Neapel verzaubert immer wieder
Zweieinhalb Stunden Flug trennen uns nur von Neapel - und wir sind im Frühling angekommen. Es regnet ab und zu, das trübt den Zauber der schönen Stadt in Italien aber nicht die Spur.
Wir wohnen in der Altstadt von Neapel, die erreichen wir bequem in 20 Minuten mit dem Bus. Tasche abstellen, und schon sind wir mittendrin. Enge Gassen, winklige Hinterhöfe mit begrünten Balkonen, dazwischen Kirchen und Palazzi. Von Haus zu Haus flattert die Wäsche, darunter düsen Vespas längs, überall kleine Lädchen mit frischem Fisch, leuchtendem Obst, duftenden Kräutern, ach, allem, was das Herz begehrt. Südländische Lebensfreude, die ansteckt. Hier ist die Stadt wunderbar echt, ungeschminkt.
Shoppen & Essen in Neapel
Bummeln hat eine ganz neue Bedeutung. Boutiquen und Modeketten auf der Via Toledo, aber auch kleine Läden in den Seitenstraßen locken mit Schuhen, Taschen und Klamotten. Alle fünf Minuten ruft eine von uns: "Da müssen wir mal kurz rein. Nur gucken!" Es ist Schlussverkauf, ich finde es klug, dass meine Kreditkarte nicht mitgereist ist. Dazwischen immer wieder Läden mit herrlichen Kuchen, Keksen und Bonbons. Neapolitaner naschen gern. Allem voran Sfogliatelle, muschelförmiges Blätterteiggebäck mit einer Mischung aus Ricotta und Orangeat gefüllt. Unwiderstehlich! Weil wir schon unterwegs futtern, haben wir im Gran Caffè Gambrinus nur noch Platz für einen Espresso. Den haben schon Sartre und Hemingway hier getrunken und dabei das wunderschöne Belle-Époque-Ambiente bewundert.
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So lecker schmeckt Neapel
In Neapel muss man Pizza essen, die wurde schließlich hier erfunden. Wir haben uns die berühmtesten Pizzerien rausgesucht, fallen aber an diesem Abend in die nächstbeste ein. Denn wir haben (erstaunlicherweise) Hunger. Eine gute Entscheidung. Anschließend schlendern wir zum Caffè Ceraldo, um einen Campari-Orange zu genießen. Der hat es in sich. Vielleicht wird er deshalb mit Minipizzen, Nüssen und Chips serviert - wie die Drinks in vielen Bars. Neapel isst rund um die Uhr. Den nächsten Morgen beginnen wir auf der Piazza Bellini mit ihren Wintergarten-Cafés, im Sonnenschein noch schöner als gestern Abend. Im Caffè Arab gibt es Tè marocchino, Espresso mit Koriander und Tipps gratis. Wir sind im hippen Univiertel, aber auch "hip" ist in Neapel lässig.
Historische Sehenswürdigkeiten in Neapel
Diese Lässigkeit fasziniert uns immer wieder. "Ja, wir haben viele Probleme", sagt unser Concierge, "aber wir können damit umgehen." Wahrscheinlich wird man so relaxt, wenn man am Fuße eines Vulkans lebt. Wir haben heute eine Radtour auf der berühmten Uferstraße Via Caracciolo geplant, an der der Stadtpark und das älteste Aquarium des Kontinents liegen - hm, hat Petrus offenbar nicht gehört. Deshalb geht's in die Unterwelt. Neapel hat viele Katakomben und Grotten, die Historikerin neben mir entscheidet sich für den antiken römischen Markt der Stadt Neapolis unter der Kirche San Lorenzo Maggiore. Dann müssen wir in die Pizzeria Da Michele, da hat Julia Roberts in "Eat, Pray, Love" gegessen, und auch unser Concierge ist sicher: "Die servieren die beste Pizza der Welt." Klassisch als Margherita oder Marinara, mit einem Bier aus der Flasche dazu. Schlicht, aber ein Gedicht! Auf unserer Lieblingsstraße, der Via Tribunali, kaufen wir ein paar kulinarische Mitbringsel, auch Sfogliatelle natürlich. Und feiern das Glück, so viel Schönes erlebt zu haben, beim Vino in einer der zahlreichen Altstadtbars.
Salute, bella Napoli, wir kommen wieder!
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