Zeckenmittel für Hunde: Natürlicher Schutz gegen die Parasiten
Mit steigenden Temperaturen beginnt auch die Zeckensaison. Es gibt verschiedene natürliche Zeckenmittel für Hunde. Wir zeigen Ihnen, welche Mittel gegen die lästigen Parasiten helfen können.
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- Wundermittel Kokosöl gegen Zecken
- Zistrose zur Parasitenabwehr
- So wenden Sie Zistrose bei Ihrem Hund an:
- Knoblauch und Bierhefe gegen Zecken
- Ätherische Öle gegen Zecken – Teebaumöl, Schwarzkümmelöl, Lavendelöl
- Nova Gard Green und Amigard: Zeckenabwehrmittel auf natürlicher Basis
- Bernsteinhalsbänder: Hübscher Schmuck mit umstrittener Wirksamkeit
Zecken können als unliebsame Blutsauger nicht nur für fiesen Juckreiz und Schwellungen an der Bissstelle sorgen, sondern auch gefährliche Krankheiten an unsere vierbeinigen Lieblinge übertragen. Vor allem Hunde sind häufiges Angriffsziel für Zecken und können im Vergleich zum Menschen nicht nur an Borreliose und FSME erkranken, sondern auch Babesiose, Anaplasmose, Hepatozoonose und Ehrlichiose bekommen.
Auch wenn der Biss einer Zecke häufig ohne Folgen bleibt, sind insbesondere Hundehalter in der Pflicht, ihre Tiere vor den lästigen Parasiten zu schützen. Denn die Infektion mit einer der genannten Krankheiten kann für den Hund schwere Folgen haben. Die durch die Zecke ausgelösten Krankheiten können chronisch werden und den Hund dauerhaft schädigen. Hinzu kommt, dass eine Behandlung meist langwierig und nicht immer erfolgversprechend ist. Wenn es um die richtige Zeckenabwehr geht, sehen sich viele Hundebesitzer in der Zwickmühle. Die meist von Tierärzten empfohlene chemische Zeckenabwehr mit Spot-On-Mitteln, die direkt in den Nacken des Hundes geträufelt werden, halten die Zecken recht zuverlässig fern. Doch viele Hundefreunde sind besorgt, dass sich die chemischen Mittel negativ auf den Organismus ihres Vierbeiners auswirken.
Wir stellen Ihnen daher nun einige natürliche Zeckenmittel für Hunde vor und geben Aufschluss über Anwendung und Wirksamkeit. Viele der natürlichen Mittel eignen sich als Prophylaxe und können neben der schulmedizinischen Zeckenabwehr unterstützend verwendet werden.
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle natürlichen Zeckenmittel, die für Hunde geeignet sind, auch Katzen vertragen. Die Samtpfoten sind empfindlicher als die Vierbeiner. Hier ist also Vorsicht geboten! Warum dies so ist und welche natürlichen Mittel Ihre Katze vor den lästigen Blutsaugern schützen, erfahren Sie in folgendem Artikel:
Wundermittel Kokosöl gegen Zecken
Dass aus der Kokosnuss gewonnene Pflanzenfett ist eines der wenigen natürlichen Mittel, das eine nachweisbare Wirkung gegen Zecken hat. Die in Kokosöl enthaltene Laurinsäure ist beispielsweise auch in anderen Zeckenschutzmitteln zu finden und äußerst unattraktiv für Parasiten. In kleineren Studien (FU Berlin) wurde bereits nachgewiesen, dass mit Kokosöl behandelte Tiere deutlich weniger von Zecken befallen wurden. Auch ein Selbsttest zeigt, dass Zecken mit Kokosöl eingeriebene Hautstellen meiden oder unmittelbar abfallen.
Kokosöl ist aber nicht nur gegen Zecken ein echtes Wundermittel, sondern auch im Haushalt eine echte Allzweckwaffe. Lesen Sie in diesem Artikel mehr dazu: Kokosöl: Tipps und Tricks für die Anwendung im Haushalt
Anwendung beim Hund:
Hinweis: Testen Sie vor der ganzheitlichen Anwendung erst an einer kleinen Fellstelle, ob Ihr Hund das Kokosöl problemlos verträgt! Können Sie am nächsten Tag keine Veränderungen feststellen, können Sie das Öl wie beschrieben auftragen.
In der Zeckensaison sollten Sie Ihren Hund einmal täglich mit einer erbsen- bis haselnussgroßen Menge einreiben. Dazu lassen Sie das Kokosöl in Ihren Handflächen schmelzen und verteilen es dann im Fell Ihres Hundes. Kokosöl hat einen für Menschen angenehmen Geruch und auch Ihr Hund könnte Gefallen daran finden, das Öl abzuschlecken.
Dies ist keineswegs gesundheitsschädlich, es kann aber dazu führen, dass Sie Ihren Vierbeiner noch einmal einreiben müssen. Behandeln Sie vor allem die Pfoten und Beine, den Kopf und Nackenbereich, sowie den Bauch Ihres Hundes mit dem Öl. Denn nur die Haut- und Fellstellen, die mit Kokosöl benetzt sind, sind auch vor Zecken geschützt. Achten Sie bei Ihrem Kokosöl auf Bio-Qualität. In gut sortierten Supermärkten oder Reformhäusern sollten Sie es problemlos kaufen können. Ansonsten können Sie es auch im Internet, zum Beispiel über amazon.de bestellen: Bio Kokosöl CocoNativo*, 1000ml im Glas für 12,95 EUR. Da Sie immer nur eine kleine Menge brauchen, kommen Sie sehr lange mit einem Glas aus.
Zistrose zur Parasitenabwehr
Die graubehaarte Zistrose oder auch Cistus incanus genannt, gehört zu den Zistrosengewächsen und hat durch die in ihr enthaltenen Polyphenole immunstärkende, entzündungshemmende, antiviral und antimikrobiell wirkende Eigenschaften. Sie wird bereits in der Humanmedizin verwendet und ist in Kapsel- oder Teeform erhältlich. Zistrose wird zur Behandlung von Hauterkrankungen und Durchfall oder zur Immunsystemstärkung eingesetzt. In speziellen Studien hat sich Zistrose auch als Mittel gegen Zecken bewährt.
An der Heilsam-Praxis-Esch in Sankt Augustin wurde so eine Studie mit 48 Hunden aufgrund einer Zufallsbeobachtung durchgeführt, um die Wirksamkeit von Cistus incanus gegen Zecken zu testen. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde, denen Zistrose verabreicht wurde, kaum noch bis gar nicht mehr von Zecken befallen wurden.
So wenden Sie Zistrose bei Ihrem Hund an:
Zistrose wird in Kapseln verabreicht. Diese können zusammen mit dem Futter oder Leckerlies gefüttert werden. Das Mittel muss fünf Tage verabreicht werden, bis eine Wirkung erzielt wird. Nach zehn Tagen ist die volle Wirkung erreicht. In der oben genannten Studie haben die Hunde durchschnittlich 20 Tage eine Cistus-Kapsel verabreicht bekommen.
Sie können Ihrem Hund auch den Zistrosetee über das Futter geben. Ihr Vierbeiner sollte während der Zeckenzeit zwei Mal täglich eine halbe Tasse bekommen. Das pflanzliche Mittel erhalten sie in Apotheken und Kräuterhäusern oder auch im Internet, beispielsweise über amazon.de: Zistrosekapseln*, 60 Stück für 7,90 EUR.
Knoblauch und Bierhefe gegen Zecken
Auch Knoblauch und Bierhefe wird eine positive Wirkung gegen Zecken nachgesagt. Durch die Fütterung soll auf der Haut des Hundes ein für Zecken unattraktives Milieu entstehen. Halten Sie sich bei der Gabe von Knoblauchgranulat aber immer sorgfältig an die Anweisungen des Herstellers, denn eine erhöhte Menge Knoblauch ist für Hunde giftig. Hier liegt die Grenze bei maximal 5 Gramm Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht.
Sprechen Sie im Zweifel aber mit Ihrem Tierarzt darüber und probieren Sie vorsichtshalber lieber erst einmal andere natürliche Zeckenabwehrmittel aus. Bierhefe ist im Gegensatz zu Knoblauch ungefährlich und eine richtige Wunderwaffe. Die in Bierhefe enthaltenen B-Vitamine sind nicht nur wirksam gegen Zecken, sondern wirken auch verdauungsfördernd und pflegen Haut und Fell Ihres Hundes.
Wie Sie sich selbst am besten vor Zecken schützen, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind, erfahren Sie im Video: (Der Artikel geht unter dem Video weiter)
So dosieren Sie die Bierhefe für Ihren Hund:
Sie können zwischen Tabletten und Pulver wählen. Pro zehn Kilogramm Körpergewicht müssen Sie Ihrem Hund täglich einen Teelöffel Bierhefe ins Futter rühren oder zwei Tabletten verabreichen. Von den meisten Hunden wird Bierhefe sehr gerne gefressen. Bierhefe können Sie in jedem gut sortierten Futterhandel kaufen oder im Internet bestellen, zum Beispiel über amazon.de: AniForte reine Bierhefe*, 250g für 9,90 EUR.
Zecken sind leider nicht die einzigen lästigen Blutsauger, die uns das Leben schwer machen. Wie Sie erfolgreich gegen Mücken vorgehen, können Sie hier lesen:
Ätherische Öle gegen Zecken – Teebaumöl, Schwarzkümmelöl, Lavendelöl
Vorsicht geboten ist bei ätherischen Ölen. Diese dürfen meist nur in stark verdünnter Form benutzt werden und können Kontaktallergien auslösen. Außerdem sollten die Öle nur in geringen Mengen verwendet werden, damit es beim Ablecken des Fells nicht zu einer Überdosierung kommt.
Achtung! Wenn Sie auch eine Katze im Haus haben, sollten Sie komplett auf die Verwendung von ätherischen Ölen verzichten, weil diese für Katzen so giftig sind, dass sie daran sterben können. Ihnen fehlen bestimmte Enzyme, die für die Verstoffwechselung dieser Öle notwendig sind.
Wenn Sie alle Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen kann aber durchaus eine Wirkung gegen Zecken erzielt werden. Schwarzkümmelöl wird dem Hund dazu über das Futter verabreicht, während Teebaum- und Lavendelöl auf das Fell aufgetragen werden.
Wenn sich doch mal eine Zecke festgesaugt hat, sollten Sie den Blutsauger möglichst sofort entfernen. Je länger sie ihr Unwesen treibt, desto höher ist die Infektionsgefahr. Lesen Sie hier, wie Sie die Zecke am besten entfernen: Zecke entfernen beim Hund: Das gibt es zu beachten.
Nova Gard Green und Amigard: Zeckenabwehrmittel auf natürlicher Basis
Mittlerweile bieten auch größere Hersteller Zeckenmittel für Hunde auf natürlicher Basis an. Nova Gard Green basiert beispielsweise auf Margosaöl, welches in Asien bereits seit Jahrhunderten als Parasitenabwehrmittel eingesetzt wird. Auch Amigard ist ein Zeckenmittel für Hunde mit natürlichen Inhaltsstoffen. Basis sind Niembaum-Extrakt und Decansäure, die aus Kokosöl gewonnen wird.
Hinweis: Achten Sie bei der Anwendung auf die Angaben des jeweiligen Herstellers.
Bernsteinhalsbänder: Hübscher Schmuck mit umstrittener Wirksamkeit
Auch Bernsteinhalsbänder werden im Hinblick auf Zeckenschutz viel diskutiert. Angeblich muss es sich bei den Bernsteinen, die für das Halsband verwendet werden, um rohe, ungeschliffene Steine handeln, damit sich der Harzgeruch und die elektrische Aufladung der Steine voll entfalten und gegen Parasiten wirken können.
Bisher gibt es aber keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Bernstein ein wirksames Zeckenmittel für Hunde ist. Die Wirkungsweise ist zudem äußerst fragwürdig, weil Zecken keinen Geruchssinn haben und die elektrische Aufladung der Bernsteine viel zu schwach wäre, um Zecken überhaupt abstoßen zu können. Viele Erfahrungsberichte im Internet deuten auch darauf hin, dass der Zeckenbefall durch das Bernsteinhalsband nicht weniger geworden ist.
Außerdem sollten Sie bedenken, dass Ihr Hund sich mit einem derartigen Halsband möglicherweise nicht wohl fühlt oder gezielt versucht, die Steine loszuwerden. Hinzu kommt ein erhöhtes Verletzungsrisiko beim Toben.
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