Demenz und Schlaganfall: Künstliche Süßstoffe als Risiko
Wer sich mit zuckerreduzierten oder zuckerfreien Limonaden etwas Gutes tun will, sollte lieber vorsichtig sein: Studienergebnisse legen nahe, dass die in ihnen enthaltenen künstlichen Süßstoffe das Demenz- und Schlaganfall-Risiko erhöhen können.
Nicht nur extrem zuckerhaltige Limonaden stehen schon lange in der Kritik, weil sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken können - auch die vermeintlich besseren, künstlichen Süßstoffe stehen durch aktuelle Forschungen wieder in der Kritik. Die von der American Heart Association (Amerikanische Herzgesellschaft) herausgegebene Fachzeitschrift Stroke veröffentlichte jetzt einen Artikel, in dem Forscher der Universität Boston ihre im Zusammenhang der Framingham Heart Study gemachten Beobachtungen darlegten.
Dreimal so hohes Gesundheitsrisiko durch künstliche Süßstoffe
Die Wissenschaftler hatten untersucht, inwiefern einerseits mit Zucker gesüßte Getränke und andererseits künstliche Süßstoffe enthaltene Light-Brausen in Zusammenhang zu bringen sind mit dem Risiko, dement zu werden oder einen Schlaganfall zu bekommen. Das Ergebnis: Schon bei dem Verzehr von mindestens einem mit künstlichen Süßstoffen versetzten Getränk pro Tag sei das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder an Demenz zu erkranken, dreimal so hoch - im Vergleich zu jenen Studienteilnehmern, die in Fragebögen angaben, weniger als einmal die Woche diese Limonaden zu sich zu nehmen.
Sehen Sie hier, woran Sie einen Schlaganfall erkennen können (Artikel geht unter dem Video weiter):
Mit Zucker gesüßten Drinks wurden diese gesundheitlichen Risiken nicht zugewiesen. Allerdings warnen die Forscher trotzdem davor, diese Getränke deshalb zu bevorzugen: Nur, weil in dieser Studie keine entsprechenden Zusammenhänge zu Demenz und Schlaganfällen gefunden wurden, hieße das nicht, dass Getränke mit herkömmlichem Zucker gesünder sein.
An der seit den 1990ern in den USA durchgeführten Langzeitstudie hatten 4.300 Menschen über 45 Jahren teilgenommen. Die Forscher gaben allerdings zu bedenken, den kausalen Zusammenhang zwischen dem Genuss von Light-Getränken und entsprechenden gesundheitlichen Risiken noch nicht wissenschaftlich beweisen zu können. Ihre Schlüsse würden lediglich auf den Angaben beruhen, die die Studienteilnehmer über ihr Ess- und Trinkverhalten gemacht hatten.
Erkrankungen, die die Probanden im Laufe der Studienzeit erlitten hatten, konnten aber nicht eindeutig auf die Light-Produkte zurückgeführt werden. Die vermutete Verbindung zu Demenz und Schlaganfällen sei dennoch besorgniserregend und müsse noch weiter untersucht werden.