Mit Hausmitteln

Wasserhahn entkalken: Schnelle Reinigung ohne Abschrauben

Ein verdreckter Wasserhahn lässt sich auch ohne Abschrauben ganz einfach mit Hausmitteln entkalken. Wir verraten, wie das funktioniert.

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Video: Xcel Production

Mit der Zeit sammelt sich am Wasserhahn Kalk an, der nicht nur optisch ein Graus ist, sondern auch den Wasserstrahl behindern und das Bedienen der Armatur erschweren kann (je nach Modell). Vor allem dann, wenn der Wasserhahn tropft oder leckt, nimmt der Dreck schnell zu - oft lässt sich der Griff des Krans kaum noch bewegen. Hinzu kommt: Kalkablagerungen sind ein Nährboden für Keime.

Schluss damit! Gönnen Sie Ihrem Kran deshalb lieber öfter mal eine Reinigungskur. Erfahren Sie hier, wie Sie einen Wasserhahn ohne Abschrauben entkalken.

Wasserhahn entkalken: Mit diesen Hausmitteln gelingt es

Ihre Armatur von Kalk zu befreien ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Schon mit wenigen Handgriffen lassen sich Ablagerungen entfernen - und Einzelteile wie den Perlator reinigen.

Dieser Aufsatz (eigentlich als Strahlregler, aber auch Luftsprudler oder Mischdüse bezeichnet) verändert, beziehungsweise reguliert den Wasserstrahl und sorgt für dessen Gleichmäßigkeit - indem ihm Luft untergemischt und er verbreitert wird. Viele kennen ihn auch als Perlator - dabei ist das lediglich eine bestimmte Marke, unter der diese Aufsätze vertrieben werden.

Kalk entfernen: Darauf sollten Sie unbedingt achten

Die meisten Badezimmer-Armaturen bestehen aus Edelstahl oder Messing. Wobei Messing wesentlich empfindlicher ist, als Edelstahl. 

Je nachdem, ob Ihr Wasserhahn aus reinem Messing besteht oder nur mit einer Messingschicht überzogen wurde, eigenen sich unterschiedliche Hausmittel. Denn reines Messing verträgt aggressive Reiniger deutlich besser.

So wählen Sie ein geeignetes Reinigungsmittel

Testen Sie vor dem Entkalken am besten an einer unauffälligen Stelle, wie empfindlich Ihr Wasserhahn auf Essig reagiert - nicht, dass er am Ende unschöne Flecken aufweist. Tasten Sie sich bei Ihrer Essig-Wasser-Mischung idealerweise ein wenig an die richtige Stärke und Menge des Essigs heran, um Ihre Armatur nicht zu aggressiv zu behandeln.

Mit einem einfachen Test können Sie herausfinden, ob Ihr Wasserhahn aus reinem Messing besteht. Nehmen Sie einen Magneten und halten Sie ihn an den Wasserhahn. Bleibt er nicht hängen, handelt es sich um Messing. Bleibt er jedoch haften, ist der Hauptbestandteil Ihres Wasserhahns aller Wahrscheinlichkeit nach Eisen. Hier müssen Sie auf sanftere Hausmittel zurückgreifen. 

Grundsätzlich gilt: Besteht Ihr Wasserhahn aus Messing, sollten Sie auf aggressive Reiniger wie Essig verzichten. Dieser kann unschöne Flecken verursachen. Setzen Sie lieber auf andere Hausmittel, wie beispielsweise Buttermilch oder Zitrone (mindestens 1:1 verdünnt, mit warmem Wasser, sonst greift das enthaltene Zink das Messing an).

Für Armaturen aus Edelstahl eignet sich Essig hingegen hervorragend, um Kalkablagerungen zu lösen. 

Hinweis: Schwarze Armaturen sind besonders anfällig für Kalkablagerungen, deshalb empfiehlt es sich diese nach Nutzung stets rasch abzutrocknen, um Kalk vorzubeugen. Für die Reinigung eignet sich Essig.

Wasserhahn reinigen ohne Abschrauben

Wer nur oberflächliche Verschmutzungen und Kalk vom Wasserhahn entfernen möchte, für den empfehlen wir diese einfache und schnelle Reinigung:  

Das benötigen Sie: 

  • Essig

  • Wattepads

  • Gummiband

Schritt 1: Wattepad mit Essig durchtränken

Geben Sie Essigessenz auf ein einzelnes Wattepad, bis es mit der Flüssigkeit durchtränkt ist. Je nach Größe des Hahns eignen sich handelsübliche oder etwas größerer Wattepads. 

Schritt 2: Wattepad am Perlator befestigen

Drücken Sie das Wattepad vorsichtig an das Sieb, auch Perlator genannt, Ihres Waschbeckens. Fixieren Sie es nun mit einem Gummiband. Der Essig löst beim Einweichen den Kalk und Schmutz vom Wasserhahn. 

Schritt 3: Essig einziehen lassen

Je nach Verschmutzungsgrad können Sie es nach kurzer Zeit entfernen oder über Nacht einweichen lassen. 

Schritt 4: Wasserhahn durchspülen

Nachdem Sie das Wattepad entfernt haben, können Sie den Wasserhahn durchspülen. Wer besonders gründlich sein will, kann noch mit einer Zahnbürste nachpolieren.

Sie haben noch Wattepads übrig? Perfekt, dann können Sie erneut Essigessenz auf das Wattepad geben und den Hahn damit einmal oberflächlich abwischen. Jetzt dürfte er wieder wie neu aussehen! 

Cleverer Trick: Tiefenwirksame Reinigung über Nacht

Wollen Sie Ihren Wasserhahn ohne Abschrauben entkalken, können Sie kostengünstige Hilfsmittel aus dem Alltag dafür verwenden. Nehmen Sie entweder einen ausreichend großen Ballon, einen Gefrierbeutel oder aber ein Kondom sowie Gummibänder zu Hilfe.

  • Wischen Sie den Kran zunächst trocken.

  • Befüllen Sie dann das Hilfsmittel Ihrer Wahl entweder mit Cola, flüssiger Zitronensäure/Zitrusessenz oder einem Essig-Wasser-Gemisch (Verhältnis 1:1, bei Essigessenz 1:4).

  • Stülpen Sie den befüllten Behälter so über den Hahn, dass das verkalkte Endstück (Strahlregler) komplett mit Flüssigkeit bedeckt ist.

So können Sie den Perlator mit einem Ballon reinigen
Je nach Verschmutzungsgrad können Sie den Ballon über Nacht befestigt lassen. Foto: Eileen Meinke/Liebenswert Redaktion
  • Bei einem besonders großen Behälter können Sie diesen gleichzeitig auch noch über weitere verkalkte Teile des Hahns stülpen.

  • Verschließen Sie den Behälter mit einem Knoten und/oder ausreichend Gummibändern, sodass er fest sitzt.

  • Die Flüssigkeit am besten über Nacht einwirken lassen.

  • Am nächsten Tag den Behälter abnehmen.

  • Mögliche harte Kalkreste lassen sich lösen, indem Sie sie mit einem weichen Schwamm und etwas Druck abreiben.

  • Den Wasserhahn gut mit klarem Wasser abspülen.

  • Für kurze Zeit heißes Wasser laufen lassen, dann den Kran trockenwischen. Fertig!

Perlator entkalken: Wie Sie den Aufsatz einzeln reinigen

Sitzen die Ablagerungen auch tief im Innern der Armatur, können Sie Ihren Wasserhahn abschrauben, sofern Ihr Modell das zulässt. Fragen Sie aber in jedem Fall einen Fachmann, sollten Sie unsicher sein und stellen Sie dafür das Wasser ab. Scheuen Sie den Aufwand des Abbauens nicht und zerlegen Sie diesen dann in seine Einzelteile.

Wie löse ich einen festsitzenden Perlator?

Wenn der Kalk besonders hartnäckig und das Sieb des Strahlreglers verstopft ist, sollten Sie diesen separat entkalken, damit Kalk und Schmutz tiefgehender entfernt werden können. Lässt sich der Aufsatz zunächst nicht abnehmen, wickeln Sie zunächst ein in Essig eingetauchtes Tuch um ihn und warten etwa ein bis zwei Stunden.

Tipp für kalkfreies Wasser

Das Einbauen einer speziellen Filterkartusche (muss regelmäßig ausgetauscht werden) direkt unter der Spüle sorgt für kalkfreies Wasser und entsprechend dafür, den Wasserhahn nicht ständig entkalken zu müssen.

Gehen Sie nach dem Abschrauben dann folgendermaßen vor:

  • Legen Sie den Perlator (ohne Dichtungsring) in ein Glas, das mit einer Essig- oder Essigessenz-Wasser-Mischung - alternativ klappt es auch mit Zitronensäure - gefüllt ist.

  • Den Dichtungsring, der durch die Säure porös werden könnte, in der Zwischenzeit mit warmem Wasser reinigen.

  • Lassen Sie den Strahlregler einige Stunden (am besten über Nacht) in der Flüssigkeit ruhen.

  • Säubern Sie das Sieb des Aufsatzes dann unter fließendem Wasser, setzen Sie den Perlator zusammen und bringen Sie ihn wieder an.

Alternativ können Sie den Strahlregler auch gegen einen neuen austauschen: Moderne Aufsätze haben besonders einfach zu reinigende Siebe aus Silikon oder Gummi (sind allerdings auch nicht ganz so langlebig).

Wie oft sollte ich den Wasserhahn samt Perlator entkalken?

Bei stark kalkhaltigem, härterem Wasser sollten Sie ihn mehrmals im Jahr reinigen - spätestens dann, wenn der Wasserstrahl vermehrt spritzt. Ist der Kalkgehalt geringer und das Wasser entsprechend weicher, reicht es in der Regel, den Wasserhahn einmal im Jahr zu entkalken.

So verhindern Sie schlimme Kalkablagerungen am Kran

Leider ist es nicht möglich, vollständig von Kalk verschont zu bleiben. Sie können jedoch das Ausmaß der Verdreckung eindämmen, indem Sie Ihren Wasserhahn möglichst trocken halten und ihn nach der Benutzung abwischen. Außerdem ist es ratsam, ihn regelmäßig zu entkalken und nicht erst dann, wenn die Rückstände schon überhandgenommen haben.

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