Gicht: Was Sie über Symptome & Behandlung wissen sollten
Werden die Symptome der Stoffwechselstörung Gicht früh genug erkannt, lässt sie sich in der Regel gut behandeln. Alle Infos dazu erhalten Sie hier.
Manchmal kommt der Schmerz aus heiterem Himmel: Ein Zeh oder ein Daumen entzündet sich innerhalb weniger Stunden. Schwellen die Gelenke außerdem stark an, könnte es sich um einen Gichtanfall handeln.
Durch welche Symptome äußert sich Gicht?
Gicht zählt zu den schwersten Formen der Arthritis (Gelenkentzündung). Die Stoffwechselstörung bewirkt, dass sich im Blut zu viel Harnsäure ansammelt - ein Abfallprodukt des Körpers, das eigentlich über den Urin ausgeschieden wird. Bleibt eine zu große Menge davon im Organismus, bilden sich über längere Zeit kleine Kristalle, die sich in den Gelenken ablegen und dort zu schmerzhaften Entzündungen führen. Betroffen sind meist die Hände und Füße.
Eine schnelle Behandlung von Gicht ist wichtig
Manche Patienten spüren trotz eines zu hohen Harnsäurespiegels jahrelang keine Symptome, bevor es zu einem Gichtanfall kommt. Wichtig ist dann ein schneller Therapiebeginn, denn andernfalls läuft der Betroffene Gefahr, dass seine Krankheit chronisch wird. Es könnte dann zu dauerhaften Entzündungen sowie Verformungen der Gelenke kommen. Bilden sich zusätzlich sogenannte Gichtknoten, müssen diese operativ entfernt werden. Außerdem drohen Nierensteine und bleibende Nierenschäden.
Auch lesenswert: Wie Sie Ihre Nieren gesund halten
Welche Medikamente zur Therapie eingesetzt werden
Bei einem akuten Gichtanfall verschreibt der Arzt Schmerzmittel und Cortison sowie Medikamente, welche die Produktion weiterer Harnsäure hemmen.
Mehr zum Thema: Cortison: Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wichtig: Bis die Behandlung wirkt, vergehen manchmal mehrere Wochen - das ist ganz normal. In dieser Zeit können Betroffene ihre Beschwerden nicht nur mit Schmerzmitteln lindern, sondern auch mit alternativen Methoden. Zum Beispiel helfen dann kühlende Quarkwickel, die entzündungshemmend und angenehm kühlend wirken.
Anwendung: Den kalten Quark etwa einen Zentimeter dick auf ein befeuchtetes Baumwolltuch streichen. Das Tuch einschlagen und so auf das schmerzende Gelenk legen, dass nur eine dünne Stoffschicht zwischen Haut und Quark liegt. Mit einem trockenen Stofftuch umwickeln und ein bis zwei Stunden einwirken lassen.
Auch für Sie interessant: Arthrose - Das hilft bei Gelenkschmerzen
Harnsäurespiegel mithilfe von Homöopathie senken
Bewährt haben sich gleichfalls homöopathische Mittel sowie eine Blutegel-Therapie, die von Heilpraktikern durchgeführt wird. Diese Maßnahmen sollten aber mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Zu einer langfristigen Senkung des Harnsäurespiegels kann der Patient selbst am meisten beitragen. Neben einer genetischen Veranlagung machen Mediziner nämlich auch ungesunde Ernährungsgewohnheiten sowie Bewegungsmangel und Übergewicht für die Krankheit verantwortlich.
Worauf von Gicht Betroffene achten sollten
Betroffene sollten ihren Stoffwechsel durch regelmäßige Bewegung anregen und beim Essen einige wichtige Regeln beachten: Weil Alkohol - und dabei vor allem Bier - den Harnsäurespiegel schnell in die Höhe treibt, ist es ratsam, weitestgehend darauf zu verzichten. Außerdem sollten Patienten darauf achten, dass sie täglich zwei bis drei Liter Wasser trinken - das hilft dem Organismus, mehr Harnsäure auszuscheiden.
Und: Meiden Sie Lebensmittel, die einen hohen Anteil an Purin enthalten. Dieser an sich unbedenkliche Stoff wird über die Nahrung aufgenommen und im Körper zu Harnsäure umgewandelt. Ein hoher Purinanteil findet sich vor allem in rotem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Förderlich sind dagegen Lebensmittel wie etwa Nudeln, Reis, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse. Mehr dazu lesen Sie hier: Gicht und Ernährung: Was essen und was nicht?
Weitere interessante Themen:
- Gelenke: So bleiben Sie in jedem Alter beschwerdefrei
- Karpaltunnel-Syndrom: Der Schmerz im Handgelenk
- Hausmittel gegen Gelenkschmerzen: Hilfe aus dem Vorratsschrank
Quelle: Das Neue