Monstera ganz einfach selbst vermehren

Exotische Blätter, die sich geheimnisvoll entfalten, dekorativ geformte Einbuchtungen in den Blättern und ein eleganter Wuchs - die Monstera (Monstera deliciosa) ist zweifellos ein Liebling unter den Zimmerpflanzen. Kein Wunder, dass Sie davon nicht genug bekommen können!

Die Monstera-Vermehrung ist nicht nur ein schönes DIY-Projekt, sondern auch eine großartige Möglichkeit, sich das Dschungel-Feeling nach Hause zu holen. Mit den pflegeleichten Monstera-Ablegern können Sie Ihre Wohnung Pflanze für Pflanze in eine grüne Oase verwandeln. Oder Sie bringen eine Ihrer Baby-Pflanzen als kleine Aufmerksamkeit für Ihre Freundin zum nächsten Treffen mit!

Von einem Ableger spricht man in der Botanik üblicherweise, wenn die Bewurzelung der neu gebildeten Tochterpflanze stattfindet, wenn diese noch mit der Mutterpflanze verbunden ist. Unter den Zimmerpflanzen ist das beispielsweise bei der Grünlilie der Fall. Im Garten bei Erdbeerpflanzen.

Bei einer Monstera deliciosa muss man streng genommen von einem Steckling sprechen. Denn die Monstera deliciosa bildet keine sogenannten Kindel aus. Wenn bei der Monstera die Rede von einem Ableger ist, ist also eigentlich ein Steckling gemeint, der von der Mutterpflanze abgetrennt wurde und in Wasser oder einem Substrat bewurzelt wird. 

Umgangssprachlich hat sich die Bezeichnung Ableger jedoch durchgesetzt und wird synonym zum Steckling verwendet. Und das Ergebnis ist ohnehin das gleiche: Die Vermehrung einer Monstera-Pflanze für den eigenen Urban Jungle! 

Der beste Zeitpunkt um Ihre Monstera zu vermehren ist im Frühling und Sommer. In dieser Zeit wächst das Fensterblatt schnell und kräftig. Darum ist die Wachstumsphase der Kletterpflanze auch am besten geeignet, um neue Pflanzen zu gewinnen. Sowohl Ihre Mutterpflanze, als auch der neugewonnene Mini-Monstera bilden in dieser Zeit schnell neue Blätter aus.

Die wichtigste Voraussetzung für wuchsfreudige Stecklinge ist eine gesunde Monstera-Pflanze. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Mutterpflanze für die Vermehrung frei von Krankheiten oder Schädlingen ist. Sie sollte keine gelben Blätter aufweisen!

Bevor Sie loslegen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alles Notwendige zur Hand haben. Neben der gesunden Mutterpflanze benötigen Sie:

• Ein scharfes Messer oder Gartenschere: Dieses Werkzeug hilft Ihnen, einen gesunden Steckling abzuschneiden.

• Ein standfestes und ausreichend großes Wasserglas oder einen Blumentopf mit frischer Erde: Ihr neuer Monstera-Steckling benötigt ein gemütliches Zuhause, um zu wachsen.

• Aktivkohle (optional): Aktivkohle hat eine antiseptische Wirkung und schützt die Schnittstelle der Pflanze vor eindringenden Bakterien und Pilzen.

• Wurzelaktivator (optional): Dieses hilfreiche Produkt fördert das Wurzelwachstum. Für die Bewurzelung im Wasserglas ist es nicht zwingend erforderlich. Soll der Steckling direkt in der Erde Wurzeln bilden, ist ein Wurzelaktivator hingegen empfehlenswert.

Schauen Sie sich Ihre Zimmerpflanze zunächst gut an: Hat Ihre Monstera Luftwurzeln am Stil ihrer großen Blätter? Befindet sich unterhalb dieser Luftwurzel eine Verdickung? Dort sitzt der sogenannte Sprossknoten. Sowohl die Luftwurzel, als auch der Sprossknoten sind wichtige Merkmale um die richtige Schnittstelle zu finden.  

Hier kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der nichts schief gehen kann:

Schritt 1: Verwenden Sie nur ein scharfes und sauberes Messer oder Gartenschere, um den Steckling zu schneiden. Stumpfes Werkzeug führt zu ausgefransten Schnittstellen, die sich leichter infizieren können.

Suchen Sie an Ihrer Monstera einen starken Trieb mit mindestens einem Blatt und mindestens einer Luftwurzel. Am besten sind Triebe mit zwei Blättern und mehreren Luftwurzeln geeignet. Schneiden Sie den Steckling unterhalb des Sprossknotens ab.

Schritt 2: Behandeln Sie die Schnittstelle. Damit die Schnittschnelle nicht zu Faulen beginnt, können Sie die Schnittstelle in Aktivkohle tunken. Das desinfiziert die Wunde und schützt sie zusätzlich vor Bakterien. Alternativ können Sie die Schnittstelle Ihrer neuen Monstera einfach lufttrocknen lassen. In beiden Fällen sollte die Pflanze mindestens eine Stunde, besser 12 Stunden vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ruhen.

Schritt 3: Stellen Sie Ihre neue Monstera idealerweise erst am nächsten Tag in Wasser. Achten Sie darauf, dass das Gefäß nicht umkippen kann und die Pflanze guten Halt darin hat.  

Schritt 4: Pflegen Sie Ihre neue Monstera! Sie wird eine ganze Weile im Wasser verbringen. Wechseln Sie das Wasser daher regelmäßig. Besprühen Sie die Blätter von Zeit zu Zeit mit einem Wasserzerstäuber, denn die Monstera liebt hohe Luftfeuchtigkeit - und sonnige Standorte. Sie eignet sich daher auch perfekt als Zimmerpflanze für helle Badezimmer.

Ein Monstera-Steckling bleibt solange im Wasser, bis sich neue Wurzeln gebildet haben. Diese werden jedoch nicht über Nacht wachsen, hier ist Geduld gefragt. Unter idealen Bedingungen dauert es mindestens drei Wochen.

Schneiden Sie den Steckling dafür wie oben beschrieben im Frühjahr von der gesunden Mutterpflanze und achten Sie darauf, dass er mindestens eine Luftwurzel hat.

Stellen Sie den Steckling an einen hellen Standort ohne direkte Sonne in ein Gefäß mit Regenwasser. Alternativ können Sie auch abgestandenes, zimmerwarmes Leitungswasser nutzen. Wechseln Sie das Wasser alle drei Tage.

Hat das einzelne Blatt am Blattstamm eine Luftwurzel, können Sie auch ein einzelnes Blatt problemlos im Wasser bewurzeln. Wie beim zweiblättriegen Steckling werden sich unter idealen Bedingungen nach drei bis sechs Wochen neue Wurzeln an der Luftwurzel bilden.  

Hat das einzelne Blatt der Monstera keine Luftwurzel, ist es zum Vermehren der Pflanze nicht sehr gut geeignet. Wenngleich sich die Monstera nicht ideal mit einem Blatt vermehren lässt - möglich ist es! Oft braucht es aber noch mehr Geduld, bis sich die neuen Wurzeln zeigen und aus dem Blatt eine eigene Pflanze wird. 

Ist die Bewurzelung geglückt, ist die neue kleine Monstera bereit in ihr dauerhaftes Zuhause zu ziehen. Die neuen Wurzeln sollten schon einige Zentimeter lang sein, ehe die Pflanze in den Topf umzieht.

Die Monstera kann sowohl in Perlit, Tongranulat, als auch in Erde für Zimmerpflanzen gepflanzt werden. Nehmen Sie einen ausreichend großen Topf mit Abzugslöchern zur Hand. Achten Sie darauf, dass der Topf so groß ist, dass die Pflanze Platz zu wachsen hat. Füllen Sie den Topf mit Perlit, Tongranulat oder Erde für Zimmerpflanzen. Pflanzen Sie Ihre Monstera deliciosa in das Substrat und halten Sie es in den ersten Tagen gleichmäßig feucht.

Ist Ihre Monstera noch klein, empfiehlt es sich eine Plastikhaube mit kleinen Löchern über die Pflanze zu stülpen. Das verdunstende Wasser schlägt sich daran nieder und erhöht die Luftfeuchtigkeit, so dass die anwachsende Pflanze ideal versorgt ist. Oder Sie verwenden ein kleinen Zimmergewächshaus.

Alternativ zur Bewurzelung in Wasser, können Sie den Steckling auch direkt in Erde vermehren. In diesem Fall empfiehlt es sich, die getrocknete Stelle in ein spezielles Wurzelhormonpulver zu tauchen. Dieses regt die Wurzelbildung an.

Nehmen Sie auch hier einen geeigneten Topf mit Abzugslöchern und befüllen Sie ihn mit für Zimmerpflanzen geeignete Erde. Stecken Sie den Steckling samt Luftwurzel etwa 5 Zentimeter tief in die Erde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und stülpen Sie eine Plastikhaube über den Steckling.

Nach 3 bis 6 Wochen sollte auch bei dieser Art eine Monstera zu vermehren die ersten Wurzeln ausgebildet sein.