Fibromyalgie: Symptome, Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Fibromyalgie ist schwer zu erkennen und noch nicht heilbar. Doch es lässt sich immer besser damit leben.
Die Symptome von Fibromyalgie beginnen oft an den Armen oder Beinen - ein Gefühl wie Muskelkater. Im Laufe der Jahre werden die Anzeichen und Beschwerden stärker und breiten sich aus - mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Fibromyalgie (Muskel-Faser-Schmerz), über eineinhalb Millionen davon sind Frauen. Die unheilbare Krankheit beginnt meist gegen Ende des zweiten Lebensjahrzehnts. Von den chronischen Schmerzen sind Rücken, Nacken und Brustkorb sowie besonders die Gelenke in den Armen und Beinen betroffen. Typisch für Fibromyalgie sind auch ständige, oft bleierne Müdigkeit und Abgeschlagenheit bis hin zu schwerer Erschöpfung, dem sogenannten Fatigue-Syndrom.
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Die Diagnose von Fibromyalgie ist schwierig
Allgemeinmediziner haben es schwer, Fibromyalgie zu diagnostizieren, weil die Krankheit nicht durch Laborwerte, Röntgen oder Computertomographie (CT) nachweisbar ist. Wenn jemand mit Dauerbeschwerden in die Praxis kommt, sollte der Arzt zunächst eine vollständige körperliche Untersuchung vornehmen. Grundsätzlich muss geklärt werden, ob chronische Entzündungen wie Rheuma, Stoffwechsel-Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes) oder Nebenwirkungen von Medikamenten der Grund für die Symptome sind. Weisen die Untersuchungen und Laborwerte keine Auffälligkeiten auf, sollte der Hausarzt seinen Patienten an einen spezialisierten Fachmann überweisen, meist zu einem Rheumatologen.
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Wie wird Fibromyalgie erkannt?
Der Spezialist befragt die Betroffenen zuerst ausführlich über ihre Beschwerden und die gesundheitliche Vorgeschichte. Dann prüft der Arzt die Schmerzempfindlichkeit ganz gezielt an bestimmten Körperstellen. Dafür drückt er mit den Fingern auf 18 spezielle Punkte (sogenannte Tender-Points). Sie liegen zumeist gelenknah an den Sehnen-Muskel-Ansätzen. Wenn elf oder mehr davon im Test stark schmerzen, liegt der Verdacht auf Fibromyalgie nahe.
Die Therapie bei Fibromyalgie
Ist die Krankheit erst einmal erkannt, sind viele Patienten erleichtert - endlich wissen sie, was sie quält. Und sie erfahren, dass Fibromyalgie an sich ungefährlich ist, denn es besteht keine Gefahr, irgendwann auf den Rollstuhl angewiesen zu sein. Die Behandlung besteht aus einer Kombinationstherapie. Die Basis ist Bewegung. Für jeden muss individuell entschieden werden, welche Sportart in welcher Dosierung guttut. Häufig ist Wasser-Gymnastik, Schwimmen oder ein Training auf dem Fahrrad-Ergometer hilfreich. Viele profitieren auch von warmen Bädern oder Behandlungen in Infrarotkabinen. Meist ist es sinnvoll, in Reha-Zentren die richtige Kombination zu finden. Oft bringen auch Entspannungsverfahren wie Yoga, Qigong oder autogenes Training Erleichterung. Leidet jemand zusätzlich unter Depressionen oder Ängsten, müssen diese mit behandelt werden. Denn wenn ein Patient psychisch stabil ist, kann er seine Schmerzen besser verarbeiten. Lindern diese sanften Maßnahmen die Schmerzen noch nicht, setzen Ärzte auf Unterstützung durch Medikamente, vor allem sogenannte Schmerz-Modulatoren wie Antidepressiva oder Antikonvulsiva. Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten.
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