Katzenaids: Verlauf und Symptome
Eine FIV- Infektion kann bis zum Ausbruch von Katzenaids oft unerkannt bleiben- auf was Sie achten müssen.
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Um Ihre eigene und andere Katzen vor Katzenaids zu schützen, gilt es bei dem Verdacht auf eine Ansteckung mit FIV zu handeln. Umso wichtiger ist es, auf mögliche Symptome der Krankheit zu achten. Doch wie äußern sich diese und wie kann man eine Infektion verhindern?
Was ist Katzenaids und FIV?
Die Abkürzung FIV steht für das feline Immundefizienzvirus und ist eine Immunschwächekrankheit der Katze. Der Erreger ist Spezien-spezifisch und befällt somit nur Katzen. Die Diagnose FIV betrifft aber längst nicht nur unsere Stubentiger, denn auch Großkatzen stecken sich mit dem sogenannten Katzenaids an. Für uns Menschen ist das Virus allerdings ungefährlich. Die FI-Viren sind sogenannte Lentiviren. Das bedeutet sie sind "langsam", sprich die Krankheit, die sie auslösen, tritt nach der Infektion erst verzögert auf. Schätzungen zufolge tragen weltweit circa 11 % der Hauskatzen den Krankheitserregers in sich. Nur hingegen um die 3 % der deutschen Fellnasen sind mit dem Virus infiziert.
Wie erfolgt die Übertragung von FIV?
Ähnlich wie beim HI-Virus überträgt sich die FIV-Erkrankung durch Speichel und Blut. Andere Körperflüssigkeiten, so zum Beispiel auch beim sexuellen Kontakt, sind statistisch dagegen zu vernachlässigen. Doch auch der ist nicht ganz ohne Risiko, besonders für unkastrierte Katzen. Da es beim Deckakt zu einem Nackenbiss durch den Kater kommt, laufen auch weibliche Freigänger Gefahr, sich anzustecken. In seltenen Fällen kann das Muttertier den Erreger auch an ihr Kitten weitergeben. Allerdings haben freilaufende Kater mit Abstand das höchste Risiko an FIV oder Katzenaids zu erkranken. Kater machen fast ¾ aller FIV-positiven Tiere aus. Sie bilden durch ihre oft blutigen Revierkämpfe die Risikogruppe. Durch einen Biss gelangt das FIV in die Blutbahn und so zu und in die Immunzellen. Dort vermehren sie sich und zerstören das Immunsystem der Katze. Eine Ansteckung durch harmonischen Kontakt mit einer infizierten Katze ist nicht möglich. Auch durch das Benutzen von gemeinsamen Utensilien steckt man sich nicht an, da FIV ohne Wirt nur sekundenlang überlebensfähig ist.
Symptome von FIV und Katzenaids
Tiere, die sich mit FIV anstecken leiden nicht unter dem Virus selbst. Das Virus greift das Immunsystem der infizierten Katze an und es kommt zu Folgeerkrankungen, sogenannten Sekundärerkrankungen. Eine FIV-Infektion lauft phasenweise und verlaufsartig ab. Dieser Verlauf kann individuell variieren, bei sehr jungen Katzen schreitet die Erkrankung zum Beispiel schneller voran als bei älteren Tieren. Infizierte Tiere sind immer häufiger krank und Wunden heilen schlechter als vorher.
Verdacht und Diagnose
Um einem Verdacht auf Katzenaids nachzugehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, bei denen das Blut des Tieres getestet wird. Einen ersten Anhaltspunkt bieten die Schnelltests, die oft binnen Minuten ein erstes Ergebnis liefern. Hier wird geprüft wie ob und wie viele FIV-Antikörper vorhanden sind. Diese Antikörper bilden sich allerdings erst verzögert (in den nachfolgenden Phasen erklärt), daher sollten zwei Tests mit zeitlichem Abstand und auch nur frühestens 14 Tage nach der potentiellen Infektion durchgeführt werden. Es wird außerdem empfohlen, Freigänger in regelmäßigen Abschnitten auf FIV zu testen und auf jeden Fall, nachdem ein Biss festgestellt wurde.
Nach einem positiven Schnelltest sollte der Tierarzt Ihre Katze am besten nochmal mit einer anderen Testmöglichkeit testen, denn diese sind oft zuverlässiger. Das Virus selbst kann durch ein PCR Test festgestellt werden. Im Labor wird das Blut meist mittels des sogenannten ELISA Tests untersucht, ist das Resultat unklar, kann ein Western-Blot Test durchgeführt werden.
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Verlauf von FIV und Katzenaids
Wie oben schon erwähnt, läuft die Ansteckung mit FIV und das später ausbrechende Katzenaids in Phasen ab, die zwar individuell variieren können, sich aber grob so zusammenfassen lassen:
1. Phase
Man nennt diese auch die "akute Phase". Diese erfolgt direkt nach der Ansteckung und kann circa vier Monate dauern. Der Körper der erkannten Katze bildet als Reaktion auf die Infektion Antikörper, die weißen Blutkörperchen nehmen ab. Viele Tiere leiden unter Fieber und geschwollenen Lymphknoten.
2. Phase
In der "Asymptomatische Trägerphase" klingen die klinischen Symptome der Krankheit ab, die Katze wirkt wieder fit und die Krankheit scheint überstanden. Sie dauert Monate oder sogar Jahre an. Dabei trägt sie das Virus, das zu einem späteren Zeitpunkt ausbricht, aber ihr ganzes Leben in sich und kann andere Katzen anstecken. Mit einem FIV-Test kann nun auch eine Infektion bei den betroffenen Tieren nachgewiesen und eine Diagnose gestellt werden.
3. Phase
Diese Phase lässt sich mit dem Humanesimmundefizienz-Virus (HIV) vergleichen- nach diesem ist sie auch benannt. "Unspezifische (AIDS-ähnliche) Phase" nennt man den über wenige Monate oder Jahre dauernden Abschnitt. Durch das nun schwache Immunsystem zeigen die Katzen erste Symptome von Sekundärerkrankungen. In dieser Phase bekommen infizierte Tiere oft ein schlechteres Fell und nehmen ab- ihr Allgemeinzustand verschlechtert sich. Nicht selten sind hartnäckige Bindehaut- Zahnfleisch- oder Schleimhautentzündungen, die nicht abheilen. Es kann zu Störungen in der Motorik kommen, die betroffene Katze lahmt möglicherweise. Weitere FIV Sekundärerkrankungen, die auftreten können sind Demenz, oder auch aggressives Verhalten. Auch der Atem-, unter anderem Röcheln, oder Magen-Darm Trakt von FIV-positven Katzen kann befallen sein, so zum Beispiel durch Durchfall.
4. Phase
Am Punkt der Terminalphase oder Endphase geht man von einer Lebenserwartung von circa einem Jahr aus. Das Immunsystem der Katze kollabiert und die Symptome der Sekundärerkrankungen werden heftiger. Sie sind nun so schlimm und das Immunsystems des Tieres derart geschwächt, dass es den Erregern und Erkrankungen nicht mehr trotzen kann. Typisch ist auch starker Gewichtsverlust und Tumorbildung bei den Stubentigern.
Behandlung von Katzenaids
Wurde ihre Katze mit FIV diagnostiziert, stehen viele Besitzer unter Schock und fragen sich was nun, wie sie ihren Liebling am besten unterstützen. Da in rohem Fleisch, rohem Fisch, Eiern oder Rohmilch, viele Keime lauern, sollte auf diese bei der Fütterung verzichtet werden. Auch Stress tut dem Immunsystem, das sowieso schon geschwächt ist, nicht gut. Um Veränderungen oder Fortschreiten der Erkrankung schnell feststellen zu können, regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt wahrnehmen. Da Katzenaids nicht heilbar ist, geht es bei der Behandlung nicht darum, das FIV- Virus nach der Diagnose zu eliminieren, sondern die aus diesem entstanden Sekundärerkrankung einzudämmen. Mit der richtigen Therapie, so beispielsweise durch antivitale Medikamente, ist es durchaus möglich, dass die Katze eine längere Zeit symptomfrei bleibt. Ob eine Impfung gegen andere Erreger oder immunstärkende Medikamente Sinn machen muss individuell und mit dem Tierarzt abgeklärt werden. So haben FIV-infizierte Katzen im Durchschnitt kaum eine verkürzte Lebenserwartung. Bei guter Pflege und Beobachtung kann das Tier ein langes Leben führen. Den Status Ihrer Katze zu kennen, ist sehr wichtig, da ein erhöhtes Risiko für andere Krankheiten besteht und bei einer Infektion womöglich härter gegen den Keim vorgegangen werden muss. Das Immunsystem der erkrankten Katze wird irgendwann aber derart geschwächt sein, dass es gegen Erreger keine Chance mehr hat. Leider ist im Endstadium keine Therapie mehr möglich.
Wie kann ich Katzenaids verhindern?
Der FI-Virus ist artenspezifisch und nicht auf den Menschen übertragbar. Katzen, darunter auch Großkatzen, können sich aber untereinander anstecken. Da es in Europa noch keine Impfung gibt, sollte man selbst Schutzmaßnahmen ergreifen. Wohungskatzen leben gegenüber Freigängern relativ sicher. Falls man einem weiteren Stubentiger ein Zuhause schenken möchte, sollte man das neue Familienmitglied vor dem Einzug auf FIV testen, um so eine Ansteckung der anderen Katzen im Haushalt zu unterbinden. Freigänger-Katzen, ganz besonders Kater, sollten kastriert werden, um Revierkämpfe und Bisse so weit es geht zu minimieren. FIV-Katzen sollten nur noch in der Wohnung gehalten. Das schützt nicht nur andere Katzen, sondern auch das positive Tier, da draußen mehr Keime lauern, die zu einer Infektion führen könnten. Denn diese Infektion ist für eine positive Katze gefährlicher.
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