Tut mir gut

Fasten für Körper und Seele: Wie Verzicht gut tut

Fasten bedeutet Verzicht: zum Beispiel auf Alkohol, Süßes oder Fleisch. Sie können aber auch für sieben Wochen auf andere Dinge verzichten - und sich damit etwas Gutes tun.

Fasten für Körper und Seele: Diese Arten gibt es
Fasten reinigt den Körper, die Seele und den Geist. Wer nicht das klassische Fasten machen möchten, kann die Kur etwas abändern. Foto: petermeir / iStock
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"Und was fastest du?" Diese Frage haben Sie momentan vielleicht öfter gehört. Im Frühjahr findet nach christlichem Glauben wieder die jährliche Fastenzeit statt. Von Aschermittwoch bis Ostersamstag – genau 40 Tage dauert die Fastenzeit. Dabei werden die Sonntage als sogenannte Feiertage der Auferstehung nicht mitgerechnet.

Die Fastenzeit hat einen religiösen Hintergrund: Seit dem Tod von Jesus Christus erinnern sich Christen in den Wochen vor Ostern an seinen Leidensweg. Jesus ging laut Bibel selbst für 40 Tage in die Wüste, fastete dort, um zur Besinnung zu kommen und Buße zu tun. Laut Studien versuchen mittlerweile 40 Prozent der Deutschen, in diesem Zeitraum ein paar Laster abzulegen – verzichten auf Alkohol, Zucker oder Handy, ganz unabhängig von ihrem Glauben.

Warum uns Fasten im Alltag guttut

Egal, worauf wir eine gewisse Zeit lang verzichten – Psychologe Wolfgang Krüger aus Berlin ist sich sicher, dass es uns guttut innezuhalten: "Durch eine Fastenzeit können wir wieder zu uns selbst kommen, wir entschleunigen das Leben, entsagen Sucht und Ablenkungen, die uns sonst im Alltag manchmal zu sehr einnehmen. Durch Verzicht werden wir wieder zum souveränen Gestalter unseres eigenen Lebens."

Was eine traditionelle Fastenkur unterstützen kann:

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Kompletter Verzicht?

Aber müssen wir wirklich den kleinen Glücklichmachern wie Schoki, einem Gläschen Wein oder einem leckeren Steak entsagen? Stattdessen können Sie in den kommenden Wochen einfach auf etwas anders verzichten:

Dauernde Erreichbarkeit

Fällt Ihr Blick nach dem Aufwachen auch als Erstes auf das Handy? Checken Sie in der Mittagspause Ihre E-Mails oder sind für den Chef auch nach Feierabend erreichbar? Lassen Sie Ihr Telefon doch einfach mal zu Hause oder schalten es aus, wenn Sie Freizeit haben! Sie werden merken: Sobald Sie nicht mehr dauernd auf Abruf sind, fällt auch die ständige Anspannung langsam von Ihnen ab.

Hektik

Manchmal können wir uns kaum auf die Gegenwart konzentrieren, weil wir dauernd unsere To-do-Listen im Hinterkopf haben: Hemden zur Reinigung bringen, Kuchen für einen Geburtstag backen, Wochenend-Ausflug organisieren … Aber Hektik ist laut Experten ein absoluter Frustfaktor – den man besser zu vermeiden versucht. Deshalb: Nehmen Sie Ihre Listen und verteilen Sie die Aufgaben gerecht auf die ganze Familie, Kollegen oder Freunde. Und atmen Sie durch …

Entschuldigungen

Laut Studien stammen 75 Prozent aller ausgesprochenen Entschuldigungen von Frauen. Das Problem: Wir entschuldigen uns oft für Dinge, die keiner Entschuldigung bedürfen. Das lässt uns klein und unterwürfig wirken. Versuchen wir dies doch in den kommenden Wochen einfach mal sein zu lassen. Ein "Ich habe kein Kleingeld" an der Supermarktkasse reicht – auch ohne übertriebene Entschuldigung.

Passend dazu:

Krafträuber

Mies gelaunte Mitmenschen hat leider fast jeder. Das Problem: Sie ziehen uns herunter. Die Lösung: Fragen Sie Nörgler, warum sie ständig meckern, und stellen Sie sie mit Aussagen wie "Es ist nun mal so" vor vollendete Tatsachen. Falls es nichts bringt: ignorieren. Versuchen Sie außerdem, sich in der Freizeit mit positiven Menschen zu umgeben, die nicht nur ihren emotionalen Ballast bei Ihnen abladen.

Mehr zum Thema Zeit- und Krafträuber:

Selbstzweifel

"Das kann ich nicht." Oder: "Ich sehe schrecklich aus." Kennen Sie solche Sätze? Leider vergessen wir in Situationen, in denen wir an uns zweifeln, was wir eigentlich auf dem Kasten haben. Schreiben Sie sich deshalb jede Woche drei Dinge auf, die Sie an sich richtig gut fanden. Haben Sie jemandem geholfen, lagen Ihre Haare super oder hatten Sie ein Erfolgerlebnis auf der Arbeit? Sammeln Sie die Punkte in einer großen Schale – und schauen Sie sich diese an, wenn Sie wieder einmal in Selbstzweifeln versinken.

Stress im Auto

Noch bevor der Tag richtig anfängt, sind wir oft genervt. Grund: Der Arbeitsweg mit dem Auto. Doch gegen Stau und Drängler können wir leider wenig unternehmen. Das Einzige, was wir ändern können, ist unsere eigene Einstellung. Wer unbedingt mit dem Auto fahren muss und sich ärgert, sollte dreimal tief in den Bauch atmen und sich fragen, ob es wirklich sein muss, dass man sich die Laune von anderen Fahrern vermiesen lässt. Nein, damit ist jetzt auch Schluss. Wir legen schöne Musik auf oder eine Hörkassette und verbringen den Stau in bester Laune. Das geht!

Wie Sie den Tag gut strukturieren, um Stress zu vermeiden:

So schaffen Sie die Fastenkur

Mit diesen kleinen Hilfsmitteln, die Ihnen täglich Motivation geben, ist das Fasten leichter durchzuhalten:

Quelle: Laura