Neuer Renten-Plan: Pro Lebensjahr vier Monate länger arbeiten
Derzeit steigt das Renteneintrittsalter bis 2030 noch auf 67 Jahre. Doch mit einem Konzept der CDU könnte sich bald alles ändern.
Für Menschen, die vor 1947 geboren wurden, lag das Renteneintrittsalter noch bei 65 Jahren. Wer nun ab 1964 geboren wurde, kann nach aktuellem Stand mit 67 Jahren in Rente gehen. Das Renteneintrittsalter rückt bereits jetzt immer weiter nach hinten. Und die Menschen werden immer älter.
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Nun hat die CDU ein neues Konzept, das eine Kopplung des Renteneintrittsalters mit der steigenden Lebenserwartung vorsieht. Doch was bedeutet das jetzt konkret und wann kann man wirklich in Rente gehen?
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Wer länger lebt, muss länger arbeiten
Die derzeitige Lebenserwartung liegt bei Männern bei 78,5. Frauen haben mittlerweile sogar eine Lebenserwartung von 83,4 Jahren. Tendenz: Steigend. Bisher gilt noch, dass man mit 67 Jahren in Rente gehen kann. Die Lebenserwartung und das Renteneintrittsalter sollen laut einem neuen Konzept der CDU in Zukunft gekoppelt werden und Hand in Hand gehen. Quasi nach dem Motto: Wer länger lebt, muss länger arbeiten.
"Sollte die Lebenserwartung wie prognostiziert weiter ansteigen, könnte ab 2030 eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze und der Beitragsjahre des Eckrentners aus Gründen der Generationengerechtigkeit erforderlich werden. Deshalb wollen wir ab 2031 die Regelaltersgrenze im Verhältnis eins zu zwei an die Lebenserwartung koppeln", heißt es in einem Entwurf der Fachkommission "Soziale Sicherung".
Renten-Reform: Was bedeutet das konkret?
Doch was hat das jetzt konkret zu bedeuten? Ein gewonnenes Lebensjahr soll nach dem Konzept zu einem Drittel in Arbeit und zu zwei Dritteln im Rentenbezug verbracht werden. Für jedes gewonnene Lebensjahr sollen also vier Monate länger gearbeitet werden.
Der Inhalt des CDU-Papiers fließt in das neue Grundsatzprogramm der Partei ein, das bis zum Jahresende verabschiedet werden soll. Das Konzept der CDU sieht zudem erhebliche Änderungen bei der privaten Altersvorsorge vor.
Das soll sich außerdem ändern
Demnach ist auch geplant, dass ein neues, staatliches gefördertes Standardprodukt anstelle der stark umstrittenen Riester-Rente treten soll. "Dieses Produkt soll verpflichtend für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein, es sei denn, sie widersprechen der Einbeziehung (Opt-Out).“ Opt-Out bedeutet, dass grundsätzlich jeder dort einzahlt, es sei denn er widerspricht ausdrücklich.
Im Unterschied zur Riester-Rente, die bislang immer als zu teuer eingestuft wurde, soll dieses Standardprodukt "keine Abschlusskosten, möglichst niedrige Verwaltungskosten und keine volle Leistungsgarantie haben", heißt es im Konzept. Nach den CDU-Plänen sollen Eltern das Standardvorsorgeprodukt bereits für ihr neugeborenes Kind abschließen und besparen können.
Grundsätzlich will die CDU die kapitalgedeckte Vorsorge stärken. Dazu gehört auch, die staatlich geförderte private Altersvorsorge besser mit der Betriebsrente zu verzahnen. Eine "paritätisch finanzierte Betriebsrente" soll für Geringverdiener verpflichtend eingeführt werden. "Für Menschen mit geringem Stundenlohn wollen wir den Arbeitnehmeranteil der Betriebsrente durch staatliche Zuschüsse unterstützen", heißt es außerdem im 11-seitigen Konzept-Brief.
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