Eingewachsener Zehennagel: Tipps zu Behandlung & Vorbeugung
Er ist nicht nur schmerzhaft, sondern ein eingewachsener Zehennagel kann auch zu einer Entzündung führen. Wir verraten, wie Sie bei diesem Problem vorgehen sollten und ihm künftig vorbeugen können.
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Zugegeben: Die Pediküre gehört wohl für die meisten von uns zu den eher ungeliebten Tätigkeiten. Man kommt nur schlecht an die Zehen heran und überhaupt sind die Füße für viele nicht gerade die liebsten Körperteile. Doch es hilft nichts, denn unsere Zehennägel müssen regelmäßig geschnitten werden. Dabei kann es allerdings schnell passieren, dass man sie zu kurz schneidet - ein eingewachsener Nagel, in der medizinischen Fachsprache Unguis incarnatus genannt, ist dann oft die Folge.
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Wie entstehen eingewachsene Fußnägel?
Eine sehr häufig auftretende Ursache ist die falsche Pediküre-Technik: Werden Nägel nicht gerade, sondern oval geschnitten, wird der Schnitt an den Seiten eventuell zu tief. So wächst der Fußnagel ins Nagelbett oder die angrenzende Nagelfalz (eine halbmondförmige Hautfalte, auch Nagelfalte oder Nagelfalz genannt) hinein.
Verwenden Sie zur Fußpflege am besten einen Knipser wie diesen hier, um einem eingewachsenen Zehennagel vorzubeugen:
Eine weitere Ursache für das Einwachsen kann allerdings auch ein unbequemer, das heißt zu enger Schuh sein. Ist der Druck zwischen Haut und Zehennägeln dauerhaft zu groß, ist das Risiko eines eingewachsenen Nagels erhöht. Besonders dann, wenn die Füße stark schwitzen und die Haut um den Nagel aufweicht, kann es leicht zu diesem schmerzhaften Wuchs kommen.
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Davon abgesehen können eingewachsene Fußnägel auch chronisch bedingt sein und werden in diesem Fall häufig weitervererbt. Häufig tritt das Problem auch bei Diabetikern und Personen mit Gefäßerkrankungen oder Fußpilz auf.
Woran man einen eingewachsenen Nagel erkennt
Das Problem tritt meist an den beiden großen Zehen auf und betrifft jüngere genauso wie ältere Menschen. Bemerkbar macht sich der eingewachsene Nagel zuerst durch lokalen Schmerz - kommt es noch zu einer Entzündung ist außerdem eine rötliche, sich warm anfühlende Schwellung zu erkennen. Im fortschreitenden Stadium kann es auch zu Blutungen und Austreten von Eiter kommen.
Diese Hausmittel helfen bei der Behandlung
Ist Ihr Zehennagel noch nicht zu weit eingewachsen und hat noch zu keiner Entzündung geführt, können Fußbäder die Beschwerden lindern. Diese weichen das Gewebe auf und Sie können im Anschluss Ihren Zeh besser versorgen. Füllen Sie dafür handwarmes Wasser in eine große Schüssel und geben Sie eventuell noch etwas Bittersalz (alternativ: entzündungshemmende Kamillenblüten) aufgrund seiner schmerzlindernden und abschwellenden Wirkung hinzu. Baden Sie Ihren betroffenen Fuß zweimal täglich etwa 15 Minuten darin.
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Massieren Sie Ihren Zeh anschließend und schieben Sie die Nagelfalz etwas vom eingewachsenen Nagel weg. Stecken Sie dann mit Hilfe einer Pinzette ein winziges Stück eines Wattebauschs unter die Nagelecke und lassen Sie am besten einen kleinen Rest überstehen, damit Sie das Stück leicht auswechseln können - so kann der Nagel mit etwas Geduld über die Haut hinaus wachsen. Stellen Sie bereits eine leichte Entzündung fest, behandeln Sie den betroffenen Zeh zusätzlich noch mit einer Jod- oder Zugsalbe, und legen Sie nach dem Auftragen noch einen Verband um.
Wichtig: Lassen Sie Ihrem Zeh nun möglichst viel Luft und laufen Sie so viel barfuß wie es geht.
Wann Sie lieber einen Arzt aufsuchen sollten
Haben Sie Diabetes oder leiden Sie an einer Gefäßkrankheit, ist von einer eigenhändigen Behandlung definitiv abzuraten - suchen Sie stattdessen direkt einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin, medizinische Fußpfleger*innen oder Podolog*innen auf, um mögliche Nervenschäden zu vermeiden. Davon abgesehen ist es auch dann ratsam, zu einem Experten zu gehen, wenn innerhalb von einer Woche keine Besserung eingetreten ist oder sich starke Schwellungen und Eiter gebildet haben. Da eingewachsene Zehennägel sehr anfällig für Infektionen sind, sollten sie außerdem besonders sauber gehalten werden.
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Wenn schon eine Entzündung vorliegt oder die Beschwerden einfach nicht abklingen (beziehungsweise sie immer wieder auftreten), kann im schlimmsten Fall eine Operation notwendig sein. Dann wird entweder nur das entzündete Gewebe entfernt, wodurch der Nagel wieder mehr Platz bekommt (Nagelwall-Resektion), oder bei dem chirurgischen Eingriff wird der eingewachsene Nagel am seitlichen Rand weggeschnitten (Keilresektion). In besonders schwerwiegenden Fällen kann auch eine Nagelkeilexzision (Emmert-Plastik) durchgeführt werden, bei der der betroffene Nagelbereich bis zur Wachstumszone/Wurzel entfernt wird und es zu einer Nagelbettverkleinerung kommt. Der Fußnagel wächst so schmaler nach.
Expertenmeinung von Hautärztin Dr. med. Sylvia Proske
Dr. med. Sylvia Proske, Fachärztin für Dermatologie, Leitung der Dermatologie am ETHIANUM Heidelberg, erklärte in 'Das Neue Blatt', dass eingewachsene Nägel heutzutage etwas schonender operativ behandelt werden können: "Moderne Methoden sind nicht mehr so schmerzvoll. Mit einem Laser kann der Eingriff wesentlich schonender vorgenommen werden. Zudem muss nicht mehr der gesamte seitliche Nagel mitsamt seiner Matrix entfernt werden, sondern der Arzt verödet die betroffene Stelle mit Phenol. Die Wundheilung verläuft nach dieser Behandlung sehr schnell, meist kann man am nächsten Tag wieder laufen."
Eingewachsener Zehennagel: Tipps zum Vorbeugen
Sollten es sich bei Ihnen nicht um ein chronisches beziehungsweise vererbtes Problem handeln, können Sie vor allem mit der richtigen Fußpflege und passenden Schuhen das Einwachsen sowie eine möglicherweise nötig werdende Operation vermeiden:
Sie sollten Ihre Zehennägel immer gerade abschneiden oder besser noch mit einem speziellen Zehennagel-Klipper (Nagelnkipser) stutzen - so bleiben keine scharfen Kanten stehen.
Kürzen Sie Ihre Fußnägel am besten alle zwei bis drei Wochen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um keine Verletzungen herbeizuführen.
Vermeiden Sie zu enge Schuhe und starke Belastungen der Zehen.
Laufen Sie zur Abwechslung auch häufiger barfuß oder gönnen Sie sich zumindest atmungsaktive Schuhe.
Cremen Sie Ihre Füße regelmäßig mit einer Salbe ein, die Harnstoff enthält, um Ihre Haut weich zu halten und Nagelbettentzündungen besser vorbeugen zu können.