Aquarium reinigen: Anleitung und Tipps für Einsteiger
Sie wollen Ihr Aquarium reinigen, wissen aber nicht genau worauf man dabei achten muss? Kein Problem, mit dieser Anleitung können Sie kaum etwas falsch machen.
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Was Sie vor der Reinigung wissen sollten
Grundsätzlich gilt für die Reinigung von Aquarien: Weniger ist mehr! Ein Aquarium ist ein Biotop und bildet den Lebensraum für die darin lebenden Fische und Pflanzen. Es besteht ein natürliches Gleichgewicht des Lebens. Aus diesem Grund sollte das Aquarium nur vollständig gereinigt werden, wenn Wasser und Scheiben stark verschmutzt sind, um nicht grundlos in den bestehenden Lebensraum der Fische und Pflanzen einzugreifen.
Wussten Sie, dass es sogar Fische und Schnecken gibt, die selbst dazu beitragen, das Aquarium zu säubern? Im besten Fall sorgt eine Kombination aus Filtersystem, Bepflanzung und Zusammensetzung der Fische dafür, dass eine komplette Reinigung des Aquariums, bei der die Fische herausgenommen werden müssen, gar nicht erst nötig wird.
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Tipps zur optimalen Pflege und Reinigung des Aquariums
Um eine komplette Reinigung des Aquariums zu vermeiden und das natürliche Gleichgewicht des Biotops nicht zu stören, können ein paar einfache Maßnahmen zur Vorbeugung bereits viel bewirken. Wir haben acht Tipps für Sie zusammengestellt:
1. Achten Sie auf die richtige Dosierung des Futters
Wer seinen Fischen mehr füttert als sie tatsächlich fressen, muss auch mit Futterresten rechnen, die den Boden verschmutzen und sich dort ablagern. Achten Sie also bei der nächsten Fütterung darauf, ob die Fische auch wirklich alles fressen. Sollten sich Futterreste ergeben, werden diese direkt mit einem Kescher entfernt. Dabei sollten ebenfalls abgestorbene Pflanzenteile mit entfernt werden.
2. Legen Sie sich bestimmte Schnecken und Fischarten zu
Da bestimmte Fische und Schnecken selbst dazu beitragen das Aquarium zu reinigen, wie beispielsweise die Stahlhelmschnecke oder Prachtflossensauger, lohnt es sich diese ins eigene Aquarium aufzunehmen. Auf natürlichem Wege findet so eine Reinigung statt, ohne eine Störung des biologischen Gleichgewichts zu riskieren.
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3. Reinigen Sie den Filter richtig
Der Filter gehört zu jedem Aquarium und erledigt bereits einen großen Teil der Reinigung, solange er nicht zu schwach ist. Doch auch den Filter gilt es von Zeit zu Zeit zu reinigen. Wichtig dabei ist, dass nicht der komplette Filter auf einmal, sondern in Etappen gereinigt wird. Im Filter befinden sich wertvolle Bakterien für den Lebensraum der Fische, die nicht vollständig entfernt werden sollten. Verzichten Sie daher auch auf zu heißes Wasser und Reinigungsmittel! Meist ist das Ausspülen von grobem Dreck vollkommen ausreichend.
Wichtig: Beim Filter sollten Sie nicht grundsätzlich nicht zum günstigsten Produkt greifen, sondern auf gute Qualität achten. Lassen Sie sich als Einsteiger am besten einfach beraten, welcher Filter für Ihr Aquarium gut geeignet ist. Hierbei kommt es nämlich auch sehr auf die Größe und Nutzung des Aquariums an. Der Filter sollte weder zu stark, noch zu schwach für Ihr Aquarium sein.
4. Führen Sie regelmäßige Wasserwechsel durch
Regelmäßige Wasserwechsel sind sehr wichtig. Vor allem bei großen Aquarien mit vielen Fischen und Pflanzen sollte ein Wasseraustausch in regelmäßigen Abständen stattfinden. Als Orientierungswert gilt, dass der Wasserwechsel etwa alle zwei Wochen durchgeführt werden sollte. Wichtig ist dabei, dass höchstens 10-30 % des Wassers im Aquarium abgesaugt und durch frisches Wasser ersetzt werden, damit das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt.
Wichtig: Das Wasser, das nach dem Absaugen nachgefüllt wird, muss allerdings erst aquariengerecht gemacht werden, damit keine Chlorreste aus der Leitung in das Aquarium gelangen. Es gibt dafür verschiedene Wasseraufbereitungsmittel, welche aus Leitungswasser fisch- und pflanzengerechtes Aquarienwasser machen, lassen Sie sich in einem Fachhandel dazu beraten.
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5. Achten Sie auf den Zustand des Bodens
Um eine sogenannte Vermulmung des Bodens zu vermeiden, ein Prozess bei dem viel Sauerstoff aus dem Aquarium geschluckt wird und die Wasserwerte leiden, muss auch der Bodenbelag regelmäßig gereinigt werden. Ein Mulmsauger, auch bekannt als Mulmglocke* zum Beispiel über Amazon erhältlich, kann hierbei helfen. Der Boden wird mit diesem Werkzeug von Mulm und Algenresten befreit, wobei jedoch die nützlichen Bakterien erhalten bleiben.
Wichtig: Den Mulmsauger sollten Sie am besten nur bei einem festen Bodenbelag nutzen, feiner Sand würde hingegen nur aufgesogen werden. Sollten Sie solchen feinen Sand am Boden haben, ist das gelegentliche Auflockern oder der Einsatz von wühlenden Fischen als Maßnahme zur Bodenreinigung ausreichend.
6. Prüfen Sie die Wasserqualität
Die Wasserqualität sollte mindestens einmal in der Woche mithilfe von speziellen Teststreifen oder einem digitalen Wassertester geprüft werden. Der pH-Wert sollte normalerweise zwischen 6,5 und 7,5 liegen. Dennoch empfiehlt sich beim Kauf des Aquariums dringend eine Beratung darüber, an welchen Werten Sie sich orientieren sollten, da je nach Fischauswahl Abweichungen möglich sind.
7. Reinigen Sie die Scheiben gelegentlich
Die Scheiben des Aquariums können jederzeit gereinigt werden, auch wenn sich die Fische im Aquarium befinden. Sie herauszunehmen würde nur zu großem Stress für die Fische führen. Eine Reinigung der Scheiben wird etwa einmal im Monat empfohlen. Lästige Algen, die an den Scheiben haften, lassen sich mit einer Bürste entfernen, woraufhin der Filter für die Entfernung der dabei freiwerdenden Reste sorgt. Wichtig ist, dass es sich um Bürsten handelt, die zuvor nicht anderweitig im Haushalt verwendet wurden, damit keine Essensreste oder Chemikalien ins Aquarium gelangen. Eine weitere Möglichkeit bieten auch Magnet-Scheibenreiniger* z.B. über Amazon, die über das Gegenstück von außen an der Scheibe gesteuert werden können. Besonders praktisch daran ist, dass die Tiere nicht durch eine Menschenhand im Wasser gestresst werden und das Reinigungselement nach Anwendung von selbst an die Oberfläche treibt.
8. Vermeiden Sie zu starke Beleuchtung
Das Licht im Aquarium ist ein wichtiger Faktor für das Leben im Wasser. Das Wachstum, die Sauerstofferzeugung und die Entstehung von Leben wären ohne eine Lichtquelle nicht möglich. Je nachdem, wo Sie das Aquarium platziert haben und dem damit verbundenen natürlichen Lichteinfall, variiert auch der hinzukommende Lichtbedarf. Wichtig ist jedoch, dass eine zu starke Beleuchtung vermieden wird, um das Algenwachstum nicht zu stark anzuregen. Dies könnte sich nämlich negativ auf die Sauberkeit und das Gleichgewicht im Aquarium auswirken. Bei den Fischen kann zu viel Licht außerdem Stress hervorrufen. Man sollte die Beleuchtung also bewusst einsetzen, mit Dimmern und Pausen arbeiten und sie nie länger als 14 Stunden am Stück anlassen.
Was Sie bei starker Verschmutzung tun sollten
Wer die regelmäßigen Reinigungsmaßnahmen beachtet und auf die Qualität der Hilfsmittel Wert legt, kommt in der Regel um eine vollständige Reinigung des Aquariums, bei der die Fische herausgenommen werden müssen, herum. Sollte das Aquarium stark verschmutzt aussehen, sich ein Pilzbefall oder stark abweichende Wasserwerte ergeben, sollten Sie sich einen zusätzlichen professionellen Rat einholen. Klären Sie, ob in diesem Fall die Herausnahme der Fische und eine komplette Reinigung des Aquariums notwendig sind, um die Fische nicht zu gefährden.
Text: Dorothea von Busch