Larynxkarzinom

Kehlkopfkrebs: Symptome, Behandlung und Heilungschancen

Kehlkopfkrebs zählt zu den häufigsten Krebsformen im Halsbereich. Wir klären über Symptome und Behandlungschancen auf.

Kehlkopfkrebs erkennen und behandeln
Auch wenn Kehlkopfkrebs eine recht seltene Krebsart ist, zählt er dennoch zu den häufigsten Krebsarten im Halsbereich. Foto: Lars Neumann / iStock
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Was ist Kehlkopfkrebs?

Als Kehlkopfkrebs oder auch Larynxkarzinom wird ein bösartiger Tumor bezeichnet, der unterschiedliche Teile des Kehlkopfes (Larynx) befallen kann und dort in gesundes Gewebe wuchert und es zerstört. Da der Kehlkopf die Luft- von der Speiseröhre trennt und für die Stimm- und Sprachbildung verantwortlich ist, vereint er mehrere wichtige Aufgaben. Im stimmbildenden Teil, der Glottis, treten am häufigsten Kehlkopfkarzinome auf. Besonders häufig sind Männer zwischen dem 50. Und 70. Lebensjahr betroffen, wobei diese Form von Krebs im Vergleich zu anderen Arten selten vorkommt. Frauen sind zwar weniger stark betroffen, allerdings ist hier in den letzten Jahren ein Aufwärtstrend zu beobachten gewesen.

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Auf welche Ursachen ist Kehlkopfkrebs zurückzuführen?

Nach medizinischem Stand wird davon ausgegangen, dass sowohl Rauchen, als auch ein längerer, starker Alkoholkonsum die Entstehung eines Kehlkopfkarzinoms begünstigt. Aber auch einige andere Faktoren können als Ursache in Frage kommen. So erkranken häufiger Menschen, die berufsbedingt mit asbestbelasteter oder schwefelsäurehaltiger Luft in Berührung kommen oder vermehrt Röntgenstrahlung im Kopf- und Halsbereich aufgrund einer Strahlentherapie erhalten haben. Ein gewisser Zusammenhang soll auch zwischen der Erkrankung mit den humanen Papillomaviren (HPV) und der Entstehung eines Kehlkopftumors bestehen.

Symptome: Wie äußert sich ein Larynxkarzinom

Ähnlich wie bei den meisten Karzinomen, verursacht auch Kehlkopfkrebs in frühen Stadien kaum Beschwerden. Wächst der Tumor jedoch weiter, beeinträchtigt er den Kehlkopf relativ schnell in seiner Funktion. Die ersten merklichen Symptome sind noch recht unspezifisch und können auch auf eine einfache Erkältung oder einen grippalen Infekt hindeuten, weshalb unbedingt beobachtet werden sollte, ob die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder abklingen. Ein Larynxkarzinom kann mit folgenden Symptomen einhergehen:

  • Heiserkeit
  • Raue Stimme
  • Häufiges Räuspern
  • Husten
  • Fremdkörpergefühl im Hals
  • Geschwollene Lymphknoten am Hals
  • Schluckstörungen
  • Atembeschwerden
  • Druckgefühl im Halsbereich
  • Schmerzen in Hals oder Ohr

Es wird empfohlen, bei bestehenden Symptomen einen ärztlichen Rat einzuholen.
Bedenken Sie immer, dass Kehlkopfkrebs, der bereits in einem frühen Stadium entdeckt wird, deutlich bessere Heilungschancen hat.

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Wie wird ein Kehlkopftumor behandelt?

Eine Früherkennung des Larynxkarzinoms ist aus mehreren Gründen wünschenswert: Ist der Tumor noch klein und gut zu lokalisieren, kann er meist mithilfe eines minimal-invasiven Eingriffs entfernt werden, indem der Operateur ihn durch den Mund entfernt. In diesem Falle kann der gesunde Teil des Kehlkopfes in der Regel erhalten bleiben und die Lebensqualität des Patienten erhöht sich, da ihm die Stimme erhalten bleibt. Außerdem ist der Eingriff sehr schonend und es bleibt keine äußerlich sichtbare Narbe zurück. Für diese Art der Operation wird häufig ein Laser verwendet.

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Eine ungünstige Lage oder ein sehr großer Tumor in fortgeschrittenem Stadium können dazu führen, dass der Kehlkopf teilweise oder sogar ganz entfernt werden muss. Der operative Eingriff findet hierbei über einen kleinen Schnitt am Hals statt und schränkt die normale Atmung des Betroffenen mindestens temporär ein. Luft- und Speiseröhre sind infolge des Eingriffes nicht mehr getrennt und der Patient benötigt eine künstliche Atemöffnung (Tracheostoma). Insbesondere bei einer vollständigen Entfernung des Kehlkopfes wird diese Alternative notwendig. Meist geht diese Art der Operation auch mit dem Verlust der Stimme einher. Um die Lebensqualität dennoch zu erhalten, gibt es eine spezielle Sprachtherapie, die das Sprechen mithilfe der Speiseröhre ermöglichen soll. In einigen Fällen kommen auch künstliche Sprachhilfen oder eine Stimmprothese zum Einsatz.

Eine Chemo- und oder Strahlentherapie ist nicht in jedem Fall notwendig, kann die operative Entfernung des Tumorgewebes jedoch ergänzen. Sie wird in der Regel eingesetzt, um noch vorhandenen Krebszellen vollständig zu entfernen.

Ist Kehlkopfkrebs heilbar?

Wie bei jeder Krebserkrankung hängen auch hier die Heilungschancen stark vom Zeitpunkt der Diagnose und der Art des Tumors ab. Wird das Karzinom früh entdeckt und kann ein Lymphknotenbefall ausgeschlossen werden, stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung sehr gut. Entscheidend für die weitere Entwicklung ist und bleibt jedoch auch der Allgemeinzustand des Betroffenen. Allgemeine Statistiken haben bisher gezeigt, dass etwa 60 Prozent aller Patienten fünf Jahre nach der Diagnose noch leben.
Dennoch ist eine regelmäßige Vor- und Nachsorge erforderlich, um eine erneute Erkrankung schnell zu erkennen. Bei einer vollständigen Entfernung des Kehlkopfes mit Verlust der Stimme und künstlicher Atemöffnung ist eine psychische Betreuung und soziale Wiedereingliederung priorisiert zu behandeln.

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