Vielseitige Schönheit

Pfeilblatt: Alles zur Pflege und besonderen Arten der Alocasia

Die Alocasia ist so vielfältig wie kaum eine Zimmerpflanze. Gerade die seltenen Pfeilblatt Arten wollen gut gepflegt werden.

Fensterbank mit vielen Alocasia Arten
Alokasien gibt es in vielen Variationen. Zu Recht bezeichnet man sie als Blattschmuckpflanze. Hier zu sehen (von links) sind die Alocasia Arten Polly, Cuprea, Silver Dragon und Reginula Foto: istock/didecs, Jamaludin Yusup, Firn, SEE D JAN, Montage und Bearbeitung: Liebenswert Redaktion
Auf Pinterest merken

Nur Blühpflanzen bringen Farbe in die Wohnung? Falsch gedacht! Wer sich ein Pfeilblatt ins Haus holt, hat die Qual der Wahl: Rund 80 verschiedene Alocasia Arten locken mit hellgrünen, weiß getupften, gemaserten oder gar rötlichen Blättern. Manche haben eine gefärbte Blattunterseite, die das Pfeilblatt vorzeigt, wenn es gut gepflegt wird. Andere bestechen mit reliefartigen Blättern, die von tiefen Furchen durchzogen werden… Alle Alocasia Arten eint eins: Sie sind nicht ganz pflegeleicht. Das Expertenteam vom Gartencenter Dehner verrät, wie es auch Anfänger*innen gelingt, das Aronstabgewächs perfekt zu versorgen.

Da die Pflanze es gern feucht hat, kann sich Schimmel auf der Erde bilden. Wie Sie dann vorgehen, erfahren Sie im Video. Der Artikel geht darunter weiter.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Der perfekte Standort für die Alocasia

Beim Standort ist die, auch als Elefantenohr bekannte Zimmerpflanze, anspruchsvoll. Keine Sorge: Wenn Sie ein geeignetes Plätzchen in der Wohnung finden, haben Sie den schwierigsten Punkt in der Pflege bereits abgehakt.

Das Pfeilblatt hat es gern hell – es ist jedoch wichtig, "dass die Pflanze einen Standort ohne Zugluft und keine direkte Mittagssonne erhält", erklärt Marie, Teil des Dehner Expert*innen-Teams. Bis zu eineinhalb Meter lang können die riesigen Blätter, je nach Unterart, werden. Bei so viel Grünfläche reicht Morgen- oder Abendsonne, um die Pflanze mit reichlich Energie zu versorgen. Ein Platz am Nord-, Nordost- oder Nordwestfenster ist also ideal. Soll die Alokasie in Richtung Süden stehen, kann ein Plissee als Sonnenschutz dienen. 

Die asiatische Zimmerpflanze hat es außerdem gern warm. Die Alocasie verträgt „bereits Temperaturen unter 15 °C nicht gut“, erklärt uns Expertin Marie. Im Flur, einem kühlen Schlafzimmer oder Gästebad fühlt sich die Alocasia also weniger wohl, besonders Zugluft bekommt ihr nicht. Die Küche, Wohnzimmer oder ein gut isolierter Wintergarten sind hingegen ideal für das Pfeilblatt.

Obwohl man häufig hört, dass das Pfeilblatt im Sommer auch draußen stehen darf, rät die Expertin davon ab: "Die Pflanze eignet sich eher als reine Zimmerpflanze, weil sie Temperaturen unter 15° C nicht verträgt. Auch im Sommer sinkt die Temperatur manchmal unter diese Grenze. Zudem muss die Alokasie  vor Wind und Trockenheit geschützt werden, was im Garten jedoch nicht ausreichend möglich ist. Spätestens im Frühherbst ist es der Pflanze bei uns zu kalt und sie sollte auf jeden Fall ins Haus geholt werden."

So wird das Elefantenohr gegossen und besprüht

Die tropische Zimmerpflanze liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit. "Da eine hohe Luftfeuchtigkeit, die die Alokasie besonders gerne mag, in Wohnräumen im Allgemeinen nicht besteht, sollte sie regelmäßig mit Wasser besprüht werden.", heißt es aus dem Expert*innen-Team. Passiert das mindestens zweimal pro Woche, fühlt sich die Pflanze ihrer Heimat ganz nahe.

Während eines starken Sommerregens darf die Alocasia auch gern auf dem Balkon stehen. Ein bis zweimal pro Jahr schätzt das Elefantenohr ein Abbrausen mit handwarmem Wasser. Wer keinen Balkon hat, kann den Monsun auch in der Duschwanne simulieren.

Auch beim Gießen dürfen Sie sich gern von der ursprünglichen Heimat des Pfeilblatts inspirieren lassen: Das Substrat sollte dauerhaft leicht feucht sein. Allerdings nicht zu nass, sonst kann es zu Wurzelfäule führen. Eine häufige, aber geringe Wassergabe ist perfekt. Dafür eignen sich auch Gießhilfen*, die Wasser speichern und nach Bedarf in die Erde abgeben. Haben Sie es mit dem Gießen doch einmal zu gut gemeint und das Wasser sammelt sich im Übertopf? Dann bitte nach etwa 15 Minuten abgießen, damit das Pfeilblatt keine nassen Füße bekommt.

Mein Pfeilblatt tropft – was nun?

Das Tropfen der Blätter nennt sich Guttation und ist ganz natürlich. So gibt die Pflanze überschüssiges Wasser ab, damit sie weiterhin eine optimale Versorgung mit Nährstoffen gewährleisten kann. Geben Sie etwas weniger Wasser, ansonsten besteht kein Handlungsbedarf.

Welcher Dünger eignet sich für das Pfeilblatt?

Da das Pfeilblatt schnell wächst, braucht es auch viele Nährstoffe. Von April bis September sollte wöchentlich gedüngt werden. In der kalten Jahreszeit reicht es dagegen, einmal im Monat zum Grünpflanzendünger zu greifen. Dieser wird ganz einfach nach Packungsanweisung dosiert.

Zimmerpflanze wird mit Düngestäbchen gedüngt. - Foto: gadost / iStock

Extratipp des Profis:

"Mit Düngestäbchen wird das Pfeilblatt für drei Monate mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt."

Richtig umtopfen und teilen

Wer schnell wächst, braucht natürlich auch oft ein neues Zuhause: Einmal im Jahr wird das Elefantenohr umgetopft, am liebsten im Frühling oder Frühsommer. Denn danach beginnt die Hauptwachstumsphase des Pfeilblatts und die Zimmerpflanze kann den neuen Topf mit kräftigen Wurzeln füllen. Dieser darf gern 3-4 Zentimeter größer sein als der bisherige. Tragen Sie beim Umtopfen bitte Garten- oder Plastikhandschuhe. Denn wenn Sie das Pfeilblatt aus Versehen verletzen, tritt der giftige Milchsaft aus.

Umgetopft wird, wie üblich: Die Wurzeln von der Erde befreien und kranke und abgestorbene Teile abschneiden. Ist der Topf hoch genug, können Sie gern eine Drainageschicht einfüllen, um Staunässe zu vermeiden. Darauf kommt eine Schicht des frischen Substrats.

Das richtige Substrat

Pfeilblätter brauchen eine humusreiche Erde, die mit Borke und Perlite versetzt ist. Sowohl die Baumrinde als auch die kleinen Steinchen dienen als Wasserspeicher, damit die Pflanze es immer schön feucht hat. Wer das nicht selbst anmischen möchte, kann zu spezieller Alocasia-Erde oder der etwas günstigeren Monstera Erde greifen. 

Nach der Drainageschicht wird etwa zwei Zentimeter dick das frische Substrat in den Topf gefüllt. Nun das Pfeilblatt mittig darauf platzieren und rundum mit Erde auffüllen. Einmal kräftig angießen – und schon ist es geschafft. Düngen müssen Sie nach dem Umtopfen für einige Wochen nicht: Blumenerde ist für gewöhnlich vorgedüngt und enthält viele Nährstoffe. Auf der Packung ist üblicherweise angegeben, wie viel Dünger die Erde enthält.

Wie Sie Ihr Pfeilblatt richtig teilen, erklärt das Team des Gartencenters: "Möchte man die Alokasie vermehren, kann die Pflanze bzw. der Wurzelballen geteilt werden. Hierfür wird die gesamte Pflanze aus der Erde geholt und das Rhizom – also der Teil der Pflanze, aus dem der Trieb wächst – wird freigelegt. Das Rhizom wird dann mit einem scharfen Messer in der Mitte geteilt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass in beiden Teilen genug Wurzelwerk vorhanden ist. Die Schnittstellen sollte man zuerst etwas antrocknen lassen, bevor man sie in die neue Erde einsetzt. Beim Bearbeiten der Pflanze sollten auf jeden Fall Handschuhe getragen werden, damit der giftige Milchsaft nicht auf die Haut gelangt."

Pfeilblatt teilen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Teilung des Pfeilblatts. Foto: Liebenswert.de & iStock : Oleksandr Chumin, Aigerim Kairbekova, SpicyTruffel

Ist das Pfeilblatt giftig?

Das Elefantenohr wird als giftig eingestuft. Allerdings ist nur der milchige Saft, der aus Verletzungen austritt, tatsächlich unverträglich. Daher sollten Sie beim Schnitt und Umtopfen möglichst Handschuhe tragen. Anfassen können Sie die Zimmerpflanze aber ohne Bedenken.

Von Amazonica bis Zebrina: Die schönsten Alocasia Arten

Kaum eine Zimmerpflanze ist so vielfältig wie das Pfeilblatt. Von schlanken und hochgewachsenen Schönheiten bis hin zu aufregend gemusterten Raritäten ist alles dabei. Wir haben die schönsten und beliebtesten Sorten in der Bildergalerie für Sie zusammengetragen.

(1/8)
Alocasia Micholitziana Frydek mit samtig dunkelgrünen Blättern
Foto: iStock/Gemma Haigh

Die Alocasia Micholitziana – auch oft als Frydek verkauft – besticht mit samtig dunkelgrünen Blättern. Das brachte ihr auch den Beinamen Green Velvet (dt.: "Grüner Samt") ein. Die hellen Blattadern bilden einen tollen Kontrast und machen das Elefantenohr zu einem echten Hingucker. Mit etwa 35 Euro pro Jungpflanze gehört die Frydek allerdings auch zu den teureren Alocasia Arten – die meisten kosten nur die Hälfte.

Alocasia Dragon Scale mit wulstigen Blättern
Foto: iStock/AnSyvanych

Die Alocasia Baginda "Dragon Scale" (dt.: "Drachenschuppe") sieht wahrhaft aus, wie aus einem Märchen. Tiefe Furchen durchziehen die wulstigen Blätter – und dass hell-dunkle Muster verstärkt diesen Effekt visuell noch. Die Alocasia Baginda wird 70 bis 100 cm hoch, wächst allerdings eher in die Höhe als in die Breite. Allzuviel Platz muss man ihr also nicht freiräumen.

Alocasia Amazonica Polly mit dunkelgrünen glänzenden Blättern und hellen Blattadern
Foto: iStock/Jamaludin Yusup

Eine der gängigsten Alocasia Arten ist die Amazonica, genannt "Polly". Sie hat längliche, glänzende Blätter, die von auffälligen Adern gemustert werden. Polly macht dem Namen der Blattschmuckpflanze wirklich alle Ehre! Da sie maximal 50 cm hoch wird, passt sie hervorragend auf die Fensterbank.

Alocasia Cuprea Red Secret mit rötlich schimmernden Blättern
Foto: iStock/SEE D JAN

Die Alocasia Cuprea "Red Secret" (dt.: "Rotes Geheimnis") liebt wie alle Pfeilblätter einen hellen Standort. Dort schimmern ihre rötlichen Blätter geheimnisvoll, während die tiefen Furchen stets im Schatten liegen. Und selbst die Blätter, die zum Fenster gedreht sind, erfreuen Pflanzenfreunde noch mit ihrer mattroten Unterseite.

Alocasia macrorrhizos Variegata: Eine Alocasia mit weißen Flecken auf den Blättern
Foto: iStock/sorendls, MAsummerbreak; Bearbeitung und Montage: Liebenswert Redaktion

Huch, ist diese Alocasia Macrorrhizos in einen Farbtopf gefallen? Die als "Variegata" gehandelten Pflanzen gibt es von fast jeder Alocasia Art. Die aufregenden Blätter sind einer Mutation geschuldet und machen die Zimmerpflanze zu einer echten Rarität: Alocasia Variegatas können schon mal 100 Euro kosten! Nur wer schon viel Erfahrung mit Elefantenohren hat, sollte sich an dieses Abenteuer wagen. Denn schnell passiert es, dass die Pflanze die weißen Teile abstößt: Sie können keine Photosynthese betreiben und kosten die Pflanze deshalb viel Kraft. Je größer die Weißfläche, desto schwerer lässt sich das Welken der wunderschönen Blätter verhindern.

Alocasia Zebrina mit gestreiften Stielen
Bis zu 1 m kann die Alocasia Zebrina groß werden. Auffallend ist der gestreifte Stiel des Pfeilblatts – kein Wunder, dass sie nach einem Zebra benannt wurde. Doch auch dem Namen Elefantenohr wird diese Sorte gerecht: Bis zu 35 cm messen die Blätter in der Länge. Diese Sorte ist also eher etwas für geräumige Wohnzimmer. Foto: iStock/HowardPonneso
Alocasia Lauterbachiana mit schlanken, gezackten Blättern
Foto: iStock/dropStock

Wenn es bei Ihnen einfach nicht warm genug für die Tropenpflanze ist, könnte die Alocasia Lauterbachiana sein, wonach Sie suchen. Diese Rarität ist kältetolerant bis 5 Grad. Am wohlsten fühlt sie sich dennoch, wenn alle Pflegehinweise in diesem Artikel befolgt werden. Dann reckt sie ihre Blätter stolz in die Höhe, sodass auch die rötlichen Unterseiten bewundert werden können.

 Alocasia Macrorrhizos mit riesigen Blättern
Foto: iStock/Ketut Agus Suardika

Selbst als Zimmerpflanze kann es die Alocasia Macrorrhizos noch auf bis zu 2 m Wuchshöhe bringen. Die Blätter messen dann im Schnitt 50 cm – in freier Natur können sie sogar dreimal so lang werden! Damit sind die Blätter des Elefantenohrs fast so groß wie ihre Namensgeber: Die Ohren der Rüsselträger werden rund 2 m lang.

Wie sieht die Blüte vom Elefantenohr aus?

Elefantenohr Blüte.
Elefantenohr Blüte. Foto: Helge Masch / iStock

Dass das Elefantenohr als Zimmerpflanze blüht ist leider sehr unwahrscheinlich. Nur wenn die Pflege wirklich perfekt ausgeführt wird, bildet sich manchmal die – für Aronstabgewächse typische – schlichte Blüte. Sie besteht aus einem Kolben, der von einem einzelnen Blatt umschlossen wird. Sie ähnelt in der Optik der Blüte des Einblatts oder der Glücksfeder.

Ein Schnitt ist nicht notwendig

Das Elefantenohr wächst auch ohne Ihr Zutun formschön und gesund. Lediglich wenn ein Blatt verdorrt ist, sollten Sie zu Rosenschere oder scharfem Messer greifen. Kappen Sie das Blatt direkt über der Erde. Sonst könnte der Stiel verfaulen und zu Krankheiten führen.

Gelbe Blätter – normal oder Pflegefehler?

Nicht immer sind gelbe Blätter beim Pfeilblatt ein Grund zur Sorge. Verfärben sich lediglich die ältesten Blätter, ist vermutlich einfach ihre Lebensspanne beendet. Dann können sie nah am Boden gekappt werden.

Wenn jedoch die ganze Pflanze betroffen ist, steckt meist ein Nährstoff- oder Wassermangel dahinter. Es kann jedoch auch an Schädlingen liegen. Schauen Sie sich die Blattunterseite Ihrer Alocasia an. Hier treten Schädlinge zuerst auf. Weiße Fäden, Netze oder klebriger Honigtau sind Anzeichen von Spinnmilben oder Schildläusen. Versuchen Sie zuerst, die Schädlinge abzuwischen und die Blätter abzusprühen. Hilft das nicht, hilft ein selbstgemachtes Schädlingsmittel: Vermischen Sie 1l Wasser, 15 ml Kernseife und 15 ml Brennspiritus. Ausgiebig besprühen und täglich wiederholen, bis alle Schädlinge weg sind. Wichtig bei Schädlingsbefall: Überprüfen Sie auch benachbarte Zimmerpflanzen. Wenn diese noch nicht betroffen sind, stellen Sie sie in ein anderes Zimmer, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Sonst geht der ganze Ärger womöglich direkt von vorne los.

Gibt es pflegeleichtere Arten für Anfänger?

Hier muss das Expertenteam leider enttäuschen: "Bei der Alokasie handelt es sich allgemein um eine eher anspruchsvolle Zimmerpflanze.", heißt es im Interview. "Achtet man bei der Pflege auf die richtigen Bedingungen, kann man sich jedoch lange an ihr erfreuen: ein halbschattiger Platz, regelmäßiges Gießen und Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad. So ist ein helles Badezimmer beispielsweise ein idealer Ort für das empfindliche Pfeilblatt, das ursprünglichen in den tropischen Regionen Asiens beheimatet ist. Dort ist es in der Regel feucht und warm."

Quellen

*Affiliate Link