Nasendusche: Was Sie bei Nasenspülungen beachten sollten
Eine Nasenspülung kann gegen Nasennebenhöhlenentzündungen, Erkältungen oder Heuschnupfen helfen. So wenden Sie eine Nasendusche richtig an.
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- Wie funktioniert eine Nasenspülung mit der Nasendusche?
- Mit wie viel Salz kann ich die Nasenspüllösung selbst machen?
- Anleitung: So wenden Sie die Nasendusche richtig an
- Wie oft kann ich die Nasendusche maximal anwenden?
- Wann ist eine Spülung nicht sinnvoll oder sogar schädlich?
- Kann ich Nasenspülungen auch vorbeugend anwenden?
Es ist ein mehr als unangenehmes Gefühl, wenn die Nase zu sitzt und das Atmen schwer fällt. In dieser Not kann ein Nasenspray helfen, dass sich sogar selbst herstellen lässt (ganz sanft auf Salzbasis). Alternativ haben sich aber auch Nasenspülungen bewährt, die vor allem bei einer (chronischen) Nasennebenhöhlenentzündung und auch bei einer Pollenallergie helfen können. Doch worauf muss man bei der Anwendung achten?
Mehr zum Thema bei unseren Kolleg*innen von 'PraxisVITA': Daran erkennen Sie eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
Lesen Sie hier, wie Sie sie eine Nasendusche korrekt benutzen und wann Sie besser auf eine Nasenspülung verzichten sollten.
Wie funktioniert eine Nasenspülung mit der Nasendusche?
Die in Apotheken und Drogerien erhältlichen Nasenduschen sehen meist aus wie kleine Kanister oder Kannen. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Nasenschleimhaut befeuchten und gleichzeitig die Nebenhöhlen mit Wasser spülen, wodurch Bakterien, Viren sowie Pollen und Schleim beseitigt werden. Eine isotonische Kochsalzlösung wird mithilfe der Dusche abwechselnd in beide Nasenlöcher gepumpt und diese läuft dann aus dem jeweils anderen Loch wieder heraus.
Häufig werden die Behälter zusammen mit vorportionierten Salztütchen oder konzentrierten Salzlösungen verkauft - beachten Sie allerdings beim Kauf, dass es unterschiedliche Zusammensetzungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt. Nicht alle Produkte wurden zur Behandlung akuter Erkrankungen und damit zur Abschwellung der Nasenschleimhaut entwickelt, sondern es gibt auch Nasenspülsalz (z.B. von 'Emser'), das für die Linderung von Allergien oder zur Beruhigung trockener Schleimhaut gedacht ist.*
Wenn Sie nicht auf fertige Salzportionen setzen möchten, können Sie Ihre Nase auch mit einer selbst hergestellten Mischung spülen.
Mit wie viel Salz kann ich die Nasenspüllösung selbst machen?
Wenn Sie Ihre Spülflüssigkeit selbst anmischen möchten, sollten Sie auf die richtige Salzkonzentration achten. Zu viel oder zu wenig davon würde die Nasenschleimhaut stark schädigen und Schmerzen verursachen. Darüber hinaus sollten Sie kein Salz verwenden, das Jod, Fluorid oder Trenn- und Rieselhilfsmittel enthält, da diese ebenfalls für Reizungen sorgen würden. Am besten eignet sich Meersalz für Ihre Spülung.
So stellen Sie Ihre Spüllösung richtig her: Geben Sie auf einen halben Liter lauwarmes Leitungswasser (im besten Fall sogar destilliertes oder zumindest abgekochtes, abgekühltes Wasser) exakt 4,5 Gramm Salz (etwa einen Teelöffel). Dies entspricht dem empfohlenen Wert von 0,9 Gramm pro 100 Milliliter Wasser, der dem Salzgehalt menschlicher Körperflüssigkeiten (zum Beispiel der Tränenflüssigkeit) gleicht. Testen Sie am besten vorab, ob Ihre Küchenwaage zu Hause bis auf Nachkommastellen abwiegen kann. Besonders einfach und genau funktioniert das Messen mit einer sehr präzisen Löffelwaage.*
Das richtig abgewogene Salz sollte sich anschließend komplett im Wasser aufgelöst haben, bevor Sie die Spülung machen.
Wichtig: Die Spülflüssigkeit sollte immer wieder frisch hergestellt werden.
Sehen Sie hier wertvolle Tipps für den Umgang mit einer Nasennebenhöhlenentzündung (Artikel geht unten weiter):
Anleitung: So wenden Sie die Nasendusche richtig an
Generell ist es wichtig, bei Nasenspülungen besonders auf die Hygiene zu achten: Waschen Sie sich vor jeder Anwendung die Hände und teilen Sie sich einen Behälter nicht mit anderen Familienmitgliedern. Reinigen Sie ihn außerdem regelmäßig. Benutzen Sie einen mehrfach verwendbaren Behälter, sollten Sie diesen vor und nach dem nächsten Gebrauch gründlich auswaschen und kopfüber an der Luft trocknen lassen. Manche Geräte lassen sich sogar in der Spülmaschine reinigen. Einige Hersteller raten dazu, die Nasenduschen nach etwa einem Jahr auszutauschen.
Der korrekte Ablauf einer Nasenspülung
1. Befüllen Sie zur Benutzung Ihrer Nasendusche diese mit Ihrer lauwarmen Kochsalzlösung - orientieren Sie sich für die richtige Menge am meist vorgezeichneten Messstrich Ihres Behälters. Gießen Sie die überschüssige Menge weg und verwenden Sie diese nicht weiter.
2. Beugen Sie sich nach vorne über das Waschbecken und legen Sie Ihren Kopf zur Seite. Am besten halten Sie ihn in einem 45-Grad-Winkel, damit das Wasser optimal abfließen kann.
Sehen Sie in dieser Grafik, wie Sie Ihren Kopf während der Nasenspülung richtig halten (Abbildung rechts):
3. Führen Sie die Tülle Ihrer Nasendusche vorsichtig zunächst in das obere, zur Decke zeigende Nasenloch. Achten Sie dabei darauf, diese nicht zu weit in die Nase oder an die Nasenscheidewand hineinzuschieben.
4. Öffnen Sie den Mund leicht, da sonst Flüssigkeit in den Rachen laufen kann, und lassen Sie mit der Dusche etwas Flüssigkeit ins Nasenloch fließen (bei Spritzgefäßen aus Kunststoff nicht zu fest drücken, da die Spüllösung sonst bis ins Mittelohr gelangen kann). Sollte doch einmal etwas von der Lösung in den Mund gelangen, können Sie diese ausspucken oder auch herunterschlucken.
Tipp: Während der Nasenspülung immer durch den Mund atmen und nur sanft spülen! Sollte die Flüssigkeit nicht richtig durchkommen, können Sie versuchen, Sie zunächst durch das andere Nasenloch zu spülen. Sonst am nächsten Tag noch einmal versuchen oder Ihren Arzt um Rat fragen. Übrigens: Nach dem Spülen dürfen Sie auch leicht ausschnäuzen, allerdings immer nur durch ein Nasenloch.
5. Haben Sie das erste Nasenloch mit etwa der Hälfte der Flüssigkeit gespült, legen Sie Ihren Kopf zur anderen Seite und wiederholen Sie den Vorgang mit dem anderen, nun zur Decke zeigenden Nasenloch. Atmen Sie anschließend durch beide Nasenlöcher aus, bevor Sie wieder durch die Nase einatmen.
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Wie oft kann ich die Nasendusche maximal anwenden?
Machen Sie am besten nur im akuten Krankheitsfall, beziehungsweise bei starkem Heuschnupfen, eine Nasendusche. Dann können Sie Ihre Nase täglich am besten nicht länger als eine Woche damit reinigen, um Beschwerden kurzfristig zu lindern. Machen Sie die Nasenspülung in dieser Zeit ein- bis zweimal am Tag.
Stellt sich allerdings keine Besserung ein, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Treten im Zuge einer Nasenspülung Kopfschmerzen auf, sollte sich das auf jeden Fall auch ein (Hals-Nasen-Ohren-)Arzt oder eine Ärztin anschauen.
Wenn Sie langfristig eine Nasenspülung anwenden wollen (bei chronischen Beschwerden oder Allergien), holen Sie auch dazu vorab medizinischen Rat ein.
Wann ist eine Spülung nicht sinnvoll oder sogar schädlich?
Die Anwendung einer Nasendusche hilft nur bedingt bei besonders starkem Schnupfen, wenn die Schleimhaut besonders angeschwollen ist und die Spülflüssigkeit nicht richtig ablaufen kann. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, etwa zehn Minuten vorher zusätzlich ein Nasenspray (ohne Kortison) anzuwenden.
Auf eine Spülung verzichten sollten Sie, sofern Ihre Nase blutet oder die Nebenhöhlenwände verletzt oder stark entzündet und vereitert sind.
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Kann ich Nasenspülungen auch vorbeugend anwenden?
Zwar gibt es Studien (aus Deutschland und Tschechien), die eine vorbeugende Wirkung von Nasenspülungen nahelegen, beziehungsweise die davon ausgehen, dass auftretende Beschwerden dadurch schwächer ausfallen, doch es gibt auch Hinweise auf gegenteilige Effekte. Laut der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology ist eine dauerhafte, vermeintlich zur Vorbeugung eingesetzte Nasenspülung nicht sinnvoll: In einer Studie fand sie heraus, dass Probanden, die keine Nasendusche mehr verwendeten, zu 63 Prozent seltener an wiederkehrenden Entzündungen der Nasennebenhöhlen erkrankten.
Setzen Sie eine Nasendusche deshalb am besten nur im Akutfall ein. Dazu rät auch die Deutsche Lungenstiftung e.V. (DLS), die sogar eine Warnung ausspricht: "Wer dauerhaft über einen längeren Zeitraum seine Nase mit einer Salzlösung spült, läuft Gefahr, sie ihres natürlichen Immunschutzes zu berauben." Diese ständige Reinigung der Nase führe auf Dauer zur Schädigung der Schleimhaut und behindere deren natürliche Reinigungsfunktion, was zur Folge habe, dass Infektionen "nicht mehr so effektiv abgewehrt werden." Auch, wenn eine Nasenspülung nicht zwangsläufig bei jedem gesunden Menschen zu gehäuften Erkrankungen führe, sei von einer vorsorglichen, dauerhaften Anwendung dringend abzuraten, "weil dies mehr schadet als nutzt." Lediglich bei akuten Infektionen der Nasennebenhöhlen und dann auch nicht länger als eine Woche könne laut der DLS eine Nasendusche täglich angewendet werden.
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