Das möchte Ihre Katze Ihnen wirklich sagen

Katzensprache - So lernen Sie, Ihre Katze besser zu verstehen

Wenn Sie Ihren Stubentiger besser verstehen möchten, sollten Sie sich unbedingt mit der Katzensprache beschäftigen. 

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Video: Glutamat

Viele Menschen verstehen ihre Katze sehr gut. Das liegt zum einen daran, dass sie viel Zeit mit ihrem vierbeinigen Mitbewohner verbringen und ihn so immer besser einschätzen können, zum anderen, weil Katzen viele Signale mit ihrer oft recht eindeutigen Körpersprache senden.

Doch nicht immer interpretieren wir sie richtig. Der folgende Text soll dabei helfen, Katzensprache noch besser deuten und verstehen zu können.

Die drei Sprachen der Katze

Katzen kommunizieren mit uns und ihren Artgenossen auf unterschiedliche Art und Weise. Da wären einmal die Laute, die sie von sich geben. Gesten wie zum Beispiel ein erhobener Schwanz oder auch Düfte, mit denen sie beispielsweise ihr Revier markieren. 

Katzensprache lernen und verstehen - So geht's

Katzensprache verstehen
Wenn Sie die Körpersprache Ihrer Katze richtig deuten, freut sich Ihr Liebling. Foto: iStock/suemack

Mit ihrer Stimme haben Katzen vielfältige Möglichkeiten, unterschiedliche Stimmungen und Launen auszudrücken. 

Katzenlaute

Miauen

Viele Menschen denken, dass das Miauen typische Katzensprache ist. Tatsächlich ist Miauen aber eine Sprache, die Katzen entwickelt haben, um speziell mit uns Menschen zu kommunizieren.

Unter Artgenossen verwenden die Fellnasen fast ausschließlich ihre Körpersprache zur Kommunikation und miauen eigentlich nie.

Warum miaut meine Katze mich an?

Anders ist es beim Menschen. Wenn Ihre Katze miaut, dann will sie mit Ihnen direkt kommunizieren. Das Miauen ist also der Versuch Ihrer Katze, Sie auf sich aufmerksam zu machen.

Meist drücken Katzen so ihre Grundbedürfnisse wie Hunger und Durst aus. Es kann aber auch eine Spielaufforderung sein. 

Schnurren

Katzen schnurren vor allem, wenn sie entspannt sind und sich wohlfühlen. In seltenen Fällen kann das Schnurren aber auch dafür stehen, dass die Katze Schmerzen hat. Tierpsychologin Patricia Lösche, kennt den Unterschied.

Im Interview mit 'Alles für die Frau' verrät sie: "Meistens sind in Wohlfühlmomenten die Augen geschlossen. Jedoch schnurren Katzen auch bei Schmerzen. Dabei sind die Augen eher zugekniffen."

Da sich die Vierbeiner mit dem Schnurren selbst beruhigen können, kann es auch dazu kommen, dass Ihre Katze schnurrt, wenn sie verängstigt ist. 

Knurren

Wenn ihre Katze plötzlich knurrt, hat sie mit großer Wahrscheinlichkeit gerade Angst, fühlt sich gestresst oder hat sich erschreckt. Neben dem Knurren ist oft zusätzlich eine defensive Haltung zu beobachten. Es kann auch vorkommen, dass Ihre Katzen beim Knurren sogar die Ohren anlegt. 

Hier gilt: Je stärker die Ohren angelegt werden, desto mehr Angst hat Ihre Katze vermutlich gerade. Aber dazu im Kapitel zu den „Gesten“ mehr. Die nächste Stufe des Knurrens ist oft das Fauchen, das der Verteidigung und dem Selbstschutz dient. 

Fauchen

Fühlt sich Ihre Katze bedroht oder provoziert, kann es vorkommen, dass sie faucht. Ob beim Aufeinandertreffen mit unliebsamen Artgenossen oder mit einem Menschen - dieser Laut sagt ganz klar: Ich fühle mich nicht wohl in dieser Situation, halte dich fern von mir! 

Katze faucht
In dieser Situation ist Vorsicht geboten. Foto: iStock/GluePromsiri

Was machen, wenn meine Katze mich anfaucht?

Hören Sie diesen Katzenlaut als Halter, sollten Sie Ihrem Haustier Freiraum gewähren und sich ruhig verhalten. Denn Fauchen kann Zeichen von starken Aggressionen sein.

Tun Sie dies nicht, kann es dazu kommen, dass Ihre Katze - sollte sie keinen anderen Ausweg sehen - Sie womöglich beißt oder die Krallen ausfährt, um sich zu verteidigen. 

Hat Ihre Katze Angst, ist gestresst oder verängstigt, können ihr natürliche Mittel wie zum Beispiel Bachblüten-Tropfen helfen. 

Die Bedeutung von Gesten

In der Katzensprache gibt es viele verschiedene Gesten, die alle für eine andere Gefühlslage stehen. Diese verschiedenen Arten der Körpersprache gibt es:

Fell sträuben

Sträubt sich das Fell Ihres Vierbeiners, ist er womöglich verängstigt oder aggressiv. Ähnlich wie das menschliche „haarsträubend“, das für Entsetzen oder Empörung steht, drückt die Katze damit ihr Unwohlsein aus. 

Buckel machen

Einen Buckel machen Katzen vor allem in all jenen Situationen, in denen sie versuchen ihr Gegenüber einzuschüchtern. Der Sinn und Zweck dieser Körperhaltung ist größer und furchteinflößender zu wirken. Das Gegenüber soll abgeschreckt werden, um einen Kampf möglichst zu vermeiden

Augen aufreißen

Nicht immer lässt sich eindeutig bestimmen, wie sich Ihr Tier gerade fühlt. Doch es gibt sichere Indizien in der Körpersprache, die helfen können, das herauszufinden. Dazu zählt auch, ihre Augen zu beobachten.

Schauen Sie Ihrem Tier einmal genauer in die Augen, sehen die Pupillen schlitzförmig aus, ist es vermutlich wütend.

Hat Ihr Tier Angst oder sich womöglich gerade erschrocken, erkennt man dies an den geweiteten, besonders großen Pupillen

Tipp: Starren Sie Ihrer Mieze nie dauerhaft in die Augen. Das gilt in der Katzensprache als Drohgebärde. Besser: Blinzeln Sie ihr einfach mal zu, langsam und entspannt. Blinzelt Ihre Katze zurück, können Sie sich freuen: Sie vertraut ihnen.

Mit den Pfoten kneten

Wenn Ihr Haustier plötzlich beginnt, mit den Pfoten zu kneten, sei es gegen Ihren Arm, auf Ihrem Bauch oder auf dem gemütlichen Sofa, dann ist das ein Grund zur Freude: Denn so signalisiert ihr Liebling, dass er sich wohlfühlt.

Dieses Verhalten lernen junge Kitten bereits bei ihrer Mutter. Früher, als sie noch von der Mutter gesäugt wurden, kneteten sie so ihren Bauch. Das regt den Milchfluss an und sorgt dafür, dass sie einfacher trinken können. Ihre Mieze teilt also gerade quasi schöne Kindheitserinnerungen mit Ihnen und zeigt Ihnen so ihre Liebe

Ohren aufstellen

Seitlich angelegte Ohren bedeuten in Katzensprache, dass Ihr Tier Angst hat.

Sind die Ohren nach hinten ausgerichtet, macht Ihre Mieze sich gerade bereit für den Angriff oder hat Panik.

Wenn sie die Ohren aufrichtet und die Spitzen nach hinten zeigen, ist Gelassenheit angesagt. Dieses Verhalten können Sie zum Beispiel in alltäglichen Situationen beobachten. Die Ohren aufzurichten, ist eine instinktive und unwillkürliche Reaktion.

Wedeln mit dem Schwanz

Mit ihrem Schwanz sagen Katzen mehr, als so mancher Mensch denkt.

Die Stellung des Schwanzes verrät viel über die Stimmung Ihres Kätzchens. Geht ein leichtes Zucken durch die Schwanzspitze, ist das ein Signal dafür, dass die Stimmung Ihrer Mieze sich gerade verändert oder womöglich kippt.

Ein hin und her schlagen mit dem Schwanz, ist noch eindeutiger. Die Tierpsychologin weiß: "Bei Ärger und Anspannung zuckt er (der Schwanz) seitwärts hin und her." Dieses Verhalten bedeutet also meist: Lass mich in Ruhe!

Ganz anders übrigens als beim Hund: Bei Hunden bedeutet das Wedeln mit dem Schwanz nämlich pure Freude.

"Bei Zufriedenheit stellen sie den Schwanz auf, vielleicht pendelt er weich", so die Tierpsychologin.

Kommt Ihre Katze also mit erhobenem Schwanz auf Sie zu getrottet, bedeutet das, grünes Licht: Die Katze hat gute Laune und vermutlich auch Lust gestreichelt zu werden!

Ein friedliches Tier trägt seinen Katzenschwanz übrigens ganz gemütlich nach unten

Katze streicht um Beine

Etwas das viele Katzenhalter mit Sicherheit von ihrer Mieze kennen ist das Streichen um die Beine. Dies kann sowohl als Begrüßung gemeint sein, als auch eine Aufforderung sein. Lösche klärt auf: "Wenn Katzen um die Beine ihres Herrchens oder Frauchens streichen, fühlt dieses sich besonders geliebt und findet seine Katze in dem Moment besonders süß. Das spürt das Tier vermutlich und merkt sich diese positive Wirkung."

So kann es also bedeuten, dass Ihre Katze sie herzlich begrüßt oder so Ihre Aufmerksamkeit einfordern möchte oder womöglich schneller gefüttert werden will. Den Unterschied kennen Sie mit Sicherheit am besten.

Weitere Signale, die Katzen senden, um zu kommunizieren, sind Düfte.

Die Bedeutung von Düften

Neben Lauten und Gesten gibt es in der Katzensprache auch noch Düfte. Die können ebenfalls verschiedene Botschaften haben.

Eine typische Verhaltensweise eines Freigängers ist es, dass er mit seinem Duft sein Revier markiert. Die sogenannte Harnmarkierung. Sie soll das eigene Territorium abstecken und andere Artgenossen möglichst fernhalten. 

Achtung: Je später eine Katze oder ein Kater kastriert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dieses Verhalten lebenslang - und womöglich auch in den eigenen vier Wänden praktizieren. Rechtzeitige Kastration ist also auch aus diesem Grund ein wichtiges Thema

Anders ist es bei der Pheromonmarkierung: Hierbei reiben sich zwei Fellnasen aneinander, um sich am Geruch leichter wiederzuerkennen. Es wird sozusagen ein Vertrauen schaffender Gruppengeruch erzeugt. 

Falls Sie Ihre Katze schon einmal dabei beobachtet haben, wie sie ihren Schlafplatz mit den Pfoten knetet, hat das einen ähnlichen Grund: Sie möchte ihr Territorium durch ihren Duft abstecken. "Andere Katzen wissen dadurch, dass sie woanders suchen sollen", erklärt Tierpsychologin Patricia Lösche.

Katzen selbst lieben Kräuter- und Blumendüfte. 

Katzensprache verstehen - Darum lohnt es sich

Es lohnt sich, in all den genannten Momenten, genauer hinzuschauen: Fragen Sie sich, was Ihre Katze womöglich dazu veranlasst hat, etwaige Gesten, Laute oder Düfte von sich zu geben. Wie ist ihre Körpersprache, wenn Sie in der Nähe sind? 

Beschäftigen Sie sich verstärkt mit ihren Bedürfnissen und Grenzen, verstehen Sie Ihre Fellnase nicht nur besser, sondern verbessern gleichzeitig auch Ihr Verhältnis zu Ihrem Liebling.

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