Die häufigsten Ursachen für Kopfschmerzen und Tipps dagegen
Kopfschmerzen sind lästig und schränken uns ein: Es lohnt sich den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Kopfschmerzen sind ein Volksleiden, das 90 Prozent der Bevölkerung mehr oder weniger zu schaffen macht. Wie die Techniker Krankenkasse berichtet, existieren ungefähr 250 verschiedene Arten von Kopfschmerzen! Für Betroffene sind die Symptome oft unerträglich. Der beste Weg, sie zu bekämpfen, ist vorbeugen. Wer die Auslöser und Ursachen kennt, kann Beschwerden vermeiden, oder schneller lindern. Das Gute: Die Bandbreite an Tipps und Tricks reicht von Hausmitteln bis hin zu Arzneien.
Wichtig: Bei akuten oder chronischen Kopfschmerzen bitte einen Arzt aufsuchen.
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Häufige Kopfschmerzformen: Ursachen und Tipps
Viele denken bei Kopfleiden direkt an Migräne. Das ist jedoch nicht immer richtig. Die Schmerzen können den verschiedensten Erkrankungen zugrunde liegen. Zuerst gilt es abzuklären, ob es sich um einen primären Kopfschmerz handelt. Der tritt ohne erkennbare Ursache auf: Darunter fallen Klassiker wie die Migräne und Spannungskopfschmerzen, aber auch die sogenannten Cluster - Kopfschmerzen. Ein sekundärer Kopfschmerz ist hingegen nur ein Symptom eines anderen Krankheitsbildes. Daher ist für Betroffene und deren Behandlung die korrekte Diagnose entscheidend. Hier hilft es, sich über die verschiedenen Kopfschmerzarten zu informieren.
Migräne zum Beispiel ist ein oft einseitiger und pulsierender Schmerz, der mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen kann. Die möglichen Auslöser für einen Anfall sind neben Stress auch Hormon- oder Umwelteinflüsse. Laut 'gesundheitsinformation.de' sind Frauen doppelt so oft Patienten, denn circa 14 Prozent geben an, unter regelmäßiger Migräne zu leiden.
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Die häufigste Form von Kopfschmerzen ist allerdings Spannungskopfschmerz. Welcher Mechanismus hinter der Erkrankung steht, ist noch weitgehend unbekannt. Viele Wissenschaftler halten eine vermehrte Verspannung der Nackenmuskulatur für die häufigste Ursache. Die Verspannungen führen aber nicht direkt zum Schmerz, sondern verändern die Schmerzverarbeitung im Gehirn der Betroffenen. "Dadurch werden Schmerzzentren im Gehirn sensibilisiert und reagieren mit einer verminderten Schmerzschwelle für weitere einkommende Reize von außen", erklärt Dr. Dagny Holle, Leiterin des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums in Essen.
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Die Beschwerden von Spannungskopfschmerzen können tatsächlich im Schlaf entstehen! Wer zum Beispiel morgens mit dumpfen, drückenden Kopfschmerzen aufwacht, liegt womöglich auf dem falschen Kissen. "Viele schlafen auf 80 x 80 Zentimeter großen Kissen. Die Schultern können nicht einsinken, der Nacken verspannt", erklärt Detlef Detjen von der Aktion 'Gesunder Rücken'. Damit sich der Nacken besser entspannen kann, empfiehlt die Aktion ein von ihr zertifizierte Kissen mit den Maßen 40 x 80 Zentimeter.
Bei vielen verspannt sich die Nackenmuskulatur auch erst im Laufe des Tages. Die Ursache hierfür sind Fehlhaltungen beim Sitzen. Um die Muskeln wieder zu lockern, können auch bewährte Hausmittel wie Wärme helfen. Wer kein Wärmekissen parat hat oder keinen Schal tragen möchte, kann eine Föhn-Massage versuchen: Den warmen Luftstrom aus dem Haartrockner ein paar Minuten über Nacken, Schulter und den Hinterkopf kreisen lassen. Das kann die verspannten Muskeln lockern und den Schmerz lindern.
Wie uns Umwelteinflüsse belasten
Eine andere Art von Kopfschmerzen ist die Reaktion unseres Körpers auf bestimmte Umwelteinflüsse. So belasten zum Beispiel Putzmittel, Duftkerzen und Raumsprays den Kopf – weil sie so gut duften.
Vor allem Düfte aus Gewürzextrakten, zum Beispiel Zimt, Vanille oder Nelke, lösen oft Beschwerden aus. Auch Lebensmittel kommen als Ursache infrage. Wer beispielsweise nach dem Genuss von Salami, Parmesan, Rollmops oder Thunfisch Kopfschmerzen bekommt, verträgt möglicherweise kein Histamin. Auch wer lange nichts gegessen hat, spürt das überdies oft im Kopf. Hintergrund: Der Blutzuckerspiegel sinkt, dem Gehirn fehlt dadurch die Energie, und es kommt zu Funktionsstörungen wie Kopfschmerzen. Achten Sie deshalb auf regelmäßige Mahlzeiten. Außerdem sollte man mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen, sonst trocknet der Körper aus. Die Folge: Das Blut wird dicker, es fließt schlechter durch den Körper und die Sauerstoffversorgung lässt nach. Das kann Kopfschmerzen auslösen. Daher ein geläufiger Tipp: stündlich ein Glas Wasser trinken.
Auch Stress kann ein Auslöser sein
Ein weiterer Auslöser ist Stress. Denn dabei erhöht sich unser Magnesiumbedarf. Können wir diesen aber nicht decken, führt das oft zu Kopfschmerzen. Tipp: Vollkornprodukte, grünes Gemüse, magnesiumreiches Mineralwasser (mehr als 100 mg/l) – oder eine Therapie mit Nahrungsergänzung. Fangen Sie mit 120 bis 240 Milligramm täglich an, steigern Sie die Dosis dann langsam. Höchstdosis: 600 Milligramm täglich. Neben Stress, Mangel an Frischluft und Schlaf können auch zu schwere Handtaschen, eine veraltete Brille (nicht ausreichende Sehstärke) oder eine Zahnschiefstellung Auslöser von Kopfschmerzen sein.
Schmerzmittel gegen Kopfweh: Auf die richtige Dosis kommt es an
1. Nicht lange warten
Wenn Sie mit einem Medikament Schmerzen lindern wollen, warten Sie mit der Behandlung nicht. Denn dadurch können die Schmerzen schlimmer werden und Sie benötigen mehr Medikamente, um sie zu stoppen. Wer die Mittel hingegen sofort einnimmt, kommt meist mit weniger Tabletten aus.
2. Richtige Dosis
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt entweder Paracetamol (500 mg, leichte Kopfschmerzen) oder Azetylsalizylsäure (1000 mg, leichte bis starke Kopfschmerzen) oder Ibuprofen (400 mg, mittlere bis starke Kopfschmerzen). Niedriger sollte eine Einzeldosis nicht ausfallen. Sonst kann die schmerzlindernde Wirkung zu gering oder ganz ausfallen.
3. Nicht zu lange einnehmen
Schmerzmittel sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als zehn Tage im Monat eingenommen werden. Nimmt man sie häufiger ein, können sie sogar Kopfschmerzen verursachen sowie Leber und Nieren schädigen.
4. Nicht durchbrechen
Tabletten nur teilen, wenn es laut Packungsbeilage erlaubt ist. Sonst kann sich die Wirkstärke verändern und zu einer Überdosierung führen.
5. Packungsbeilage lesen
Außerdem sollte der Patient sich sich an die Vorschriften aus der Packungsbeilage halten – das reduziert die Gefahr von Nebenwirkungen.