oh, là, là … Jetzt ist die beste Zeit für Sex. Denn am frühen Morgen sind besonders viele Sexualhormone im Blut.

9 Uhr: Klotzen

Die beste Zeit des Tages für Aufgaben, die volle Konzentration erfordern – die Steuererklärung oder ein Gespräch mit dem Bankberater. Jetzt haben Sie Riesenmengen der Vitalitätshormone Cortisol und Testosteron (ja, auch Frauen!) im Blut.

Ruhig, Brauner

Kaffee? Lieber nicht! Da der Körper jetzt vermehrt Powerhormone ausschüttet, brauchen Sie keinen Wachmacher. Im Gegenteil: Gewöhnen Sie sich zu dieser Zeit an Koffein, wird die Cortisol-Bildung langfristig gedrosselt. Kaffee besser frühmorgens oder ab 11 Uhr trinken.

Kaffee macht dann nicht nur wach, sondern auch gesund:

12 Uhr: Sauber bleiben

Klar, auf Putzen haben wir nie Lust. Tatsächlich ist mittags aber die beste Zeit dafür: Der Cortisolspiegel ist niedrig, und man ist deswegen unkonzentriert. Also perfekt, um Routineaufgaben hinter sich zu bringen.

Pause fürs Pläuschchen

Ab nach draußen und mit der Nachbarin plaudern. Bei einem netten Gespräch schütten Sie das Bindungshormon Oyxtocinaus: ein echter Kraftspender!

14 Uhr: Mal langsam machen

Der Körper muss nun erst mal das Mittagessen verdauen: Dafür schüttet er massenhaft Insulin aus. Die Körpertemperatur sinkt, man ist müde, empfindlich und wenig belastbar. Ein wichtiges Gespräch oder eine knifflige Aufgabe deswegen besser auf später verschieben - das verbessert das Zeitmanagement.

Nicht ohne mein Nickerchen

Der Lust auf einen kurzen Mittagsschlaf nachgeben? Unbedingt! Allerdings sollte er nur etwa 20 bis 30 Minuten dauern. Schlafen Sie länger, gerät Ihre innere Uhr durcheinander.

16 Uhr: Endlich neue Energie

Puh, das Tief ist ausgestanden, Sie sind wieder bereit, etwas anzupacken. Vor allem herausfordernde Aufgaben, bei denen es auf Augenmaß ankommt, bewältigen Sie nun spielend. Die Urlaubsplanung mit den Freundinnen ist kompliziert? Schaffen Sie mit links!

Auch Urlaub mit den Enkelkindern will gut geplant sein:

Mehr Muckis

Der beste Zeitpunkt für Sport ist jetzt! Forscher haben herausgefunden: Training führt nachmittags zu mehr Muskelmasse als zu anderen Tageszeiten.

18 Uhr: Pasta-Pause

So langsam werden Sie wieder ein wenig müde und sind nicht mehr so konzentriert. Der Körper produziert immer weniger von dem Wachmacher-Hormon Cortisol. Um gut zu schlafen, sollten Sie wenig Kohlenhydrate und viel Eiweiß essen.

Auf ein Gläschen

Den Abend mit einem Glas Wein genießen, ganz ohne schlechtes Gewissen? Jetzt dürfen Sie! Die Leber arbeitet auf Hochtouren und kann den Alkohol besonders gut abbauen.

22 Uhr: Zeit zum Zurücklehnen

Spätestens jetzt stehen Sie ganz unter dem Einfluss des Schlafhormons Melatonin. Diese Ruhephase sollten Sie Ihrem Körper gönnen und Ihr Zeitmanagement danach ausrichten.

So schlafen Sie besser:

Blaues Licht? Bitte nicht!

Kurz vor dem Schlafengehen verabschieden Sie sich dann besser auch von Computer, Fernseher und Smartphone. Das blaue Bildschirmlicht stört den Schlaf ganz erheblich.

Therapie nach der inneren Uhr

Ob Sie morgens oder nachmittags zum Arzt gehen, spielt doch keine Rolle? Oh doch! Der biologische Rhythmus entscheidet darüber, wie intensiv man Schmerzen empfindet. Zum Zahnarzt oder Orthopäden sollte man deswegen besser nachmittags gehen. Auch schmerzlindernde Arzneien wirken dann stärker. Impfen lassen sollte man sich hingegen morgens: So entwickelt man einen besseren Schutz gegen den entsprechenden Erreger.