So pflegen Sie Ihren Geldbaum
Der unkomplizierte Geldbaum ist auch unter den Namen Glücksbaum, Talerbaum oder Pfennigbaum bekannt. Ich zeige Ihnen, wie Sie Ihren Geldbaum richtig pflegen und wie Sie ihn ganz leicht selbst vermehren können.
Na, woher haben Sie Ihren Geldbaum? Wegen seines Namens und den damit verbundenen guten Wünschen ist das Dickblatt-Gewächs ein sehr beliebtes Geschenk. Meistens wird er als kleines Mitbringsel zu Hochzeiten, Geburtstagen oder zum Einzug verschenkt.
Mit der richtigen Pflege des Geldbaums kann die Mini-Pflanze zu einem stattlichen Baum heranwachsen und Ihnen lange Freude machen.
Was ist ein Geldbaum?
Die Legende über den Geldbaum
Der Crassula Ovata gilt als Wohlstandssymbol. Verschiedene Erzählungen und Legenden ranken sich um das sukkulente Gewächs.
Einer alten, chinesischen Legende nach, soll ein armer Bauer einst zu Kuan Yin, der Barmherzigkeitsgöttin, gebetet haben. Sie solle ihm beistehen und Hilfe in seiner Not schicken. Die Göttin gab dem Bauer ein Samenkorn. Er pflanzte ihn ein und ein Geldbaum wuchs aus ihm. Wann immer er ein Blatt des Geldbaums pflückte und zu einer neuen Pflanze heranwachsen ließ, wuchs an der Jungpflanze Geld. Von da an konnte der einst arme Bauer in Wohlstand leben.
Ein Geldbaum beschert seinem Besitzer der Legende nach Reichtum und Glück. Ihren Namen hat die pflegeleichte Zimmerpflanze jedoch weniger dem Wohlstands-Verheißungen zu verdanken, als ihren rundlichen, fleischigen Blättern. Sie erinnern an Münzen. Der Crassula ovata trägt deshalb auch den Namen Talerbaum und Pfennigbaum. Ein weiterer Name des Geldbaums ist Glücksbaum.
Ursprünglich stammt diese pflegeleichte Pflanze aus Südafrika und kann dort eine Höhe von bis zu zweieinhalb Metern erreichen. Als Zimmerpflanze wächst sie bei optimaler Pflege in der Regel auf eine Höhe von 50 bis 100 Zentimetern heran. Im Handel ist sie oft als Mini-Pflanze mit einer Höhe von wenigen Zentimetern in einem 5,5 cm Topf erhältlich.
Welche Sorten gibt es?
Neben der Crassula ovata gibt es noch weitere beliebte Sorten des Geldbaums. Hier stelle ich Ihnen drei interessante Sorten vor:
Der Name der Sorte ‘Tricolor’ weist bereits auf ihr Erscheinungsbild hin: Die Blätter dieser Sorte sind dreifarbig. Innen sind sie gelb-grün, außen rötlich.
Die Sorte ‘Hobbit’ hat hellgrüne, löffelartige Blätter, weshalb sie auch den Namen Löffelbaum trägt. Crassula ovata ‘Gollum’ hat das gleiche Erscheinungsbild, wie 'Hobbit’, zeigt aber eine ganz besondere Eigenschaft: Bei Sonneneinstrahlung verfärben sich die Blätter rötlich. Beide Sorten erhielten ihre Namen inspiriert durch die Welt der „Herr der Ringe“.
Der chinesische Geldbaum hingegen ist, trotz des ähnlichen Namens, nicht mit dem Geldbaum verwandt. Es ist ein anderer Name für die Pilea.
Die ideale Pflege
Als pflegeleichte Zimmerpflanze braucht der Glücksbaum nicht viel Aufmerksamkeit. Mit der idealen Menge an Wasser, Nährstoffen und Licht ist die Sukkulente ein langjähriger Mitbewohner. Wenn Sie ihm genauso lange die Treue halten, zeigt er sich mit einer zauberhaften Blüte erkenntlich.
Der ideale Standort
Ein Glücksbaum sollte möglichst hell und sonnig, aber vor der heißen Mittagssonne und Zugluft geschützt stehen. Die ideale Temperatur für den Pfennigbaum beträgt in der Wachstumsperiode 18 bis 24 Grad Celsius.
Das Dickblatt-Gewächs benötigt keine besonders hohe Luftfeuchtigkeit, reagiert aber sensibel auf trockene Heizungsluft. Im Winter sollte der Geldbaum daher nicht direkt über oder neben einer Heizung stehen. An einem hellen, zugluftfreien und nicht zu trockenen Standort, kann die Zimmerpflanze ganzjährig verweilen.
Wann blüht Crassula Ovata?
Wer auf die duftenden, weißen Blüten des Geldbaums hofft, muss viel Geduld mitbringen. Auch bei optimaler Pflege dauert es etwa 10 Jahre, bis die Zimmerpflanze im zeitigen Frühjahr zum ersten Mal Blüten ansetzt.
Ist Ihre Pflanze bereits in diesem stolzen Alter, sollten Sie Ihre Crassula ovata im Winter hell und kühl stellen. Denn damit die Pflanze ihre filigranen Blüten ausbildet, muss sie einen deutlichen Unterschied zwischen Sommer und Winter spüren. Eine Überwinterung bei um die 10 Grad Celsius sind ideal, um die Blüte anzuregen.
Ein heller, kühler Platz an einem Garagen- oder Kellerfenster bietet diese Bedingungen zum überwintern des Geldbaums. Auch ein beheiztes Gewächshaus im Garten oder ein kühles, helles Treppenhaus kann ein geeigneter Standort für den Winter sein.
Wann wird ein Geldbaum umgetopft?
Ein junger Pfennigbaum wächst schnell. Er sollte etwa alle zwei Jahre im Frühjahr, wenn seine Wachstumsphase beginnt, umgetopft werden. Aber er kann auch im Sommer noch umgetopft werden.
Als Substrat eignet sich mit mineralhaltigem Substrat gemischte Kakteenerde, nährstoffarme Erde mit Sand gemischt oder Tongranulat. Der pH-Wert sollte 6,5 bis 7 betragen. Wichtig ist ein sehr guter Wasserabzug, um Staunässe zu vermeiden.
Gießen und Düngen
Als Dickblatt-Pflanze speichert der Geldbaum Wasser in seinen fleischigen, grünen Blättern. Gießen Sie Ihren grünen Freund an kühleren Tagen und im Winter nur sparsam, etwa einmal die Woche mäßig. An heißen Tagen, wenn viel Wasser über die Blätter verdunstet, können auch größere Mengen Wasser gegeben werden.
Gedüngt wird nur in der Wachstumsperiode, etwa zwischen April und September. Düngen Sie den Pfennigbaum einmal im Monat mit Kakteen- oder Sukkulentendünger.
Kann ich einen Geldbaum schneiden?
Ja, Sie sollten es sogar! Andernfalls wächst er ungleichmäßig, krumme Zweige brechen schneller oder die Krone wird zur schwer, so dass der Baum zu kippen droht. Wächst der Glücksbaum gut, kann er ein- bis maximal zweimal im Jahr geschnitten werden.
Der beste Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für einen (Rück)Schnitt ist das Frühjahr. Es empfiehlt sich diese Maßnahme mit dem Umtopfen zusammenzulegen. Durch die steigenden Temperaturen und längeren Sonnenstunden sowie die neuen Nährstoffe wird die Sukkulente zu neuem Wachstum angeregt und wächst rasch in gewünschter Form nach.
Mein Tipp:
Der Geldbaum ist sehr schnittverträglich und ist daher perfekt für die Erziehung als Bonsai geeignet.
Geeignetes Werkzeug
Zum Schneiden sollten Sie lieber zum Messer als zur Gartenschere greifen. Da der Geldbaum als Sukkulente ein weiches Gewebe hat, werden die Triebe durch eine Gartenschere - egal wie scharf sie ist - eher gequetscht, als geschnitten. Mit einem sauberen, möglichst desinfizierten Messer erhalten Sie eine glatte Schnittkante. Die Wunde heilt besser aus und die Gefahr, dass Bakterien oder Pilze eintreten, wird minimiert.
So schneiden Sie Ihren Geldbaum richtig
Sie können zwischen zwei Schnitt-Arten unterscheiden, dem Erziehungs-Schnitt und dem Pflege-Schnitt:
Kosmetik- oder Erziehungsschnitt
Je nach dem, welche Wuchsform Sie bevorzugen, sollten Sie sich anderen Teilen des Geldbaums widmen. Wünschen Sie ein Hochstämmchen, entfernen Sie alle Triebe im unteren Teil des Stamms. Um eine breitere, kräftigere Krone zu erhalten, schneiden Sie zusätzlich die Spitzen der kräftigeren Zweige. Dort wird sich die Krone weiter verzweigen und dichter werden. Achten Sie jedoch auf einen ausgewogenen Wuchs, andernfalls wird der Geldbaum instabil.
Wünschen Sie einen buschigeren Geldbaum, schneiden Sie ebenfalls die Triebspitzen sauber ab. Auch an den unteren Ästen.
Pflege-Schnitt
Entdecken Sie dunkle Flecken an den fleischigen Blättern Ihres Geldbaums, sollten Sie die befallenen Äste mit einem sauberen, möglichst desinfizierten Messer abschneiden. Sie deuten auf einen Krankheitsbefall hin. Damit sich dieser nicht auf die restliche Pflanze ausweiten kann, wird dieser Teil abgetrennt. Auch gelbe oder vertrocknete Blättern sollten mit einem Messer entfernt werden.
Mein Tipp:
Während der Haupt- beziehungsweise Erziehungsschnitt möglichst im Frühjahr erfolgen sollte, kann ein Pflegeschnitt ganzjährig erfolgen. Gerade wenn der Baum von Pilzen oder einer Krankheit befallen ist, sollten Sie schnell handeln.
Steht der Geldbaum zu dunkel, neigt er, wie die meisten Pflanzen, zum vergeilen. Das heißt es wachsen sehr lange, aber instabile Triebe. Die schweren Blätter können von dem dünnen Stämmchen nicht gehalten werden und der Ast neigt sich gen Boden. Entfernen Sie diese Zweige direkt an der Basis und stellen Sie Ihren Geldbaum unbedingt heller!
Ist der Baum sehr verzweigt, bekommen einzelne Zweige nicht genug Licht oder die Blätter und Zweige scheuern aneinander? Dann sollten die jeweils innenliegenden Äste entfernt werden. Durch das Scheuern kann der Baum verletzt werden und durch die offenen Stellen schneller Bakterien einfallen.
Vermehrung
Einen Pfennigbaum können Sie ganz leicht selbst vermehren. Am besten geht das im Frühling, wenn sich neue Austriebe am Ende der Zweige gebildet haben.
Schneiden Sie diese Triebe mit einer sauberen, scharfen Gartenschere ab. Die sogenannten Kopfstecklinge können dann entweder in ein Wasserglas gestellt, oder in nährstoffarme Erde gedrückt werden. Halten Sie das Substrat stets feucht, bis sich Wurzeln gebildet haben.
Das Frühjahr ist schon rum? Im Sommer können Sie die Vermehrung auch mit einem einzelnen Blatt versuchen. Schneiden Sie das Blatt dafür sauber ab und bewurzeln Sie es in feuchtem Substrat. Das erfordert etwas mehr Geduld, klappt aber genauso zuverlässig.
Krankheiten und Schädlinge
Die beliebte Zimmerpflanze ist robust und bei idealer Pflege nicht anfällig für Krankheiten. Manchmal wird der kleine Baum von Läusen befallen. Dann siedeln sich Schmier- und Blattläuse an den dicken Blättern an. Auch Spinnmilben spannen hier ihre kleinen Netze. Meist befallen sie Pflanzen, die bereits von trockener Heizungsluft geschwächt sind.
Besonders häufig treten aber Wurzelläuse auf. Sie fühlen sich in trockener und dichter Erde wohl und bringen den Geldbaum zum Welken. Wurzelläuse hinterlassen weißlich gefärbtes Pulver auf der Erde und sind so leicht zu erkennen. Finden Sie weiße Hinterlassenschaften, achten Sie darauf, wieder regelmäßig zu gießen. Dann verschwinden die Wurzelläuse meist von allein.
Mein Tipp
Übertreiben Sie es nicht mit dem Gießen, regelmäßig alle 5-7 Tage reicht aus. Auch bei einem Läusebefall. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nie ganz austrocknet, das Wasser aber gut ablaufen kann. Andernfalls droht Staunässe.
Gelbe Blätter am Geldbaum
Wenn die Blätter Ihrer Pflanze gelb werden, könnte dies auf eine unzureichende oder falsche Pflege hinweisen. Dies kann mehrere Ursachen haben:
Ein zu dunkler Standort
Nährstoffmangel
Staunässe
Überdüngung
So können Sie die Ursachen Ihres kranken Geldbaums leicht beheben:
Leidet Ihr Geldbaum an einem Lichtmangel, können Sie die Ursache ganz leicht beheben. Stellen Sie ihn an einen helleren Standort.
Bei einem Nährstoffmangel wird sich der Crassula ovata mit einer regelmäßigen Düngegabe schnell erholen und die Blätter werden wieder grün. Aber Achtung: Eine Überdüngung führt zu aufweichenden Blättern!
Abfallende oder gelbe Blätter können auch auf Staunässe hinweisen. In zu nassem Stubstrat faulen die Wurzeln ab und die Pflanze kann nicht mehr ausreichend versorgt werden. Topfen Sie die Pflanze als schnelle Maßnahme in einen neuen Topf mit frischem, mäßig feuchten Substrat. Gießen Sie den Geldbaum anschließend nur mäßig, etwa einmal die Woche.
Aufweichende, matschige Blätter weisen auf eine Überdüngung hin. Holen Sie Ihre Pflanze dann vorsichtig aus dem überdüngtem Substrat und setzten Sie diese in einen neuen Topf mit frischem Substrat.
Ist der Geldbaum winterhart?
Als Zimmerpflanze steht der Pfennigbaum ganzjährig im Haus. Im Sommer kann er im Topf auch im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Im Herbst sollten Sie die Pflanze jedoch wieder ins Haus holen. Denn ein Geldbaum ist nicht winterhart. Er verträgt weder hohe Temperaturschwankungen noch Minusgrade.
