Katze zuckt im Schlaf: Was es bedeutet
Wenn die Katze im Schlaf zuckt, steckt dahinter meist ein Traum. Was die Wissenschaft vermutet, verraten wir.
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Die Mieze liegt eingekuschelt auf ihrem Lieblingsplätzchen – doch plötzlich fängt erst die eine Pfote an zu zucken, dann die andere – schließlich zuckt die Katze im Schlaf sogar mit dem Mund. Das kennen fast alle Katzenmamas und -papas. Zum Glück ist es meist ganz harmlos: Das Tier hat einfach einen lebhaften Traum. Was genau hinter dem Zucken steckt und wann Sie zum Arzt sollten, verraten verschiedene Studien sowie Tierärztin Dr. Rüschoff.
Dr. Birgit Rüschoff, Fachtierärztin für Reptilien und Amphibien, hat das Team Liebenswert schon in einigen Haustierthemen beraten und behandelt die Katzen von Redakteurin Malina Thelosen seit ihrer Geburt 2021. Die Tierärztin ist seit 1990 selbständig in der tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Altona. Seit Juni 2023 wird die Praxis unter dem Namen Veternicum Altona GmbH geführt.
Alle weiteren Informationen unter: www.tierarzt-hh-altona.de
Warum zucken Katzen im Schlaf?
Zuerst einmal: Es ist ganz normal, dass Katzen im Schlaf zucken. Das tritt in der REM-Schlafphase auf. REM steht hierbei für "Rapid Eye Movement", zu deutsch: "Schnelle Augen Bewegungen". Diese Schlafphase haben auch Menschen und die meisten Säugetiere. Zu erkennen ist sie von außen an zuckenden Augenlidern oder eben Vorderpfoten. In dieser Schlafphase erleben Menschen die intensivsten Träume – und auch bei Katzen geht die Forschung davon aus, dass sie träumen können. Wenn die Pfötchen oder Schnurrhaare zucken, verarbeitet Ihr kleiner Liebling also gerade die Abenteuer des Tages.
Ein Schlafzyklus bei der Katze dauert laut Katzenpsychologin Imke Kurz etwa 30 Minuten, der REM-Schlaf nimmt davon nur rund fünf Minuten ein. Der Tiefschlaf ist kürzer ist als der Leichtschlaf, wie lang genau, hängt aber davon ab, wie sicher sich die Mieze fühlt.
Genau wie bei Menschen nimmt der Anteil des REM-Schlafes mit den Jahren ab: Während Babykatzen noch häufig zucken und zittern ist das bei Erwachsenen Miezen nur noch selten der Fall. Kein Wunder: Immerhin erleben Kleinkinder und Jungkatzen ihre Welt noch als sehr viel aufregender – sie müssen also mehr neue Eindrücke in ihren Träumen verarbeiten.
Wovon träumen Katzen?
Zuerst einmal: Die Forschung geht tatsächlich davon aus, dass Katzen träumen können. Und auch, wovon Katzen träumen, wurde schon untersucht.
Normalerweise sind im Schlaf die Muskeln nicht bis wenig aktiv – das Zucken kommt daher, dass das Gehirn einen Impuls sendet (zum Beispiel: "Laufen!"), die Muskeln aber nur wenig darauf reagieren. Während einer Studie deaktivierte Hirn- und Traumforscher Michel Jouvet den Teil des Gehirns, der die Muskeln im Schlaf blockiert. Das Ergebnis: Schlafwandelnde Katzen! Während der REM-Schlafphase liefen die Katzen auf und ab, putzten sich oder jagten imaginärer Beute hinterher. Jouvet schloss aus seinen Untersuchungen, dass Katzen – genau wie wir Menschen – von ihrem Tag träumen.
Haben Katzen Alpträume?
Wir kennen es selbst: Wenn ein Tag besonders stressig war, oder wir etwas schlimmes verarbeiten müssen, äußert sich das nachts gerne mal durch einen Alptraum. Auch Katzen können vermutlich Alpträume haben. So berichtete die preisgekrönte Autorin T. J. Banks von mehreren Fällen, in denen traumatisierte Katzen aus ihrem Schlaf hochschreckten, verängstigt und verstört wirkten. War Ihre Katze schon einmal länger verschwunden und wirkt nun, als hätte sie Alpträume? Dann durchlebt sie vermutlich noch einmal diese stressige Zeit. Nach dem Aufwachen können Sie ihr eine besondere Portion Liebe und Streicheleinheiten schenken. Auch empfiehlt Tierärztin Dr. Birgit Rüschoff für gestresste Katzen einen Pheromon-Verdampfer. Dieser wird in die Steckdose gesteckt und verteilt Duftstoffe, die die Samtpfoten beruhigen. Menschen können den Geruch nicht wahrnehmen.
Soll ich meine Katze aus einem Alptraum wecken?
Ihre Katze ist im Schlaf sehr verletzlich – wenn Sie in Ihrer Gegenwart schlummert und träumt, ist das ein echter Vertrauensbeweis. Dieses Vertrauen kann gestört werden, wenn Sie sie wecken. Bitte lassen Sie Ihre Katze deshalb einfach schlafen. Von außen ist ohnehin nicht zu erkennen, ob Ihr schlafender Vierbeiner gerade glücklich einem Vogel nachsetzt oder vor Nachbars Hund flieht. Sollte Ihre Katze beim Erwachsen verängstigt wirken, können Sie sie dann trösten.
Schöne Katzenträume erkennen
Die Position, in der Ihre Katze schläft, kann schon viel darüber verraten, wie es Ihrer Katze geht. Mehr dazu erfahren Sie im Video (der Artikel geht darunter weiter).
Der perfekte Schlafplatz für süße Träume
Sie haben das Gefühl, dass Ihre Katze nicht so gut schläft? Dann stimmt aus Katzensicht vielleicht etwas mit ihrem Bett nicht. Das kann zum Beispiel die Temperatur sein. Gerade während des Fellwechsels sind die Katzen empfindlich gegenüber Hitze- oder Kältewellen, da sich ihr flauschiges Kleid noch nicht perfekt angepasst hat. Und auch sonst gilt: Ist es kalt, liegt die Katze gern kuschelig warm, bei Hitze hat die Katze es gern kühl.
Auch das Bett selbst ist entscheidend. Einige Katzen bevorzugen kuschelige Höhlen, in denen sie sich sicher und geborgen fühlen. Andere liegen gern erhöht, um die gesamte Umgebung im Blick zu haben. Einige Miezen schlafen gern bei ihrem Menschen, andere lieber in einem ruhigen Zimmer ohne Störungen. Hier dürfen Sie gern ein bisschen experimentieren. Eigentlich alle Katzen haben es gern weich und lieben einen vertrauten Geruch. Waschen Sie das Bettzeug Ihrer Mieze also nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Zucken kann auch medizinische Probleme hindeuten
Wenn das Zucken nur im Schlaf auftritt und die Katze sonst munter ist, besteht kein Grund zur Sorge. Wenn die Katze allerdings krampft, immer nur an derselben Körperstelle zuckt oder auch im Wachzustand zuckt und zittert, kann etwas dahinterstecken. Dr. Birgit Rüschoff weiß: "Dass Katzen zittern, ist grundsätzlich nicht normal. Wenn es keinen eindeutigen Grund dafür gibt, wie z.B. dass die Katze nass geworden ist oder Angst hat, sollte das Zittern tierärztlich abgeklärt werden."