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Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen frühzeitig erkennen

Auch Katzen können an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Woran Sie dies erkennen und was man dagegen tun kann erfahren Sie hier!

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Auch Katzen können Probleme mit der Schilddrüse bekommen. Gerade bei älteren Tieren tritt relativ häufig eine Schilddrüsenüberfunktion auf. Bei der sogenannten Hyperthyreose kommt es zu einer Vermehrung der Zellen der Schilddrüse und diese schwillt an. Die Vergrößerung des kleinen Organs, das im Hals nahe dem Kehlkopf liegt, ist meistens gutartig. Allerdings wuchern ausgerechnet die Zellen, die das Hormon Thyroxin bilden. Thyroxin bringt die Verbrennung von Fett und Zucker auf Trab, um Energie zu gewinnen und die Organe und Zellen des Körpers anzutreiben. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommt es dementsprechend zu Gewichtsabnahme, Organproblemen oder Missempfindungen.

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Es kann bei Katzen und Hunden auch zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Zu wenig der besagten Hormone im Blut bewirken das Gegenteil zur Hyperthyreose und es kommt unter anderem zu Trägheit und Gewichtszunahme. Von dieser Erkrankung sind Hunde allerdings häufiger betroffen als Katzen.

Ursachen einer Hyperthyreose bei Katzen

Von der Schilddrüsenüberfunktion sind vor allem ältere Katzen ab einem Lebensalter von etwa acht Jahren betroffen. Bei den meisten erkrankten Fellnasen stecken gutartige Gewebeveränderungen in Schilddrüsenlappen links und rechts der Luftröhre dahinter. Im Tumor werden dann besonders viele Schilddrüsenhormone produziert und der Stoffwechsel gerät durcheinander. Ein bösartiger Tumor kann auch die Ursache einer Hyperthyreose sein, allerdings ist das zum Glück nur sehr selten der Fall.

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Schilddrüsenüberfunktion frühzeitig erkennen: Symptome richtig deuten

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kreist zu viel Thyroxin durch den Körper und das Tier reagiert darauf. Beobachten Sie ihren Liebling genau. Folgende Anzeichen sind typische Symptome für Hyperthyreose:

  • Wesensveränderungen: Nervosität, Reizbarkeit, Aggressivität, Futterverweigerung, Zunahme der Aktivität, Zurückziehen in kalte Räume oder Ecken.

  • Körperliche Anzeichen: Gewichtsverlust, Durchfall, Haarausfall, Atemprobleme, Muskelschwäche.

Fällt Ihnen ein Symptom oder gleich mehrere dieser Symptome auf, ist es wahrscheinlich, dass mit der Katze etwas nicht stimmt und dass sie eventuell an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet. Vor allem bei älteren Katzen wird der Tierarzt diese Erkrankung bei entsprechenden Symptomen in Betracht ziehen.

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Wie verläuft eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?

Eine Hyperthyreose bedarf immer medizinischer Behandlung. Von alleine bildet sich die Überfunktion nur in den aller wenigsten Fällen wieder zurück. Suchen Sie daher umgehend einen Tierarzt auf, wenn ihnen ein typisches Symptom auffällt.

Langfristig kann es ohne die richtige Behandlung zu gravierenden Organschäden können. Die Erkrankung stellt eine Belastung für den gesamten Organismus dar. Jede Aufregung, kann bei Ihrer Katze in diesem Fall zu massivem körperlichen Stress führen. Sie fängt an zu hecheln und ihr Herz schlägt ohnehin schneller als bei einer gesunden Katze. Unbehandelt kann die Schilddrüsenüberfunktion also zum Tod führen, weil das Herz der Belastung nicht mehr standhalten kann oder andere Organe massiv beschädigt sind. noch die sehr erfolgreiche Radiojodtherapie, für die das Tier drei Wochen in Isolation in der Tierklinik verbringen muss.

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So stellt der Tierarzt die Diagnose

Der Tierarzt prüft, ob sich bereits erste Veränderungen im Körper ihrer Fellnase zeigen. Die Diagnose findet mithilfe von Blutuntersuchungen statt. Der Arzt prüft den Spiegel des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Des Weiteren können zur genauen Analyse Röntgenaufnahmen, Urin- und/oder Ultraschalluntersuchungen von Nöten sein, damit der Tierarzt ausschließen kann, dass es sich bei dem Befund nicht um andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen handelt. Zudem wird schnellstmöglich gecheckt, ob die Stoffwechsel-Beschwerden in seltenen Fällen von bösartigen Tumoren in der Schilddrüse kommen könnten. 

Die Ergebnisse der Untersuchung sind für die weitere Therapie der Schilddrüsenüberfunktion elementar wichtig. Mithilfe der richtigen Behandlung, kann sich die Überfunktion der Schilddrüse nämlich vollständig wieder zurückbilden.

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Die Behandlung von hyperthyreoten Katzen

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen kann mit drei unterschiedlichen Therapien behandelt werden: Mit Medikamenten, der chirurgischen Entfernung des überaktiven Schilddrüsengewebes oder der Radiojod-Therapie.

  • Behandlung durch Medikamente:  Die Medikamente "Thiamazol" und "Carbimazol" senken die Produktion der Schilddrüsenhormone. Die Mittel können als Tabletten oder zur Not auch als Salbe verabreicht werden. Die Medikamente muss die Katze lebenslang einnehmen. Das könnte bei besonders starrsinnigen Samtpfoten zum echten Problem für Mensch und Tier werden. Allerdings schlagen die Mittel, die den Thyroxinspiegel im Blut senken, schnell an. Verträgt die Katze sie gut und es kommt zu keinen Nebenwirkungen, wird es ihr schnell besser gehen

  • Die Radiojod-Therapie:  Damit die Schilddrüse Hormone produzieren kann, benötig sie Job. Nimmt die Katze Jod auf, reichert sich der Stoff in der Schilddrüse an. Dieser Vorgang wird bei Radiojod-Therapie zur Behandlung. Das radioaktive Jod sammelt sich in der Schilddrüse an, ohne den übrigen Organismus zu beeinträchtigen. Durch die Strahlung werden gezielt die Zellen zerstört, die für die Überproduktion sorgen. Die Hormonproduktion sinkt wieder in einen normalen Bereich und das Tier ist bei erfolgreicher Behandlung dauerhaft von der Überproduktion befreit. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass ihre Samtpfote eine gewisse Zeit in der Tierklinik verbringen muss, bis die Strahlung des Radiojods wieder vollständig abgeklungen ist. 

  • Operation der Schilddrüse: Eine weitere Option ist es, dass die Schilddrüse Ihrer Katze ganz oder teilweise chirurgisch entfernt werden muss. Hierzu kommt es vor allem, wenn die Ursache der Überfunktion ein bösartiger Tumor ist. Die chirurgische Entfernung des überflüssigen Schilddrüsengewebes kann nur bei Katzen durchgeführt werden, die fit sind, die Schilddrüsenüberfunktion dürfte also noch nicht lange die Gesundheit und Kraft der Katze schädigen. Sonst ist das Risiko einer Operation einfach zu hoch. Nach der Entfernung der Schilddrüse, muss Ihr Tier unter Umständen lebenslang mit künstlichen Hormonen versorgt werden.

Eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen ist in der Regel gut behandelbar und vollständig heilbar. Eine der drei dargestellten Therapien sollte dem Tier das Leben in jedem Fall wieder erleichtern können. Bei der Erkrankung spielt Zeit eine große Rolle! Zögern Sie die Entscheidung und den Besuch beim Tierarzt nicht zu lange hinaus. Durch die Behandlung sollten sich die Symptome schnell wieder in den Griff bekommen lassen und ihre Fellnase hat gute Chancen, wieder ganz die alte zu werden.

Das richtige Futter & Ruhe: Wie kann ich meiner Katze bei Schilddrüsenüberfunktion helfen?

Der wichtigste Part bei der Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion liegt beim Tierarzt. Allerdings können Sie als Halterin oder Halter auch einiges beachten, um Ihrem Liebling das Leben ein wenig leichter zu machen: 

  • Eine kranke Katze braucht vor allem Liebe, Verständnis und Geduld. Seien Sie nachsichtig mit Ihrer Fellnase und versuchen Sie dafür zu sorgen, dass Ihr Haustier möglichst wenig Stress hat. Denken Sie einfach daran, wie es Ihnen geht, wenn Sie sich krank fühlen! Ein Auge zuzudrücken kann manchmal schon wunder wirken. 

  • Eine wichtige Aufgabe bei einer medikamentösen Behandlung besteht natürlich darin, die Mittel rechtzeitig und zuverlässig zu verabreichen. Ihr Tier ist hier auf Sie und Ihre Unterstützung angewiesen!

  • Besprechen Sie mit dem behandelnden Tierarzt, ob er eine Diät für sinnvoll hält. Es kann zur Verbesserung der Hormonwerte führen, wenn Sie Ihrer Katze zum Beispiel jodfreies Futter geben. Diese Möglichkeit haben Sie allerdings nur, wenn es sich bei Ihrem Haustier um einen Stubentiger handelt. Freigänger suchen sich bei Ihren Ausflügen oft andere Futterquellen und die Diät wird hinfällig. Zudem kann es schwierig werden das Futter umzustellen, wenn Sie mehrere Katzen im Haushalt haben, denn gesunde Katzen sollten kein jodfreies Futter fressen. Falls Sie darüber nachdenken, die Ernährung Ihrer kranken Katze umzustellen, sprechen Sie vorher mit der Tierpraxis darüber.

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