Kredit für Rentner: So kommen Sie an eine Finanzierung
Trotz ihres regelmäßigen Einkommens sind Rentner bei vielen Banken und Händlern nicht kreditwürdig. Wir verraten Ihnen, wie Sie trotzdem an einen Kredit kommen.
Egal ob Ratenzahlung oder Verbraucherkredit: Für Senioren wird es immer schwieriger, eine Finanzierung für Anschaffungen zu bekommen, die sie nicht komplett sofort bezahlen können.
Lesen Sie auch: Mehr Geld 2019: Das müssen Sie wissen
Kein Recht auf Darlehen
In München hatte eine Rentnerin geklagt, der die Ratenzahlung für einen Fernseher versagt wurde. Vor Gericht blieb sie allerdings erfolglos. Der Richter sah keine Diskriminierung in der Tatsache, dass die Frau wegen ihres Alters keine Finanzierung bekam. Schließlich steige mit dem Alter des Kreditnehmers auch das Risiko für den Händler oder die Bank. Tatsache ist: Niemand hat ein Recht auf einen Kredit. Die Banken entscheiden allein, wer für sie kreditwürdig ist.
Konditionen vergleichen und Bedingungen abwägen
Wer einen Kredit braucht, sollte mehrere Angebote einholen. Denn nicht alle Banken sehen Senioren als Risiko. Manche vergeben schon ab 65 Jahren keine Darlehen mehr, bei anderen bekommt man noch mit 75 einen Kredit mit 30 Monaten Laufzeit. Allerdings sollte man auch dann die Konditionen vergleichen. Denn oft ist z. B. eine teure Restschuldversicherung Bedingung für die Zusage.
Vielleicht können Sie einen Ihrer Schätze zu Geld machen? (Der Artikel geht unter dem Video weiter)
Privatkredite auch für Rentner möglich
Ist bei den Banken nichts zu machen, gibt es noch eine andere Option. Denn nicht nur Banken und Händler können Kredite vergeben. Das darf auch jede Privatperson. So kann man sich zum Beispiel das Geld für die neue Waschmaschine von den eigenen Kindern leihen und ihnen in einem privaten Kreditvertrag marktübliche Zinsen von zum Beispiel 2,5 Prozent anbieten. Angesichts der niedrigen Zinsen auf Sparguthaben ist das für viele sogar eine lohnende Investition. Wie bei einem normalen Kredit sollten Laufzeit und Ratenhöhe genau festgelegt werden.
Möchten Sie sich dennoch lieber Geld von einer Bank leihen, können die Angehörigen möglicherweise für Sie bürgen. Das erhöht die Chance auf eine Bewilligung. Natürlich können hier auch andere Sicherheiten, wie zum Beispiel Hypotheken hilfreich sein.
Auch interessant: Grundsicherung im Alter: Habe ich ein Recht darauf?
So verbessern Sie Ihre Chancen auf ein Darlehen
- Prüfen Sie Ihren Schufa-Eintrag: Die Kreditwürdigkeit und die Höhe der Zinsen hängen von der Schufa-Auskunft ab. Und dort gibt es oft falsche Einträge. Einmal pro Jahr hat man Anspruch auf eine kostenlose Eigenauskunft. Das Formular gibt es im Internet (www.schufa.de) oder telefonisch unter der Nummer 06 11/927 80.
- Weisen Sie alle regelmäßigen Einkünfte nach: Die Kreditwürdigkeit hängt maßgeblich von den Einkommensverhältnissen ab. Der potenzielle Kreditnehmer sollte bestenfalls mindestens 1.000 Euro pro Monat zur freien Verfügung haben. Reicht die Rente nicht, können sich zusätzliche Einkünfte aus Vermietung oder Zinseinnahmen positiv auswirken.
- Wählen Sie eine kurze Laufzeit: Vor allem Rentner sollten sich nur so viel Geld leihen, wie sie unbedingt brauchen. Außerdem sinken die Gesamtkosten des Darlehens, wenn man die Laufzeit möglichst kurz und die monatlichen Raten demzufolge so hoch wie möglich ansetzt.
- Halten Sie alle wichtigen Dokumente bereit: Wer auf das Gespräch bei der Bank gut vorbereitet ist, unterstreicht seine Kreditwürdigkeit. So sollte man auf jeden Fall den Rentenbescheid und Dokumente über weitere Einnahmequellen mitbringen.
Das könnte Sie auch interessieren: