Warum Sie im Mai keinen Rasen mähen sollten!
Den ganzen Mai das Gras wachsen lassen? Wir erklären, warum sich faul sein lohnt.
Die Deutschen und ihr akkurat getrimmter Rasen, das Klischee hält sich hartnäckig. Der Trend geht nun allerdings zum sogenannten "faulen gärtnern". Und das ist prinzipiell genau das, nachdem es klingt! Der Garten, hier ganz besonders aber der Rasen, soll für eine gewisse Zeit in Ruhe gelassen werden.
Hierzu wird jedes Jahr im Mai aufgerufen. Den ganzen Monat soll der Rasen nicht gemäht werden, denn das ist nicht nur für Insekten, sondern auch für die Umwelt gut. Erfahren Sie im Artikel, weshalb ein bisschen mehr Nachlässigkeit eine tolle Möglichkeit ist, für ökologische Vielfalt zu sorgen.
Erfahren Sie im Video, wie Sie ganz einfach Ihren Garten verschönern. (Der Artikel geht unter dem Video weiter.)
Der mähfreie Mai
Für viele Gartenbesitzer wohl zunächst unvorstellbar: Einen ganzen Monat soll der Rasen nicht gemäht werden. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 rufen aber genau hierzu immer wieder auf. Auch dieses Jahr werden Hobbygärtner gebeten, ihre Rasenmäher während des Mais im Schuppen stehenzulassen. Diese Aktion soll dazu beitragen, dass Insekten genügend Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten in den lokalen Gärten finden. Wildkräuter, Gänseblümchen und Co. sind also keinesfalls ein Anzeichen, dass der Garten vernachlässigt wird. Vielmehr soll er zum Artenschutz beitragen.
Der Mai wurde deshalb ausgesucht, da viele Tiere, die in Ritzen und Höhlen überwintern, nun langsam wach werden und erstmal völlig schutzlos sind. Schneidet man den Rasen und Gräser frühzeitig, nimmt man ihnen die Möglichkeit sich zu etablieren.
Kein Unkraut sondern Schutzraum
Solche Wildkräuter und Pflanzen sind aber für viele immer noch Unkraut und somit ein Dorn im Auge! Und genau hier muss umgedacht werden. Ein etwas "wilderer" Garten bietet nicht nur eine tolle Möglichkeit zum Artenschutz. Lässt man den Rasenmäher eine Zeit lang stehen, verzehnfacht sich der Anteil an nektarreichen Blüten, das bestätigt Bettina de la Chevallerie, Geschäftsführerin der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft. Auch Vögel finden hier mehr Nahrung.
Den kompletten Rasen verwildern zu lassen, ist möglicherweise aber nicht für jeden eine optimale Lösung. Auch das ist kein Problem. Um der Tierwelt etwas Gutes zu tun, muss keineswegs die ganze Rasenfläche in Ruhe gelassen werden. Es ist schon geholfen, wenn man wenigstens eine Ecke des Gartens zu einem Schutzraum wachsen lässt.