Wie Sie richtig trösten und helfen
Einen geliebten Menschen leiden zu sehen erweckt den Drang ihm zu helfen. Wie Sie dabei richtig vorgehen und nicht selbst zum Trauerkloß werden.
"Mein Mann hört mir einfach nicht zu!" "Gestern hat meine Kollegin mir schon wieder die blödeste Arbeit zugeschanzt!" - Wie gut, wenn man Sorgen und Ärger auf den Tisch packen kann. Jederzeit. Dafür sind Freunde ja da. Haben Sie auch solche Menschen in Ihrem Umfeld? Die sich bei Ihnen melden, sich mit Ihnen treffen und Ihnen dann sofort mit ihren Nöten in den Ohren liegen?
"Du steckst im Jammertal - lass mich dir helfen"
Man mag sich nicht abwenden von deren Ärgernissen, schließlich ist man ja kein Unmensch. Aber bleiben Sie dabei nicht auf der Strecke – nämlich als Opfer von Energieräubern, wie Psychologen sie bezeichnen. Wie hilft man solchen Freunden wirklich? Indem man mit ihnen die Probleme eben nicht mehr zum x-ten Mal geduldig durchkaut. Lösen Sie sich von dem eigentlichen Dauer-Thema. Machen Sie demjenigen einen Mechanismus klar, der ihm wahrscheinlich gar nicht bewusst ist: "Du steckst in einem Jammertal. Lass uns schauen, woran das liegen könnte."
Sich zu beklagen kann in Maßen notwendig und hilfreich sein - Betroffene können damit aber auch in eine Falle geraten. Denjenigen kann man wieder heraushelfen. Was ist nicht gut an der Jammerei? Und was könnte durchaus auch mal dafür sprechen?
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Gute Gründe für das Jammern
Wer zu viel jammert und aus der Jammerfalle nicht mehr selbst herauskommt, dem muss geholfen werden. Jedoch kann es auch guttun, sich von Zeit zu Zeit zu beschweren. Denn: Unzufriedenheit treibt einen Mensch voran und hilft dabei sich weiterzuentwickeln. Meist sind es nur kleine, alltägliche Dinge, über die der Betroffene seinem Unmut Luft machen muss – in dem Fall helfen Sie mit einer tröstenden Schulter und einem offenen Ohr genug weiter. Allerdings sollten Sie deutlich sagen, wenn es überhandnimmt.
Damit es kein Dauerzustand wird
Sich kurz zu beschweren kann erleichternd wirken. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass der Jammerer im Klagezustand verharrt, anstatt eine Lösung für sein Problem zu finden. Sagen Sie demjenigen deutlich, dass Sie befürchten, er könnte zu einem Dauer-Jammerer werden – oder es schon sein. Wichtig ist nämlich: Wenn sich ihre geliebte Person zu einem Trauerkloß entwickelt, sollte sie nicht davor zurückschrecken sich professionelle Hilfe zu holen.
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Quelle: Tina