Drachenbaum - So pflegen Sie den Dracaena
Der Drachenbaum gehört zweifelsohne zu den am weitesten verbreiteten und beliebtesten Zimmerpflanzen in Deutschlands Wohnräumen. Seine robuste und pflegeleichte Lebensweise macht ihn auch für Menschen ohne grünen Daumen zum perfekten Mitbewohner.
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Was ist ein Drachenbaum?
Drachenbäume sind in Deutschland schon sehr lange als Zimmerpflanze kultiviert und verbreitet. Sie sind besonders robust und pflegeleicht und eignen sich daher auch für Anfänger sehr gut. Je nach Art sitzen die langen, schmalen Blätter als Schopf auf langen Stielen, die an den Stamm von Palmen erinnern.
Botanisch gehören sie, ebenso wie der Elefantenfuß und die Yuccapalme, zu der Familie der Spargelgewächse (Asparagales). Der Gattung der Drachenbäume werden je nach Autor zwischen 50 und 150 Arten zugerechnet.
Ihren Ursprung haben sie in Afrika. Man findet sie wild wachsend aber auch in den tropischen Breiten Südostasiens und Mittelamerikas. Manche Arten kommen nur an einem einzigen Ort weltweit im Freiland vor. Beispielsweise der extrem seltene Dracaena tamaranae auf Gran Canaria.
Woher kommt der Name Drachenbaum?
Der Gattungsname "Dracaena" geht auf das griechische Wort "drákaina" zurück. Es bezeichnet einen weiblichen Drachen. Einer Theorie nach, erhielt der Drachenbaum diese Bezeichnung, weil er verzweigt wieder austreibt, schneidet man einen seiner Triebe ab. Das erinnert an die Sagen, in denen Drachen mehrere Köpfe wachsen, nachdem ihm der Kopf abgeschlagen wurde.
Ein anderer Erklärungsansatz geht auf den Saft der Pflanze zurück. Wird der Drachenbaum verletzt, tritt ein farbloser Saft aus. An der Luft gerinnt der Saft zu einem dunkelrotem Harz. Dieser Harz wird auch "Drachenblut" genannt. Er wurde im Laufe der Geschichte von unterschiedlichen Kulturen als Heilsaft genutzt, beispielsweise bei Knochenbrüchen oder als Zusatz zu Zahncreme.
Die beliebtesten Drachenbaum-Arten
Je nach dem ob man die Gattung Sansevieria, besser bekannt als Bogenhanf oder Schwiegermutterzunge, der Gattung der Dracaena zurechnet, oder nicht, gibt es 50 bis 150 Arten des pflegeleichten Drachenbaums. Die bei uns bekannteste Art ist der Dracaena draco. In der Galerie lernen Sie diese und drei weitere empfehlenswerte Arten kennen:
Die perfekte Pflege
Auch wenn sich die unterschiedlichen Sorten das Drachenbaums optisch teils stark unterscheiden, freuen sich alle über ähnliche Bedingungen: Lesen Sie hier alles über den richtigen Standort über die Pflege bis zur Vermehrung nach.
Standort & Substrat
Dracaena stehen gerne sehr hell. Vor allem die panaschieren, also zwei- oder mehrfarbig gemusterten Sorten brauchen einen hellen Standort mit viel Licht. Stehen sie zu dunkel, nimmt die Färbung ab oder verschwindet ganz. Arten mit dunkelgrünen Blättern tolerieren auch einen halbschattigen Standort.
Im Sommer ist ein Ost- oder Westfenster ideal. Steht Ihr grüner Freund an einem Südfenster, sollte er über Mittag beschattet werden. Denn direkte Sonneneinstrahlung wird nicht vertragen. Im Winter sind die Sonnenstunden kürzer und die Sonneneinstrahlung nicht so intensiv, dann kann Ihr Drachenbaum auch an einem Südfenster stehen.
Unsere Kolleginnen von selbst.de haben im Video zusammengefasst, was Sie über Standort und Pflege einer Zimmerpflanze wissen sollten:
Zwar kann die Zimmerpflanze im Sommer, wenn die Temperaturen auch nachts über 15 Grad Celsius bleiben, in den Garten, auf die Terrasse oder auf den Balkon gestellt werden, jedoch sollte auch hier die direkte Sonne vermieden werden. Auch Zugluft und sehr windige Plätze sind keine geeigneten Standorte.
Die Wurzeln streckt der Drachenbaum am liebsten in leicht saure Erde, mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Diese Bedingung ist bei ganz normaler Blumen- und Kübelpflanzenerde aus dem Handel gegeben. Grünpflanzen- und Palmenerde ist speziell auf die Bedürfnisse vom Drachenbaum abgestimmt und enthält zusätzlich Tongranulat für eine bessere Strukturstabilität. So werden Luft und Wasser besser geführt und die Wurzeln können besser atmen.
Gießen
Genau wie der Drachenbaum das ganze Jahr über gern in gleichmäßig temperierten Zimmern steht, bevorzugt er ganzjährig einen gleichmäßig feuchten Wurzelballen. Eine Ausnahme bilden nur die Dracaena-Arten, die eine Winterruhe einlegen. Diese können im Winter etwas trockener stehen.
Am besten gelingt die Pflege der Zimmerpflanze, wenn Sie nach Bedarf gießen. Sobald die oberste Erdschicht vollständig abgetrocknet ist, sollten Sie nachgießen. Achten Sie penibel darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann, damit sich im unteren Bereich des Topfes keine Staunässe bildet.
Da der Drachenbaum hohe Luftfeuchtigkeit schätzt, sollten Sie ihn von Zeit zu Zeit mit kalkfreiem, lauwarmen Wasser besprühen. Nehmen sie normales Leitungswasser, wird sich auf den Blättern Kalk ablagern. Dieses sollten Sie unbedingt mit einem feuchten Tuch abwischen. Andernfalls können die feinen Poren der Pflanze nicht mehr atmen.
Düngen
Das Substrat Ihrer Zimmerpflanze laugt über die Zeit aus. Damit Ihre Pflanze alle Nährstoffe, die sie zum wachsen braucht, weiterhin erhält, gehört das Düngen zur idealen Drachenbaum-Pflege dazu.
Für die tropische Zimmerpflanze eignet sich am besten ein Flüssigdünger, der speziell auf die Bedürfnisse von Grünpflanzen in Topfkultur abgestimmt ist. Dieser wird in der Wachstumsphase von März bis September etwa alle zwei Wochen dem Gießwasser beigemengt. Achten Sie auf die Angeben des Herstellers.
Von Oktober bis Februar werden Drachenbäume höchstens einmal im Monat gedüngt. Arten, die eine Winterruhe einlegen, werden im Winter nicht gedüngt.
Umtopfen
Ein junger Drachenbaum wächst sehr schnell. Sie sollten die Pflanze daher konsequent jedes Frühjahr umtopfen und ihr somit den Platz für weiteres Wachstum geben. Gehen Sie wie folgt vor:
Wählen Sie einen Ort oder eine Unterlage, die dreckig werden darf und streifen Sie sich Gartenhandschuhe über. Legen sie den Drachenbaum vorsichtig auf der Seite darauf.
Drücken Sie den Übertopf mehrmals leicht ein, um den Wurzelballen zu lösen. Heben Sie den Ballen und Übertopf dann leicht an und versuchen Sie den Wurzelballen aus dem Übertopf gleiten zu lassen. Sie können auch vorsichtig am Stamm des Drachenbaums ziehen. Seien Sie aber behutsam, um die Pflanze nicht unnötig zu verletzen.
Überprüfen Sie den Wurzelballen. Tote und faule Wurzeln können Sie mit einem sauberen, scharfen Messer entfernen. Lockern Sie die oberste Erdschicht rund um den Stamm etwas auf.
Füllen Sie einen neuen Topf mit etwa 2-3 cm mehr Durchmesser zunächst mit Tongranulat oder Split als Drainageschicht. Legen Sie darauf ein Vlies.
Geben Sie Grünpflanzen- und Palmenerde in den Topf. Stellen Sie den Drachenbaum hinein. Der Wurzelballen sollte wieder auf der gleichen Höhe sein, wie zuvor. Füllen Sie die Lücken mit Erde auf und drücken Sie alles gut an.
Gießen Sie die Pflanze großzügig an.
Schneiden
Einige Drachenbäume wachsen in freier Natur einstämmig. In unseren Breitengraden bekommen die Pflanzen oft nicht genug Licht, um kräftige Stämme und einen üppigen Blattschopf zu entwickeln. Die jungen Drachenbäume wachsen dann sehr schnell und schmal in die Höhe und bilden nur lichte Blattkronen.
Um ein etwas ausgewogeneres Pflanzenbild zu bekommen, kann der Drachenbaum ganzjährig unkompliziert geschnitten werden. Das Frühjahr eignet sich für einen Schnitt am Besten, da der Drachenbaum dann am schnellsten wieder austreibt.
Auch wenn es sich etwas rabiat anfühlen mag: Der Blattschopf wird inklusive einiger Zentimeter Stamm einfach mit einer scharfen Schere gekappt. Anschließend sollten Sie die Wunde, also den offenen Stamm oben mit speziellem Balsam oder Wachs verschließen. Schon bald wird der Baum unterhalb der Schnittkante mit mindestens zwei neuen Trieben ausschlafen.
Den abgetrennten Blattschopf sollten Sie nicht entsorgen: Daraus lässt sich leicht ein neuer Drachenbaum ziehen.
Vermehren
Sogenannte Stecklinge eignen sich hervorragend um einen Drachenbaum zu vermehren. Dafür schneiden Sie einen Trieb ihrer Mutterpflanze mit einer scharfen, sauberen Gartenschere ab. Der abgetrennte Trieb sollte etwa 10-30 Zentimeter lang sein.
Sie können die Stecklinge sowohl in Wasser, als auch in Anzuchterde bewurzeln lassen. Gehen sie wiefolgt vor:
Entfernen Sie die unteren Blätter der Krone, so dass später keine Blätter die Erde oder das Wasser berühren. Sie würden sonst schnell faulen und die Pflanze unnötig schwächen.
Füllen Sie ein stabiles, hoches Glas mit lauwarmen Wasser. Stellen Sie den Steckling in das Wasser. Achten Sie darauf, dass keines der Blätter im Wasser steht. Der Stamm kann vollständig unter Wasser stehen. Wechseln Sie alle zwei bis drei Tage das Wasser.
oder
Füllen Sie einen Topf mit Anzuchterde. Die Erde sollte mindestens 25 Grad Celsius warm und gleichmäßig feucht sein. Stecken Sie den Steckling einige Zentimeter tief in die Erde, bis er stabil steht. Besprühen Sie die Erde nochmals mit Wasser.
Damit die Erde nicht austrocknet und die Blattkrone nicht so schnell das Wasser über die Blätter verdunstet, müssen Sie eine Tüte oder Folie über den Mini-Drachenbaum ziehen, so dass Feuchtigkeit und Wärme um die Pflanze erhalten bleiben.
Mein Tipp:
Handelsübliche Folienbeutel sind oft nicht lang genug. Schneiden Sie bei einem Beuteln den Boden ab und ziehen Sie ihn wie einen Schlauch über die Pflanze. Setzen Sie einen intakten Beutel als Haube darauf, so dass sich die Enden überlappen. So bekommen Sie auch eine Haube für größere Stecklinge.
Lüften Sie das Mini-Gewächshaus über ihrer neugewonnen Pflanze jeden oder alle zwei Tage und prüfen Sie dabei, ob die Erde noch feucht ist. Sprühen Sie gegebenenfalls nach.
Stellen Sie Ihre Stecklinge - egal ob im Wasser oder in der Erde - an einen warmen und hellen Ort.
Mit regelmäßigem Wasserwechseln beziehungsweise lüften und besprühen dauert es etwa vier Wochen, bis der Drachenbaum Wurzeln gebildet hat. Dann kann er in einen größeren Topf mit normaler Grünpflanzenerde umgetopft werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die pflegeleichte Zimmerpflanze ist Krankheiten und Schädlingen gegenüber sehr robust. Ist sie jedoch durch einen Pflegefehler geschwächt, kann die beliebte Zimmerpflanze von typischen Schädlingen wie Spinnmilben, Schildläusen und Thripsen befallen werden.
Meist zeigt die Pflanze aber bereits im Vorfeld an, dass ihr etwas zu viel wird oder sie einen Mangel leidet.
Braune Blätter
Werden die Blattspitzen braun, deutet das auf einen Wasser- oder Feuchtigkeitsmangel hin. Steht Ihre Zimmerpflanze nicht im Badezimmer oder der Küche, können Sie damit beginnen, Ihren grünen Freund regelmäßig mit Wasser einzusprühen. Das erhöht die Luftfeuchte rund um die Pflanze.
Braune Blattspitzen bekommt die Zimmerpflanze auch, wenn sie zu wenig gegossen wird. Erhöhen Sie die Intervalle, in denen Sie Ihren Dracaena gießen. Gut eignet sich der Finger-Test: Stecken Sie Ihren Finger einige wenige Zentimeter in die Erde. Bleibt keine Erde daran hängen, sollten sie wässern.
Eine dritte mögliche Ursache von braunen Blättern kann ein Sonnenbrand sein. Stand die Zimmerpflanze in direkter Sonne? Dann achten Sie vor allem über die Mittagszeit darauf, dass der Drachenbaum beschattet wird.
Gelbe Blätter
Es ist durchaus normal, dass die unteren Blätter von Zeit zu Zeit gelb werden und schließlich abfallen. Sie altern schlicht. Werden jedoch im oberen Bereich Blätter gelb, könnte es sein, dass Sie Ihre Pflanze nicht optimal pflegen.
Überprüfen Sie Ihre Pflanze: Ist die Erde nass? Dann hat sich Staunässe gebildet. Die Wurzeln beginnen zu faulen und können die Pflanze nicht mehr optimal versorgen. Topfen Sie Ihre Pflanze in frisches Substrat um und denken Sie an eine großzügige Drainageschicht.
Haben Sie vielleicht schon länger nicht mehr gedüngt? Wurde der Drachenbaum vor mehr als einem Jahr das letzte mal umgetopft? Dann könnte ein Nährstoffmangel vorliegen. Düngen Sie Ihren Drachenbaum alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger.