Versteckte Schätze am Gardasee
Am Gardasee lässt sich jede Jahreszeit fabelhaft verbringen. Wir stellen Ihnen einige Geheimtipps vor.
Der Berg ruft
Nein, Kuhglocken und Bergwiesen sind wohl nicht das Erste, was einem zum Gardasee einfällt. Was ist denn bitte mit Blumenzauber und einem Promenadenbummel? Gibt es später – erst mal folgen wir dem ungewohnten Glockengeläut. Es begleitet den Wanderer auf seinem Weg auf den Monte Baldo, zu einem der schönsten Ausblicke der Region: Dort unten liegt der altvertraute Bekannte und sieht aus der Vogelperspektive doch ganz anders aus: schmal wie ein Fjord und saphirblau. Der größte See des Landes ist geradezu der Inbegriff von "Bella Italia". Jeder, der ihn sieht, erliegt seinem Zauber – von Dichtern (Goethe) über Politiker (Churchill) bis hin zu deutschen Familien auf der Suche nach dem "süßen Leben".
Es lohnt, die zwar wunderschönen, aber etwas ausgetretenen Pfade entlang des Ufers zu verlassen, bis die Zitronenhaine und Menschenmengen plötzlich Wäldern, Wildblumen und Kühen weichen. Die zarten Blüten von Lilie, Mohn und Orchidee erregen zunächst weniger Aufmerksamkeit als die pinkfarbenen Bougainvilleen, die üppig über die Balkone der Städte wuchern. Es ist ein stiller Zauber, der sich langsam entfaltet – etwa wenn man beobachtet, wie eine schillernde Smaragdeidechse geschmeidig von Blatt zu Blatt huscht und das zarte Widderchen, eine von fast 1.000 Schmetterlingsarten, tänzelnd von Kelch zu Kelch flattert.
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Entspannung mit Ausblick
Auf der anderen Seite des Sees gewährt der Naturpark Alto Garda Bresciano neue Ausblicke. Zum Beispiel auf der "Schauderterrasse" (ital.: Terrazza del Brivido). An der Steilkante von Tremosine geht es über 400 Meter senkrecht den Berg hinab. Wer mutig ist, schaut hinunter und genießt anschließend noch eine Pause in einem der ansässigen Hotels. Zum Entspannen wird ein cremig-heißer Latte macchiato oder ein kühl-erfrischender Spritz serviert (Weißwein oder Prosecco mit dem Bitterschnaps Aperol gemischt).
Zu Füßen dieser Bergwelt liegen Orte wie Gardone Riviera oder Limone sul Garda, von denen sich jeder zu Recht die Perle des Sees nennt. Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, ihn auf altbewährte Art zu genießen: am Strand mit einem Eis in der Hand. Die Sorte Pistazie ist nicht gefärbt und deshalb schmuddelbeige. Doch der Geschmack und die unvergleichlich sahnige Konsistenz lassen jede knallgrüne Kugel blass aussehen.
Fast bereut man es, dieses Eis gegessen zu haben, denn nun ist man für alle Zeit verdorben. Da bleibt leider nur eines: den Moment genießen – und danach wieder in der ewigen Sehnsucht der Deutschen nach "Bella Italia" schwelgen.
Quelle: Fernsehwoche
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