Arbeit im Beet

Garten umgraben leicht gemacht – Tipps und Anleitung für Hobbygärtner

Den Garten umgraben: Das steht für viele auf der To-Do-Liste für den Frühling. Was Sie beachten sollten, erklären wir hier. 

Garten umgraben
Zeitpunkt, Werkzeuge, Technik – das ist beim Garten umgraben zu beachten. Foto: cjp/iStock
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Für viele Hobbygärtner gehört diese Aufgabe zu den ersten und letzten Dingen, die sie in jeder Gartensaison erledigen: Den Garten umgraben. Aber wie sinnvoll ist das überhaupt und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür – besser im Frühjahr oder im Herbst? Und welches Werkzeug sollte man neben einem Spaten noch zur Hand haben? Wir verraten, was alles wichtig ist. 

Garten umgraben: Das sind die richtigen Werkzeuge

Um bei der Gartenarbeit den Rücken und die Arme zu schonen, ist das richtige Werkzeug das A und O. Qualität geht hier vor Quantität: Es müssen zum Umgraben oder Lockern des Gartenbodens nicht viele Geräte beschafft werden, sondern die richtigen Exemplare.

Diese Geräte brauchen Sie:

Beim Kauf von Kombigeräten sollten Sie darauf achten, dass die Verbindungsstücke stabil sind. Sonst fallen die Aufsätze ab und Sie brauchen bei der Gartenarbeit noch länger und geben auch noch unnötig Geld aus.

Hier gibt es die wichtigsten Gerät für das Umgraben:

Passendes Werkzeug kaufen
EFEKT ergonomische Spatengabel
EFEKT ergonomische Spatengabel
KADAX Grubber zum Lockern des Bodens (3 Zinken, mit Holzstiel)
KADAX Grubber zum Lockern des Bodens (3 Zinken, mit Holzstiel)
KADAX Rechen aus Metall mit Stiel aus Holz (10 Zinken)
KADAX Rechen aus Metall mit Stiel aus Holz (10 Zinken)
Gartenkralle GC820-06
Gartenkralle GC820-06
SHW-FIRE 59002 Laubbesen Profi Verzinkt
SHW-FIRE 59002 Laubbesen Profi Verzinkt

Beete umgraben oder nicht?

Früher gehörte das Umgraben der Beete obligatorisch zur Garten-Routine im Frühjahr und Herbst dazu. Mittlerweile hat sich die Meinung vieler Fachleute diesbezüglich geändert: Und zwar, wenn es um Flächen geht, die vorher schon bepflanzt waren.

In einem Liter Boden finden sich nämlich Milliarden Mikroorganismen, die für Stoffwechselprozesse im Garten zuständig sind. In den Bodenschichten, in denen sie leben, sind sie an Bedingungen wie eine bestimmte Temperatur und Feuchtigkeit gebunden. Wird der Boden nun umgegraben, können sie nicht mehr richtig arbeiten. Wichtige Stoffwechselprozesse können dadurch vorübergehend zum Erliegen kommen. Bis sich das Bodenleben wieder erholt hat, können Pflanzen also womöglich nicht ausreichend Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Außerdem zu beachten: Durch das Umgraben geraten oft auch unliebsame Unkrautsamen an die Oberfläche und fangen an zu keimen. 

Wann ist das Umgraben sinnvoll?

Das Umgraben des Gartens ist also sinnvoll, wenn Sie einen gerade ungenutzten Teil neu bepflanzen oder einsäen möchten. Für den Gemüsegarten ist das Umgraben eine wichtige Vorbereitung für die Aussaat.

Ein weiterer Grund für das Umgraben sind tiefe Bodenverdichtungen. Diese finden sich zum Beispiel auf Neubaugrundstücken, wenn die Erde durch Baufahrzeuge verdichtet wurde. In diesem Fall reicht einfaches Umgraben meist nicht aus – daher den Boden am besten direkt zwei Spaten tief wenden, um die Erde zu lockern. Diese Technik wird auch als Holländern bezeichnet.

Je nachdem, welchen Boden Sie bearbeiten, gibt es direkt verschiedene Ausführungen von Spaten: Für steinarme Böden und für harte, steinige Böden. Festes Schuhwerk ist ebenfalls wichtig: So können Sie sich hin und wieder auf den Spaten stellen kann, um den Druck auf den Boden zu erhöhen.

Garten umgraben: Anleitung in fünf Schritten

Die Geräte liegen bereit – wie geht es jetzt weiter? Wir erklären in fünf Schritten, wie Sie das Beet umgraben.

  1. Fläche für das Beet festlegen: Wer sein Beet umgraben möchte, sollte nicht kreuz und quer mit dem Spaten hantieren. Zunächst gilt es, die umzugrabende Fläche festzulegen und dann planvoll vorzugehen. Dazu können Sie zusätzlich den umzugrabenden Bereich markieren oder abstecken.

  2. Unkraut entfernen: Damit nicht zu viel Unkraut in tiefere Bodenschichten gelangt, entfernen Sie es am besten direkt. Bei großen Pflanzen funktioniert das mit einem Grubber.

  3. Garten in Reihen einteilen und ersten Graben ausheben: Wer mit System umgraben möchte, teilt den Garten am besten in Reihen auf, die man nach und nach bearbeitet: Dazu auf einer Seite des Beetes beginnen und der Länge nach mit dem Spaten einen Graben ausheben. Dabei etwa eine Spatentiefe einstechen und die Erde anheben. Den Aushub dieser ersten Reihe auf die andere Seite des Beetes bringen. Tipp: Bei einer großen Menge funktioniert das am besten mit einer Schubkarre.

  4. Ausgehobene Reihen mit Erde füllen: Nun mit der zweiten Reihe des Beetes fortfahren und diese ausheben. Mit dem Aushub der zweiten nun die erste Reihe wieder auffüllen. Die Erdklumpen sollten dabei zerbrechen; nur so wird der Boden gut gelockert. So weiter verfahren und schlussendlich die letzte Reihe mit der lockeren Erde aus der ersten füllen.

  5. Boden auflockern und glätten: Wenn das ganze Beet umgegraben ist, kann man mit einer Erdkralle oder einer Spatengabel noch übrig gebliebene größere Erdschollen auflockern. Anschließend die Oberfläche mit einem Rechen oder einer Harke glätten.

Achtung: Wurzeln von Bodendeckern nicht verletzen 

Wenn Sie bodenbedeckende Stauden wie Frauenmantel, Golderdbeere oder Storchschnabelarten im Garten haben, ist Vorsicht geboten: Die Oberfläche des Gartenbodens hier mit einem Grubber auflockern, um die Wurzelbildung nicht zu stören. Sonst wachsen die Pflanzen schlechter und sind anfälliger für Schädlinge. 

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Alternativen zum Umgraben

Wenn Sie entscheiden, dass das Umgraben nicht das richtige für den Garten ist, gibt es einige Alternativen, die die Mikroorganismen im Boden schonen

Mulchen

Statt den Garten umzugraben, kann man im Spätsommer Vorkehrungen für den Winter treffen und das abgeerntete Gemüsebeet mit einer Mulchschicht aus Laub, halbreifem Kompost und Ernteresten abdecken. So schützt man den Boden vor Temperaturschwankungen, verschlammen und Unkraut. 

Im Frühjahr dann die Mulchschicht mit einem Rechen entfernen und die Erde mit einem Grubber bearbeiten. Lockern Sie den Boden mit dem Werkzeug lediglich auf, ohne ihn zu wenden. An dieser Stelle kann man etwas reifen Kompost einarbeiten. Nach etwa zwei Wochen kann dann die Aussaat stattfinden. So kann sich die Erde erst einmal wieder setzen. Vor dem Einsetzen der Samen kurz den Boden nochmal mit einem Rechen lockern.

Beet mulchen
Als Alternative zum Umgraben kommt das Mulchen in Frage Foto: Larisa Stefanuyk/iStock

Gründüngung

Als Alternative zum Umgraben können Sie auch eine sogenannte Gründüngung in die Erde einarbeiten. Bei der Gründungung handelt es sich um eine Zwischenfrucht, die den Boden verbessert und besonders für abgeernte Gemüsebeete geeignet ist. Phacelia zum Beispiel ist ideal für den Garten, da sie sich mit vielen Gemüsesorten verträgt. Die Samen gibt es günstig zu kaufen.

Die Pflanzen werden in den Garten eingesetzt und dann entweder frisch oder angewelkt in den Boden eingearbeitet. Wichtig: Die Pflanzen vor der Samenreife abmähen. Dann einige Tage liegen lassen und anschließend die Pflanzenreste in den Boden einarbeiten.

Garten umgraben im Frühling: Dann ist es sinnvoll

Wenn Sie im Herbst Kompost auf die Erde gebracht haben, ist das Umgraben im nächsten Frühjahr ideal. Dann hat der Kompost eine feine, krümelige Konsistenz und die Nährstoffe gelangen schnell an die Wurzeln der Pflanzen. Behalten Sie allerdings im Kopf, dass sich der Boden den Winter über stark verdichtet hat, sodass das Umgraben im Frühjahr einen höheren Kraftaufwand bedeutet.

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Garten umgraben im Herbst: Das sind die Vorteile

Bei schweren, lehmigen Böden ist das Umgraben im Herbst sinnvoll, weil die Wetterlage beim Aufbrechen des Bodens unterstützt. Wenn Sie im Frühjahr Kompost ausgebracht haben, ist das Umgraben im Herbst ebenfalls eine gute Idee. Über den Winter friert der umgegrabene Boden durch und hemmt die Bildung von Unkräutern. Große Brocken werden durch den Frost gesprengt. Dadurch verbessert sich das Bodengefüge. Die Auflockerung des frostgesprengten Bodens wird im Frühjahr so leichter und Sie können Pflanzen hineinsetzen und säen.