Arthrose bei Katzen erkennen und behandeln
Bei Katzen wird Arthrose oft erst sehr spät erkannt. Wie Sie die Symptome richtig deuten und welche Behandlung sinnvoll ist.
- Gelenkkrankheit bei Katzen: Was ist Arthrose?
- Worin liegt der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis bei Katzen?
- Was sind die Ursachen für Arthrose bei Katzen?
- Warum Arthrose bei Katzen schwer zu erkennen ist
- Wie sich die Erkrankung bei Ihrer Katze äußern kann
- So stellt der Tierarzt die Diagnose
- Welche Therapie bei Katzen mit Arthrose sinnvoll ist
- Was können Sie für Ihre Katze mit Arthrose tun?
- Wie Sie Arthrose bei Ihrer Katze vorbeugen können
Gelenkerkrankungen bei der Katze sind leider gar nicht so selten. Es ist oft allerdings schwer, Arthrose zu erkennen und zu diagnostizieren. Das liegt daran, dass Katzen sich ihre Schmerzen meist erst sehr spät anmerken lassen, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist. Trotzdem gibt es einige Symptome, auf die Sie bei Ihrer Katze achten können! Hier erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Symptome und die Behandlung von Arthrose bei Katzen und auch darüber, wie Sie der Gelenkkrankheit vorbeugen können.
Gelenkkrankheit bei Katzen: Was ist Arthrose?
Bei Katzen können wie bei Menschen oder Hunden auch Gelenkerkrankungen eintreten. Arthrose ist eine davon. Die chronische Erkrankung der Gelenke tritt vor allem bei älteren Katzen auf. Das Knorpelgewebe der Samtpfoten ist hierbei beschädigt. Der Knorpel ist für unsere Gelenke sehr wichtig, da er den Puffer zwischen ihnen bildet, damit Sie nicht aufeinenanderreiben. Ist der Knorpel oder die Gelenkflüssigkeit bei Ihrer Katze beschädigt oder abgenutzt, sorgt die entstehende Reibung der Gelenke für Schmerzen bei dem Vierbeiner.
Unter dem Video geht es weiter:
Worin liegt der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis bei Katzen?
Auch wenn die Namen ähnlich klingen und dadurch ab und zu für eine Verwechslung sorgen, handelt es sich bei Arthrose und Arthritis um unterschiedliche Krankheitsbilder.
Die Arthritis ist eine Gelenkentzündung, die altersunabhängig bei Katzen vorkommt. Die Erkrankung wird zum Beispiel durch Viren oder Infektionen wie Borreliose oder Rheuma ausgelöst.
Bei Arthrose entstehen Schäden an den Gelenkknorpeln. Dieser Schaden kommt durch überschüssiges Knochengewebe, eine Verdickung der Gelenkkapsel oder qualitative Veränderungen der körpereigenen Gelenkschmiere zustande kommen. Arthrose kann durch die akuten Schäden am Knorpel eine Arthritis auslösen.
Was sind die Ursachen für Arthrose bei Katzen?
Wenn Ihre Katze in die Jahre kommt, können Ihre Gelenke unter Umständen von einer Arthrose betroffen sein. Wie bei Menschen oder Hunden ist hier der altersbedingte Verschleiß die Ursache für die Gelenkerkrankung.
Es gibt allerdings auch einige Faktoren, die den Knorpelschutz bereits in den jungen Jahren des Vierbeiners schädigen können. Dies sind weitere Ursachen für frühzeitige Arthrose bei Katzen:
Leidet die Katze unter Nährstoffdefiziten während des Wachstums, kann dadurch auch die vollständige Bildung der wertvollen Knorpelschicht beeinflusst werden.
Katzen landen zwar immer auf ihren Pfoten, wenn die Samtpfote allerdings aus großer Höhe stürzt, kann das dem Gelenkknorpel schaden.
Wie auch bei Menschen oder Hunden belastet hohes Übergewicht die Gelenke der Katze.
Zieht sich die Fellnase eine Verletzung an den Pfoten oder Beinen zu und nimmt infolgedessen für längere Zeit eine Schonhaltung beim Gehen ein, kann auch das langfristig die Ursache für Arthrose sein.
'Faule' Stubentiger, die sich ihr Leben lang wenig bewegen, sind ebenfalls anfälliger für Gelenkbeschwerden, als aktive Freigänger.
Warum Arthrose bei Katzen schwer zu erkennen ist
Ihre Katze ist ein Meister darin, sich Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Auch eine schmerzhafte Erkrankung wie Arthrose ist selbst für den erfahrenen Katzenhalter nur schwer zu erkennen, da die Tiere keine eindeutigen Signale geben. Dabei ist die chronische Gelenkerkrankung bei Katzen keine Seltenheit und eine möglichst frühe Diagnose wichtig, um ihr die richtige Behandlung zu ermöglichen.
Wie sich die Erkrankung bei Ihrer Katze äußern kann
Verschieden Symptome können auf Arthrose bei einer Katze hindeuten. Sie meidet möglicherweise Bewegung, wirkt insgesamt etwas steif. Meidet die Katze beispielsweise plötzlich Treppen oder springt weniger, könnte dies auf Arthrose hindeuten. Auch Nachlässigkeit bei der Fellpflege könnte darauf hindeuten, dass die Samtpfote unter Schmerzen leidet und Probleme mit sonst alltäglichen Bewegungen hat. Oft kommt ein erhöhtes Schlafbedürfnis und Unsauberkeit hinzu.
Ein Tierarzt sollte bei einem bestehenden Verdacht, dass mit Ihrer Katze etwas nicht in Ordnung ist, umgehend aufgesucht werden.
So stellt der Tierarzt die Diagnose
Besteht der Verdacht, dass Ihre Katze unter Arthrose leidet, stehen einige Untersuchungen an. Eine vorläufige Diagnose kann der Tierarzt stellen, indem er das Tier genau beobachtet, wie es sich auf dem Behandlungstisch bewegt, wie die Katze springt, läuft, ob Probleme beim Setzen oder Aufstehen auftreten. Hier kann der behandelnde Veterinär herausfinden, welche Gelenke bei der Katze betroffen sind und ob diese Schwellungen aufweisen.
Schließlich wird Ihre Katze vom Tierarzt gründlich abgetastet, um festzustellen, ob das Tier unter Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen leidet. Möglicherweise wird eine abschließende Röntgenuntersuchung, ein Ultraschall oder eine Computertomografie durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen und abzuklären, welche Gelenke in welchem Ausmaß betroffen sind.
Welche Therapie bei Katzen mit Arthrose sinnvoll ist
Arthrose ist bei Katzen, Hunden und Menschen nicht direkt heilbar. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Lebensqualität der erkrankten Katze deutlich zu erhören und den Schmerz zu verringern. Bei der Behandlung ist zu bedenken, dass die Medikamente lebenslang verabreicht werden, also langfristig gut verträglich sein müssen. Die Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd, zudem können eine spezielle Schmerztherapie, Physiotherapie oder Akupunktur hilfreich sein. Welche Therapien miteinander kombiniert werden, hängt von der Schwere der Erkrankung und der Persönlichkeit Ihrer Katze ab. Der behandelnde Tierarzt wird gemeinsam mit Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten besprechen.
Was können Sie für Ihre Katze mit Arthrose tun?
Wenn Ihre Katze an Arthrose erkrankt, hilft ihr vor allem ein gemütliches Katzenbett. Trotzdem sollte sich das Tier auch weiterhin ausreichend bewegen. Es ist für die Tiere nie gut, wenn Sie sich den Schmerzen hingeben und die Gelenke nicht weiter 'trainieren'. Waghalsige Sprünge oder Kletterversuche sind allerdings auch nichts mehr für Ihren kranken Vierbeiner. Sorgen Sie am besten für ausreichend Bewegungsanreize am Boden und bequemen Zugangsmöglichkeiten für Lieblingsplätze in der Höhe. Die Fellpflege fällt einer Samtpfote mit Arthrose nicht mehr so leicht... Unterstützen Sie Ihr Tier mit weichen Bürsten und achten Sie dabei genau auf die Signale. Sie könnten empfindliche Stellen treffen, die ihrem fälligen Liebling eventuell Schmerzen bereiten.
Wie Sie Arthrose bei Ihrer Katze vorbeugen können
Auch wenn Arthrose bei vielen Katzen im Alter unumgänglich ist, gibt es ein paar Tricks, die man beachten kann, um das Krankheitsrisiko zu minimieren. Achten Sie darauf, dass das Katzenfutter hochwertig ist und Sie das Gewicht Ihrer Katze im Auge behalten. Sollte Ihr Vierbeiner zunehmen, eignet sich eventuell eine Diät. Sprechen Sie sich dafür gerne auch mit dem Tierarzt ab.
Versuchen Sie außerdem zu verhindern, dass Ihr Tier zwangsweise große Höhen springen muss, um an Futter, Schlafplatz oder Sonstiges zu gelangen. Wie auch bei Menschen oder Hunden kann eine harte Landung aus großer Höhe den Gelenken der Samtpfote schaden.
Sollten Sie die Befürchtung haben, dass sich bei Ihrer Katze eine Arthrose entwickelt, suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf und lassen Sie die Gesundheit Ihres Haustieres abklären. Je früher Sie wissen, ob etwas mit Ihrer Katze nicht stimmt, desto besser!