Holzpflege

Holztisch ölen: So bleibt Ihr Echtholztisch lange schön

Mit der richtigen Pflege bleibt ein Holztisch lange schön. Was sie beim Ölen des Holzes beachten müssen, verraten wir Ihnen hier.

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Ein massiver Echtholztisch ist in vielen Wohnzimmern zu finden und mit seiner natürlichen Holzstruktur etwa als Esstisch ein echter Hingucker. Allerdings benötigt er eine anspruchsvollere Pflege als so manches anderes Möbelstück, was nicht aus echtem Massivholz gebaut ist. Wir verraten Ihnen, warum Sie Ihren Holztisch ölen sollten, welches das richtige Öl dafür ist und wie Sie Ihren Holztisch – ob alt oder neu – pflegen und schützen können.

Warum sollte ein Holztisch geölt werden?

Holztisch ölen
Ein Echtholztisch braucht ein wenig Pflege, um lange schön zu bleiben. Foto: Tatomm / iStock

Wird ein Esstisch – oder jegliches anderes Möbel – aus echtem Holz nicht regelmäßig geölt, kann das gute Stück trocken und spröde werden, da die Holzoberfläche ziemlich anfällig ist für Feuchtigkeit durch Flüssigkeiten. Aber auch Schmutz wie Fettspritzer oder Kratzer können der Holzoberfläche ziemlich zusetzen. Deshalb benötigt die Tischplatte aus echtem Holz im Vergleich zu anderen Möbeln eine regelmäßige Pflege, um gut geschützt zu sein. Fehlt es dem Holz an Öl, wirkt es schnell rau und fleckig. Wasserspritzer können in das Holz eindringen und für unschöne Ränder sorgen, die sich nur mit der richtigen Pflege beseitigen lassen. Durch die regelmäßige Pflege mit Holzöl und Wachs können Sie die schöne Optik sowie die Haltbarkeit länger erhalten. 

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Welche Tische müssen geölt werden?

Schon beim Kauf sollten Sie darauf achten, ob Sie sich für einen geölten, gewachsten oder gar lackierten Holztisch entschieden haben. Letzterer benötigt am wenigsten Pflege, weil die Oberfläche bereits vom Hersteller versiegelt wurde. Tische, die mit Wachs behandelt wurden benötigen ebenfalls kein Öl. Ölen Sie Ihren Holztisch also nur, wenn es sich um eine geölte Platte handelt. Diese wurde dann bereits im Werk einmal geölt und sollte je nach Anweisung des Herstellers in regelmäßigen Abständen erneut mit Öl behandelt werden. Wie Sie Eichentische & Co. richtig pflegen, erfahren Sie in der folgenden Anleitung.

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Holztisch pflegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

In der folgenden Bildergalerie sehen Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Holztisch ideal pflegen:

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Vor dem Pflegen des Holztisches abstauben
Vor dem Ölen muss der Holztisch erstmal sauber gemacht werden. Foto: iStock/ KatarzynaBialasiewicz

Schritt 1: Befreien Sie die Tischplatte vor dem Ölen gründlich von Schmutz und Staub. Der weiche Lappen sollte dafür allerdings nur nebelfeucht sein! Wischen Sie den Tisch zu nass ab, muss er vor der Ölbehandlung nämlich erst trocknen.

Vor dem Ölen muss der Holztisch abgeschliffen werden
Vor der Öl-Behandlung muss man den Holztisch abschleifen. Foto: iStock/ SERSOL

Schritt 2: Je nach Beanspruchung des Tisches, könnte die Oberfläche bereits etwas rau geworden sein. Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie die Tischplatte zunächst gründlich in Faserrichtung abschleifen. Hierzu eignet sich ein Schleifvlies oder Schleifpapier*, zum Beispiel im Baumarkt oder über Amazon erhältlich, mit einer Körnung von 180 bis 230. Fahren Sie mit dem Vlies in Wuchsrichtung auf der Holzplatte entlang und Sie werden merken, dass sich das Holz nach dem Anschleifen wieder glatt und weich anfühlt.

Den Holztisch vor dem Ölen wischen
Vor dem Ölen sollte der Tisch nochmal trocken gewischt werden. Foto: iStock/ Aghavni Shahinyan

Schritt 3: Wischen Sie die Holzplatte anschließend erneut mit einem trockenen Tuch ab, um den entstandenen Staub zu entfernen und achten Sie auf eine ausreichende Belüftung während des Ölens, damit Geruch und Dämpfe abziehen können.

Ölen Sie Ihren Holztisch mit einem Pinsel oder Baumwollenlappen ein
Mit einem Pinsel können Sie Ihren Holztisch ölen. Foto: iStock/ BartekSzewczyk

Schritt 4: Im nächsten Schritt folgt das Ölen mit einem geeigneten Holzpflegeöl. Dieses können Sie mithilfe eines Pinsels oder Baumwolllappens auftragen. Wir empfehlen ein weiches Baumwolltuch, da das Öl in der Regel sehr flüssig ist und das Einlassen so erleichtert wird. Achten Sie außerdem darauf, dass der Lappen nicht fusselt. Geben Sie etwas Möbel-Öl auf den Baumwolllappen und tragen Sie es in Richtung der Holzfaser auf. Nehmen Sie dafür ausreichend Holzöl, damit das Material so viel wie es braucht aufnehmen kann. Beim Einpinseln geben Sie das Holzöl am besten direkt auf die Platte und verteilen es zügig.

Nach dem ersten Auftragen sollten der geölte Holztisch mindestens 15 Minuten ruhen. So lange benötigt das Holzöl etwa, um weitgehend in die Tischplatte einzuziehen. Tragen Sie das überschüssige Öl anschließend mit dem Tuch in Faserrichtung ab.

Der Vorgang kann bei Bedarf noch einmal wiederholt werden. Danach sollte die geölte Tischplatte ca. 24 Stunden trocknen, bevor sie wie gewohnt benutzt werden kann. Starten Sie nach dem ersten Durchgang daher erst frühestens am nächsten Tag wieder mit der nächsten Behandlung.

Wasserflecken auf Holztisch entfernen
Wasserflecken bilden sich schnell auf Holz – so wird man sie los. Foto: iStock/ Maodoltee

Haben sich auf Ihrem Tisch Wasserflecken gebildet – etwa durch nasse Gläser – können Sie diese ebenfalls mithilfe von Holzölen entfernen. Ein Tipp: In dem Fall können Sie auch einen Föhn zur Hilfe nehmen. Durch die Hitze verdunstet der Wasserfleck im Nu. Doch halten Sie ihn nicht zu nah an die Tischplatte, da sonst Hitzeschäden entstehen können. Hilft das nicht, können Sie auch etwas Bienenwachs aufgeben und anschließend die betroffene Stelle föhne. Sie sollten in jedem Fall die entsprechenden Stellen abschleifen.

Gefahrenhinweis: Ein mit Öl getränkter Lappen sollte nicht einfach zusammengeknüllt im Müll entsorgt werden, da hier Selbstentzündungsgefahr besteht. Hängen Sie ihn zum Trocken, bestenfalls im Freien auf.

Wie oft sollte ich meinen Holztisch ölen?

Echtholztische sind zwar etwas pflegeintensiver als Tische mit Lack, mit ein bisschen Öl halten sie jedoch ein Leben lang. Es wird empfohlen, die Echtholzplatte mindestens zweimal, besser dreimal im Jahr zu ölen. Je nach Beanspruchung kann der Vorgang aber auch häufiger pro Jahr wiederholt werden. Im Laufe der Jahre werden Sie merken, dass der Tisch, wenn er erstmal regelmäßig mit Öl versorgt wurde, deutlich flüssigkeitsresistenter und robuster ist. Je häufiger Sie das Holz ölen, desto besser ist es für den täglichen Gebrauch geschützt. Haben Sie also keine Bedenken vor einem 'Überölen'.

Holztisch im Vergleich: ungeölt und geölt.
Auf der linken Seite hat der Tisch deutliche Flecken und die Oberfläche ist rau. Nach dem Schleifen und Ölen (rechts) ist die Oberfläche wieder glatt und fleckenfrei. Foto: Liebenswert

Welches Öl ist gut für meinen Tisch geeignet?

Es gibt einige Universalöle, die sich nahezu für jeden Echtholztisch eignen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich im Härtegrad. Dieser ergibt sich aus dem Anteil an ungesättigten Fettsäureresten und wie schnell das entsprechende Öl mit Sauerstoff oxidiert. Alle der Öle in der folgenden Tabelle besitzen die pflegenden Eigenschaften, die Ihr Tisch benötigt:

Welches Öl eignet sich für welche Holzart?

Öl-Art

Eigenschaften

Eignet sich am besten für

Leinöl

Gängiges Öl. Zieht tief ins Holz ein und bildet eine matte Oberfläche.

Härtet zähelastisch aus, versiegelt den Tisch aber nicht komplett.

Färbt das Holz stärker (ähnlich wie Leinölfirnis und Tungöl).

Viele Holztisch-Arten, etwa Fichten-, Eichen- oder Douglasholz

Leinölfirnis

Gekochte Variante von Leinöl.

Zieht genauso tief ins Holz ein wie Leinöl.

Trocknet schneller aus.

Gute Ergänzung zum Leinöl

Tungöl

Versiegelt, wie Leinöl und Leinölfirnis, die Oberfläche von außen.

Ist im Gegensatz zu den Speiseölen giftig.

Trocknet recht schnell.

Sorgt ebenfalls für eine milchig, matte Oberfläche.

Viele Holz-Arten, wie Buche und Eiche

Walnussöl

Härtet auch zähelastisch aus.

Trocknungszeit ist deutlich länger.

Sehr glatt geschliffene Oberflächen, gute Alternative zum Leinöl

Hartöl

Bildet eine glänzende Oberfläche.

Trocknet gut, härtet deutlich stärker aus.

Zu viel Öl kann jedoch kurzzeitig für einen gummiartigen Effekt sorgen.

Helles Holz wie Eiche

Gemischte Öle (z. B. Danish Oil)

Vereint viele positive Eigenschaften der anderen Öle.

Härtet gut aus und sorgt damit für eine gut versiegelte, glänzende Oberfläche.

Trocknet zügig und klebt nicht.

Alle Hölzer, etwa Eiche, Mahagoni, Kiefer

Empfehlung der Redaktion: Das Danish Oil versiegelt Esstische und anderes Möbel aus Echtholz wie Eiche zuverlässig. Die Oberfläche wirkt weiterhin matt glänzend und nicht fettig oder künstlich. Verwenden Sie nicht zu viel an Holzöl, sondern ölen das Möbel lieber mehrmals innerhalb weniger Wochen. Bei zu viel Holzöl dauert es mehrere Tage, bis es vollständig eingezogen ist und der Tisch ist stellenweise klebrig.

Auch sehr beliebt ist Leinölfirnis, dieses Holzöl erhalten Sie unter anderem bei Amazon:

Wann sollte ich meinen Echtholztisch pflegen?

Beim Gebrauch Ihres Holztisches merken Sie in der Regel schnell, wann der Tisch wieder 'durstig' ist und ein bisschen Öl vertragen kann. Die Oberfläche fühlt sich dann meist rau und offenporig an. Außerdem merken Sie, ob unschöne Spritzer und Wasserränder auf dem Tisch zurückbleiben. Auch bei heißen Töpfen und Tassen können weiße Ränder entstehen.

In diesem Fall fehlt dem Tisch Öl, welches die Oberfläche versiegelt und wieder einen Schutz gewährleistet. Eine häufige Empfehlung ist das Ölen zur und nach der Heizungssaison, also einmal im Herbst und ein weiteres Mal vor dem Sommer. Ölen Sie Ihren Tisch außerdem nach größerer Beanspruchung oder wenn sich oben genannte Flecken gebildet haben.

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