Genetisch bedingt?

Warum Hunde tatsächlich so freundliche, soziale Tiere sind

Sie gelten als beste Freunde des Menschen, doch was hat es mit dem angenehmen Wesen von Hunden tatsächlich auf sich? US-Forscher untersuchten nun in einer Studie, wie dieser Charakterzug mit den Genen der Tiere zusammenhängen kann.

Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen.
Wer stolzer Besitzer eines Hundes ist, möchte diesen herzensguten Vierbeiner nie mehr missen. Foto: MEGiordano_Photography / iStock
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Hundebesitzer kennen und lieben diese Situation: Kaum steckt man den Haustürschlüssel ins Schloss und betritt den Flur, kommt der treue Vierbeiner angelaufen und freut sich über die Rückkehr seines Herrchens oder Frauchens. Der Schwanz wedelt vor Aufregung und natürlich wird der Lieblingsmensch noch schnell abgeschleckt. Doch warum ist es so, dass Hunde tatsächlich so besonders freundlich und zutraulich sind?

Sehen Sie hier, was Ihr Hund Ihnen mit seiner Körpersprache sagen will (Artikel geht unter dem Video weiter):

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Eine Wissenschaftler-Gruppe um Tierverhaltensforscherin Monique Udell (Oregon State University) und Evolutionsbiologin Bridgett vonHoldt (Princeton University) scheint der Antwort auf diese Frage nun ein deutliches Stück näher gekommen zu sein. Die Experten verglichen die Genstrukturen von Hunden und Wölfen und entdeckten dabei einen entscheidenden Unterschied: Hunden weisen demnach eine genetische Veränderung auf, die den Wölfen fehlt.

Wie soziale Ader und DNA eines Hundes zusammenhängen

Bereits 2010 hatte Bridgett vonHoldt herausgefunden, dass die Vierbeiner eine Chromosom-Veränderung aufweisen, die dem beim Menschen als Williams-Beuren-Syndrom bekannten Gendefekt ähnelt. Diese Entwicklungsstörung äußert sich nicht nur durch spezifische Gesichtszüge, sondern kann unter anderem auch Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben und sich in Form einer besonders stark ausgeprägten Geselligkeit und Hyperaktivität ausdrücken. Ein Sozialverhalten, dass dem von Hunden nahe kommt.

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In einer neuen Studie sammelten die Forscher nun weitere Ergebnisse über diese genetische Ähnlichkeit und sie kommen zu dem Schluss, dass die Chromosom-Veränderung tatsächlich die besondere Freundlichkeit und Menschenverbundenheit von domestizierten Hunden erklären könnte - dieser Teil ihrer Persönlichkeit liegt quasi in der Hunde-DNA verwurzelt. Bisher gingen Experten davon aus, dass sich diese Charaktereigenschaften allein durch die Zähmung des Tieres in Obhut seines Besitzers entwickeln.

Für ihre Untersuchungen hatten die Wissenschaftler Geselligkeitstests mit 18 Hunden und zehn mit der Hand aufgezogenen Wölfen durchgeführt. Zusätzlich hatten die Forscher die genetischen Informationen der Tiere miteinander verglichen. Dabei kristallisierte sich schlussendlich heraus, dass Hunde sozialer eingestellt sind als Wölfe, von denen sie ursprünglich abstammen, und dass diese soziale Ader wie beschrieben in den Genen der Vierbeiner begründet zu sein scheint.

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