Tödliche Gefahr

Hunde-Giftköder: Wie verhalte ich mich richtig?

Wenn Ihr Hund einen Giftköder gegessen hat, zählt jede Sekunde. Lesen Sie hier, wie Sie im Ernstfall richtig handeln und das Leben Ihres Lieblings retten.

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Was ist ein Giftköder?

Traurig, aber wahr: Manche Menschen haben einen richtigen Hass auf Hunde und versuchen daher, sie zu vergiften. Giftköder sind beispielsweise Fleischbällchen, in denen scharfkantige Gegenstände oder giftige Substanzen versteckt sind. Die Täter legen die Giftköder dort aus, wo sich viele Hunde tummeln und wo sie sich besonders durch die Vierbeiner gestört fühlen: im Park, am See und in Hundeauslaufgebieten. Schlingt ein Hund den vermeintlichen Leckerbissen runter, kann dies schnell zum Tod des geliebten Vierbeiners führen. Wer glaubt, dass sein Tier einen Giftköder gefressen hat, sollte keine Zeit verlieren und sofort zum Tierarzt fahren. Denn ein Köder kann schon nach kurzer Zeit zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.

Ein Giftköder mit Nägeln
Eine mit Nägeln versehene Wurst wird zum gefährlichen Giftköder. Foto: Lightspruch / iStock

An welchen Symptomen erkenne ich, dass mein Hund einen Giftköder gefressen hat?

Je nach Gift und Hund können die Symptome nach Aufnahme eines Giftköders sehr unterschiedlich aussehen. Folgende Anzeichen sollten Sie alarmieren:

  • Erbrechen, eventuell mit Blut

  • Auch auffallendes, extremes Hecheln des Tiers kann ein Anzeichen sein

  • Weißer Speichel

  • Krämpfe oder Lähmungserscheinungen

  • Harter, geblähter Bauch

  • Auffällige Pupillen (Stark verengt oder stark erweitert)

  • Blut in Stuhlgang oder Urin

  • Durchfall

  • Blasses Zahnfleisch

  • Auch eine Veränderung im Wesen des Tieres kann ein Anzeichen sein, etwa wenn der Hund auffällig teilnahmslos agiert, apathisch oder auch unruhig ist

  • Wenn der Hund einen Köder mit scharfen Gegenständen zu sich genommen hat, erkennt man dies am Blut im Maul

  • Wenn das Tier sich krümmt, einen Katzenbuckel macht oder in Gebetsstellung geht, können dies Anzeichen für starke Schmerzen sein

  • Bewusstlosigkeit

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Welche Sofortmaßnahmen sollte ich bei Giftködern anwenden?

Wenn Ihr Hund einen ausgelegten Giftköder gefressen hat, sollten Sie versuchen, ruhig zu bleiben und folgendermaßen vorgehen:

  1. Entfernen Sie Ihren Hund vom vermeintlichen

    Giftköder.

  2. Rufen Sie Sofort einen Tierarzt an und schildern Sie Ihre Beobachtungen.

  3. Notieren Sie sich, was ihr Hund gefressen hat, wo der Giftköder ausgelegt wurde und um wie viel Uhr das Ganze geschah.

  4. Wenn möglich, verwahren Sie den Giftköder für eine spätere Untersuchung. Wenn Sie Kotbeutel aus Plastik dabei haben, können Sie diese verwenden. Vermeiden Sie aber in jedem Fall Hautkontakt mit dem Köder.

  5. Wenn Ihr Hund sich erbrochen hat, versuchen Sie auch hiervon eine Probe in Plastik aufzubewahren.

  6. Fahren Sie dann schnellstmöglich zum Tierarzt und nehmen den Giftköder und eventuell das Erbrochene mit.

Tipp: Informieren Sie auch die Polizei über den Fund. Wenn möglich, machen Sie schnellstmöglich andere Hundebesitzer auf die Gefahr aufmerksam - etwa durch die sozialen Medien oder einen Hinweis an die Presse.

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Welche Arten von Giftködern gibt es?

Hundehasser erweisen sich bei der Herstellung von Giftködern als kreativ. Am bekanntesten sind kleine Fleischbällchen oder Würste, in denen scharfe Gegenstände wie etwa Rasierklingen oder Nägel versteckt sind. Ebenso versehen Unmenschen die Köder mit Gift oder Betäubungsmitteln. Vor allem die Präparation mit Schneckenkorn oder Rattengift führen schnell zum Tod des treuen Hundes.

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Wie sehen Giftköder aus?

Einen Giftköder kann man nicht immer zweifelsfrei identifizieren. Die Täter wollen nämlich verhindern, dass ihre heimtückische Attacke rechtzeitig vom Hundebesitzer erkannt wird. Oft sind die gefährlichen Substanzen innerhalb des Fleisches versteckt. Sie können daher ganz harmlos wie eine weggeworfene Wurst oder ein Burger aussehen.

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Welche Giftköder-Trainings gibt es?

Um Ihren Hund vor Giftködern zu schützen, sollten Sie in jedem Fall versuchen, Ihrem Liebling abzutrainieren, bei Spaziergängen unbekannte Leckerbissen zu fressen. Beschäftigen Sie sich außerdem während des Spaziergangs immer aktiv mit Ihrem Vierbeiner: Wenn dem Tier nicht langweilig wird, stehen die Chancen gut, dass es sich nicht auf die Suche nach Nahrung begibt. Vernetzen Sie sich mit anderen Hundehaltern und gehen Sie zusammen mit Ihren Hunden spazieren. Gemeinsam können Sie besser aufpassen, dass Ihre Tiere nichts Ungewolltes fressen.

  • Wichtig ist, dass der Hund ein Kommando wie "Nein!" oder "Aus!" beherrscht . Bei dem Kommando muss dem Hund klar sein, dass er seine Handlung sofort unterbricht, in diesem Fall: den Giftköder freigibt und nicht hinunterschluckt.

  • Sie können Ihrem Hund antrainieren, nur zu essen, wenn Sie das Kommando dafür geben.

  • Folgendes Spiel könnte dem Hund gefallen: Sie verstecken beim Spaziergang einen Leckerli. Wenn der Hund diesen findet, muss er sich hinsetzen und bellen. Als Belohnung bekommt er von Ihnen einen noch besseren Leckerli. Wiederholen Sie dieses Training stets. Mit Glück denkt der Hund auch beim Auffinden eines Giftköders, dass er sitzen und bellen muss, bis Sie zu ihm kommen.

  • Je früher Sie im Leben des Hundes mit dem Training anfangen, desto besser.

  • Wenn es in Ihrer näheren Umgebung Giftköder-Warnungen gibt, lassen Sie Ihren Hund nicht von der Leine. Wenn das Tier sich gar nicht vom Fressen abhalten lässt, können Sie ihm während des Spaziergangs einen Maulkorb aufsetzen.

  • Fragen Sie auch bei Ihrer örtlichen Hundeschule nach einem geeigneten Anti-Giftköder-Training.

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Welche App warnt mich vor Giftködern?

Mittlerweile haben sich erboste Hundehalter zusammengetan und verschiedene Internetseiten beziehungsweise Apps fürs Handy ins Leben gerufen. Ein Beispiel ist die kostenlose App "Dogoroma", bei der die Nutzer sich gegenseitig bundesweit warnen, wenn sie einen Giftköder entdeckt haben.

Tipp: Schauen Sie auch, ob es bei Facebook lokale Hundegruppen gibt, in denen vor Giftködern gewarnt wird.

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Wie werden die Täter bestraft?

Wer einen Giftköder auslegt, verstößt gegen das Tierschutzgesetz, erklärt Tierrechtsexperte Andreas Ackenheil. Daher sollte man in jedem Fall eine Strafanzeige bei der Polizei stellen - notfalls gegen "Unbekannt". Auch eine Anzeige beim Veterinäramt empfiehlt sich, dieses kann dem Täter ein Tierhaltungsverbot aussprechen. Wird der Täter gefasst, drohen empfindliche Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro, sagt Ackenheil weiter. Der Besitzer des betroffenen Hundes kann zusätzlich Schadensersatzansprüche - etwa für Kosten für die Tierarztbehandlung oder auch für den Wert des eventuell verstorbenen Hundes - geltend machen.

Leider bleiben die meisten Täter unentdeckt. Umso wichtiger ist es im Falle eines Verdachts Beweise zu sammeln.

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