Nach Organtransplantation – Mutter trifft Gerettete
David Rodebaughs Organe wurden bei einer Organtransplantation gespendet. Jetzt traf seine Mutter die Menschen, denen Rodebaugh damit das Leben gerettet hat.
Nancy Miller entschied sich im Sommer 2015 ohne Zweifel dafür, der Organtransplantation der Organe ihres verstorbenen Sohnes zuzustimmen. Zuvor hatte sie einen schrecklichen Schicksalsschlag erlitten: Ihr Sohn David Rodebaugh verlor bei einem Fahrradunfall in Brooklyn, New York, sein Leben. Nun begegnete Miller ihrem Sohn wieder, in Form all jener Menschen, denen Rodebaugh mit seiner Organtransplantation helfen konnte.
Organtransplantation geglückt
Darunter war für Nancy Miller eine besonders emotionale Begegnung mit Pat Hardison. Der ehemalige Feuerwehrmann bekam 2015 das Gesicht von David Rodebaugh transplantiert. Sein eigenes verlor Hardison einst bei einem Hausbrand, bei dem er fast ums Leben kam. Nun sah Miller zum ersten Mal das Gesicht ihres mit 26 Jahren verstorbenen Sohnes auf dem Kopf des Familienvaters. Voller Neugierde betrachtete Miller das Gesicht ihres Sohnes auf dem fremden Mann und küsste ihn auf die Stirn.
„David hat sich immer einfach heruntergebeugt und mich auf die Stirn geküsst und daher haben wir das immer gegenseitig gemacht“, sagte sie gegenüber „ABC News Nightline“. „Sobald er [irgendwohin] ging, war es das letzte was ich tat. Ich umarmte ihn und küsste ihn auf die Stirn. Wir haben das gemacht seitdem er ein kleiner Junge war, seitdem er Windpocken hatte.“ Die Krankheit hatte nämlich eine Narbe hinterlassen. Eine Narbe, die die Mutter jetzt auf der Stirn von Hardison wiederentdeckte. Die geglückte Operation an dem fünffachen Vater markiert einen Meilenstein in der modernen Transplantions-Medizin.
„Kein Mensch sollte diesen Schmerz spüren“
Der 26-Jährige verlor seinen Leben bei einem Fahrradunfall im Juli 2015, als der Fahrradmechaniker ohne Helm einen Unfall baute und seinen Kopf schwer verletzte. Neben seinem Gesicht wurden unter anderem auch seine Nieren und sein Herz an Patienten auf der Warteliste transplantiert. „Kein Elternteil sollte jemals den Schmerz spüren, ein Kind zu verlieren“, zitiert er britische „Independent“ Miller, „aber wir hatten das Gefühl, dass diese Tragödie etwas Gutes haben könnte. Deshalb haben wir Davids Entscheidung, seine Organe zur Transplantation freizugeben, respektiert, so dass andere wie Patrick Hardison in seinem Gedenken weiterleben können und von [Davids] Großzügigkeit profitieren.“