Weihnachtskaktus: So blüht und gedeiht die Schlumbergera
Alle Jahre wieder blüht die Schlumbergera! Die beliebte und farbenfrohe Zimmerpflanze verschönert als Weihnachtskaktus die dunkle Jahreszeit. Wie Sie lange Freude an ihr haben, erfahren Sie hier.
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Die hübsche Zimmerpflanze mit dem etwas ulkigen Namen "Schlumbergera" ist wie die Amaryllis und der Weihnachtsstern in der Adventszeit fast überall im Angebot. Denn dann zeigt sie ihre schöne Blütenpracht. Damit Ihre neue Mitbewohnerin Jahr für Jahr ihre Farbenpracht entfaltet, gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Ich zeige Ihnen worauf es ankommt.
Was ist eine Schlumbergera?
Schlumbergera ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Der wissenschaftliche Name dieser Gattung wurde zu Ehren des französischen Kakteensammlers und -züchters Frédéric Schlumberger (1823–1893) vergeben.
Die in unseren Breiten während der Winterzeit erhältlichen Sorten des Weihnachtskaktus (Schlumbergera x buckleyi, Schlumbergera truncata) sind fast immer Hybriden, die durch die Kreuzung verschiedener Wildarten aus der Gattung Schlumbergera entstanden sind. Ursprünglich sind diese Wildarten in den tropischen und subtropischen Regionen Brasiliens beheimatet.
Entsprechend ihrer Herkunftsbedingungen sind die Pflanzen auch zu pflegen. Sie kommen mit wenig Wasser aus und freuen sich über eine gelegentliche Nebeldusche mit dem Wasserzerstäuber.
Die beliebtesten Sorten
Zu den am häufigsten vorkommenden Arten zählen der Gliederkaktus (Schlumbergera truncata) und der Weihnachtskaktus (Schlumbergera x buckleyi). Beide gibt es in unzähligen Sorten mit zahlreichen unterschiedlichen Blütenfarben.
Wo steht der Weihnachtskaktus am besten?
Weihnachtskaktus-Hybriden stehen gerne hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die besten Bedingungen finden sich meist gegenüber oder neben einem Fenster. Auch ein Fensterbrett kann der richtige Standort sein, wenn es sich um ein West- oder Ostfenster handelt. Die Morgen- und Abendsonne ist weniger intensiv und wird von den Schlumbergera-Hybriden geduldet.
Im Sommer kann die Zimmerpflanze auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten im Halbschatten stehen.
Sowohl drinnen als auch draußen, sollte der Standort der Pflanze vor Zugluft beziehungsweise Wind geschützt stehen.
Wie bringe ich einen Weihnachtskaktus wieder zum blühen?
Mit der richtigen Pflege erweist sich eine Schlumbergera als äußerst blühfreudig. Da dieser Kaktus anders als hiesige Pflanzen im Winter blüht, hat ihr das den Trivialnamen "Weihnachtskaktus" eingebracht. Aber wie klappt es mit den weißen, rosa, roten, gelben und violetten Blüten?
Schlumbergera-Hybriden sind sogenannte Kurztagspflanzen. Das heißt, sie bilden ihre Knospen erst dann, wenn die Tage ab dem 21. September kürzer werden und die Durchschnittstemperatur unter 23 Grad Celsius fällt, jedoch nicht unter 10 Grad Celsius.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte ein kühlerer, halbschattiger Standort für die Schlumbergera gewählt werden. Die kühlere Phase regt, ähnlich wie bei den meisten Kakteen, die Blütenbildung an. Nachdem sich die Knospen gebildet haben, sollte die Pflanze weder einen neuen Standort bekommen noch der Topf gedreht werden, da sie bei verändertem Lichteinfall oft alle Knospen noch vor dem Öffnen abwirft.
Wenn Sie den Weihnachtskaktus zum Blühen bringen möchten, ist es außerdem wichtig, in der Ruhephase (Ende August/Anfang September) die Bewässerung zu reduzieren und das Düngen einzustellen. Statt einmal wöchentlich zu Gießen, reicht es oft aus, den Weihnachtskaktus gelegentlich mit Wasser zu besprühen.
Zwar ist der Weihnachtskaktus bei der Lichtmenge nicht ganz so empfindlich wie der Weihnachtsstern, trotzdem kann es sinnvoll sein, abends künstliche Beleuchtung zu vermeiden, um die natürliche Tageslänge nicht zu verlängern.
Wenn Sie Ihren grünen Freund gut pflegen, erscheinen dann die eindrucksvollen Blüten von November bis Januar in mehreren aufeinanderfolgenden Blühphasen. Nach der Blühphase folgt eine etwa sechswöchige Ruheperiode, in der die Bewässerung wieder reduziert und das Düngen eingestellt wird.
Ab März beginnt die vegetative Wachstumsphase, in der neue Triebe gebildet werden, und dieser Zyklus wiederholt sich bis zur erneuten Blütenbildung im Frühherbst.
Die ideale Pflege
Hält man die Ruhephasen ein, ist die Schlumbergera als Zimmerpflanze leicht zu pflegen. "Weniger ist mehr" könnte also das Motto der schönen Pflanze lauten. Mit dem richtigen Substrat im Topf und dem idealen Standort ist das meiste der Pflege bereits geschafft. Worauf Sie sonst noch achten sollten, lesen Sie in den nachfolgenden Abschnitten:
Substrat
Da die Schlumbergera eine Kakteen-Art ist, steht sie am liebsten in spezieller Kakteen-Erde. Sie können diese fertig im Handel beziehen, oder selbst aus nährstoffarmer Pflanzenerde und grobem Substrat wie Bims, Kies, Perlit und Sand mischen.
Als Basis dient nährstoffarme Anzuchterde oder Kakteenerde aus dem Handel. Die erste Hälfte besteht aus Basiserde. Für die zweite Hälfte mischen Sie je zu gleichen Teilen mineralhaltige Substrate wie Quarzsand, Bims und Blähton oder Lavabruch. Auch Perlite oder grober Sand eignen sich gut. Mischen Sie anschließend beide Substratteile gut durch.
In diesem Video wird erklärt, worin sich die verschiedenen Erden für Pflanzen unterscheiden:
Egal ob aus dem Handel oder selbst zusammengestellt, wichtig ist, dass die Erde gut durchlässig ist und überschüssiges Wasser schnell abfließt. So kann sich keine Staunässe bilden.
Auch eine Drainageschicht aus Tongranulat am Boden des Topfes ist empfehlenswert und beugt dem Abfaulen der Wurzeln vor.
Gießen
Der Weihnachtskaktus reagiert empfindlich auf Kalk und sollte bestmöglich mit Regenwasser gegossen werden. Alternativ können Sie Ihr Leitungswasser auch einige Stunden stehen lassen und dann erst gießen.
Mein Tipp:
Um Staunässe zu vermeiden, kippen Sie überschüssiges Wasser nach einer Viertelstunde aus dem Übertopf ab.
Als Kaktus braucht die Schlumbergera nur wenig Wasser. Einmal pro Woche zu gießen ist - auch in der kräftezehrenden Blütezeit - völlig ausreichend. Am besten prüfen Sie vor jeder Wassergabe, ob die oberste Erdschicht vollständig abgetrocknet ist. Ist sie noch feucht, sollten Sie mit dem Gießen warten.
Eine Besonderheit stellt die Ruhephase (August/September und Februar/März) unmittelbar vor und nach der Blütezeit dar. In dieser Zeit reicht es oftmals aus, den Weihnachtskaktus mit kalkfreiem Wasser mit einem Wasserzerstäuber einzusprühen. Eine separate Wassergabe kann gänzlich eingestellt werden.
Düngen
Auch ein Weihnachtskaktus freut sich über regelmäßige Düngergaben. Anders als bei den meisten Zimmerpflanzen, wird der Kaktus in zwei Perioden pro Jahr gedüngt. Und zwar von April bis Juli und von Oktober bis Januar. Jeweils alle zwei bis drei Wochen wird ein Flüssigdünger dem Gießwasser beigemischt.
Im August und September sowie Februar und März ruht der Weihnachtskaktus und die Düngegaben sollten aussetzen. Das regt die Knospenbildung an und verspricht viele schöne Blüten!
Umtopfen & schneiden
Wachsen die Wurzeln bereits aus den Abzugslöchern des Pflanztopfs heraus, ist es Zeit, die Schlumbergera in einen größeren Topf zu pflanzen. Ein guter Zeitpunkt ist der Februar, nach der Blüte.
Ein Schnitt ist beim Weihnachtskaktus nicht nötig. Wem seine Pflanze jedoch zu ausladend wird, kann problemlos einzelne Blätter oder Triebe mit einer sauberen, scharfen Schere oder Messer einkürzen und so seinen Weihnachtskaktus verjüngen.
Schmeißen Sie die Triebe nicht weg, Sie können daraus eine neue Pflanze ziehen!
Vermehrung
Eine Schlumbergera lässt sich kinderleicht selbst vermehren. Schneiden oder drehen Sie einfach einzelne oder mehrere zusammenhängende Blattsegmente von der Mutterpflanze ab und lasse Sie diese anschließend in einem Substrat bewurzeln.
Damit Sie schnell eine dichte Jungpflanze erhalten, sollten Sie mehrere Stecklinge in einem Topf ziehen. Das Substrat sollte stets feucht, aber nie nass sein. So sind die Stecklinge gut versorgt, beginnen aber nicht zu faulen.
Es dauert etwa vier Wochen, bis die Stecklinge der Schlumbergera eigenen Wurzeln gebildet haben.
Krankheiten und Schädlinge
Der Weihnachtskaktus ist gegenüber Krankheiten und Schädlinge sehr robust. Verliert die Pflanze Blüten, die Blätter werden braun oder fallen ab, ist das fast immer auf einen Pflegefehler zurückzuführen.
Braune Flecken auf Blatt und Stängel
Hat Ihr grüner Freund vielleicht ein ausgiebiges Sonnenbad genossen? Dann zeigt er mit braunen Flecken an Blätter und Stängeln, dass Sie es zu gut gemeint haben: Sie weisen auf Sonnenbrand hin. Auch ganze Blattglieder oder Triebe können braun werden. Achten Sie dann in Zukunft darauf, die direkte Sonne zu vermeiden und suchen Sie gegebenenfalls einen halbschattigen Standort für den Weihnachtskaktus.
Blätter werden matschig
Weiche Blätter weisen auf zu viel Feuchtigkeit hin. Entweder ist die Luftfeuchtigkeit generell zu hoch, oder Sie haben zu viel gegossen. Ist die Erde feucht und riecht faulig, sollten Sie Ihren Weihnachtskaktus umtopfen und zukünftig weniger gießen.
Weihnachtskaktus wirft Blüten ab
Haben Sie Ihren Weihnachtskaktus gerade erst gekauft? Dann ist es (leider) ganz normal, dass er zunächst seine Blüten abwirft. Denn der Weihnachtskaktus mag keine Standortveränderungen. Da Sie Ihn aber in Ihr Zuhause mitnehmen, ist das unausweichlich. Topfen Sie einen gerade erst erworbenen Schlumbergera daher, wenn nötig, direkt in einen passenden Topf um und stellen Sie Ihn dann an einen halbschattigen Standort, an dem er die ganze Blütenzeit über stehen bleiben kann.
Ist die Schlumbergera jedoch schon ein langjähriger Mitbewohner, können auch andere Ursachen vorliegen: Zu wenig oder zu viel Wasser, zu viel Dünger, Zugluft, starke Schwankungen der Lichtverhältnisse oder der Temperatur.
Gehen Sie noch einmal alle Pflegemaßnahmen durch: Haben Sie die Ruhezeiten der Kaktus eingehalten und das Düngen eingestellt? Haben sich die Bedingungen am Standort verändert? Dann lässt sich leicht eine passende Maßnahme finden und Ihr grüner Freund blüht bald wieder in den schönsten Farben.
Schmier- oder Wollläuse
Gelegentlich kann ein Weihnachtskaktus von Schmier- oder Wollläusen befallen werden. Wollläuse verraten sich durch kleine, spinnenwebenähnliche Nester in den Blattachseln.