Hundesprache verstehen: Was will mein Hund mir sagen?
Besitzer kennen ihre Vierbeiner und dessen Hundesprache meist in- und auswendig! Doch was genau sagt der Hund mit seiner Körpersprache?
- Was will mein Hund mir sagen?
- Was ist die Hundesprache?
- Hundesprache leicht gemacht
- Wie sagt ein Hund "Hallo"?
- Eine Pfote Ihres Hundes ist angehoben
- Häufiges Gähnen
- Ein nach unten gerichteter Schwanz
- Was bedeutet es wenn der Hund mich anstupst?
- Lautloses Knurren
- Eine eingezogenen Rute
- Der Hund zeigt seinen Bauch
- Das Lächeln Ihres Hundes lässt Herzen schmelzen?
- Bellen beim Klingeln an der Tür
- Die Hunderziehung ist entscheidend
Der Schwanz wedelt und die Ohren sind gespitzt? Der beste Freund des Menschen lässt oft durch seine Körpersprache erkennen, was er braucht. Doch wie können Sie in jeder Situation deuten, was Ihr Hund möchte?
Ganz einfach! Indem Sie die Körpersprache Ihres Hundes lernen! Anhand von Beispielen erklären wir Ihnen, wie Sie das Verhalten Ihres Tieres in Situationen richtig deuten und erkennen.
Im Interview mit Laura gibt Tierpsychologin Patricia Lösche wertvolle Tipps für die Kommunikation zwischen Menschen und ihrem Hund und erklärt, was die kleinen Eigenheiten bedeuten.
Was will mein Hund mir sagen?
Ob ihn etwas bedrückt, er auf eine vielleicht seltsame Weise Zuneigung zeigt oder Hunger hat - nicht immer sind diese Signale offensichtlich, weshalb man die Körpersprache richtig zu deuten wissen sollte. Dies ist besonders bei dem Umgang mit fremden Hunden eine Hilfestellung, denn: Hundesprache ist international und die kleinen Signale sind fast bei allen Hunden identisch.
Was ist die Hundesprache?
Hundesprache besteht aus Körperhaltung, Lauten und Mimik. Es ist der einzige Weg, der Fellnase sich auszudrücken. Zwar können Sie kein Wörterbuch zur Hand nehmen, aber bei Angst, aggressivem Verhalten oder anderen Extremsituationen nicht richtig zu reagieren kann fatal sein. Ein Crash-Kurs in Hundesprache lohnt sich also um die körpersprachlichen Signale zu erkennen.
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Hundesprache leicht gemacht
Stellt Sie die Hundesprache manchmal vor ein Rätsel? Das ist oft auch umgekehrt der Fall, denn Ihrer Fellnase geht es nicht anders wie die Tierpsychologin Patricia Lösche weiß.
Nicht nur wir haben oft Probleme das Verhalten und die Körpersprache von unseren Tieren zu verstehen. Auch unsere Hunde wissen manchmal nicht so recht etwas mit Ihrem Menschen anzufangen: "Es ist für Hunde gar nicht so leicht, sich in der Menschenwelt zurechtzufinden.", so die Expertin.
Umso wichtiger, dass wir uns über die Körperhaltung und Signale im Klaren sind und die Hundesprache so zu verstehen lernen. Fangen wir doch gleich mit der Begrüßung an!
Wie sagt ein Hund "Hallo"?
Streckt und dehnt sich Ihr Hund sobald Sie zur Tür reinkommen? Dann sagt er Ihnen freudig "Hallo"! Auch andere Hunde werden natürlich begrüßt. Hier ist die Körpersprache allerdings entscheidend. Ist der Körper gekrümmt und locker, ist er glücklich neue Bekanntschaften zu schließen. Versteift er sich sollte Vorsicht geboten sein.
Eine Pfote Ihres Hundes ist angehoben
Wenn der Hund eine Pfote hebt und Sie dabei anschaut, möchte er Ihre Aufmerksamkeit erregen. Dies kann bedeuten, dass er Hunger hat oder mit Ihnen spielen möchte. Bei manchen Rassen ist dies auch ein Ausdruck für Konzentration.
Häufiges Gähnen
Abgesehen von Müdigkeit kann Gähnen auch ein Ausdruck von Nervosität oder Unmut sein. Viele Hunde lassen bei dieser Art von Gähnen die Augen offen und öffnen den Mund nur ganz leicht.
Ein nach unten gerichteter Schwanz
Der Hund wackelt langsam mit dem gesenkten Schwanz: Das bedeutet, dass er nicht versteht, was gerade passiert. Er bittet Sie darum, ihm zu sagen, was von ihm erwartet wird.
Was bedeutet es wenn der Hund mich anstupst?
Ein freundlicher Stupser gegen das Knie bedeutet: "Ich brauche dich." Der Hund zeigt damit starke Zuneigung und möchte Aufmerksamkeit von Ihnen. Berührt er Ihre Hand mit seiner Schnauze, heißt es, dass es Zeit für ausgiebiges Kraulen ist.
Lautloses Knurren
Es sieht so aus, als würde Ihr Hund knurren - es fehlt aber der Ton? Dieses stumme Zähnezeigen ist ein Revierverhalten des Hundes, womit er anderen zeigt: "Bis hier und nicht weiter!" Oft tun Hunde (und auch Katzen) dies, wenn sie ihr Essen verteidigen.
Eine eingezogenen Rute
Wenn Ihr Hund den Schwanz zwischen die Beine klemmt und dabei leicht geduckt steht, heißt es, dass er große Angst oder Sorge verspürt.
Der Hund zeigt seinen Bauch
Wenn er Ihnen seine empfindlichste Stelle präsentiert, möchte er Ihnen signalisieren, dass er Ihnen sehr vertraut. Ein schönes Zeichen Ihrer engen Bindung.
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Doch es gibt noch viel mehr kleine spannende Nuancen in der Mensch-Hund-Beziehung, auch wenn natürlich jedes Tier und jeder Halter anders ist.
Das Lächeln Ihres Hundes lässt Herzen schmelzen?
Viele Hundebesitzer fragen sich, ob ihr Tier lachen kann, wie wir Menschen! Und tatsächlich ähnelt die Mimik einiger Rassen einem Lächeln, was unsere Herzen oft höher schlagen lässt! Aber ist es wirklich immer ein charmantes Grinsen? Nein! Denn für den ungeübten Gegenüber gilt beim Zähne zeigen der Vierbeiner immer Vorsicht. Denn hinter der scheinbaren Freude kann in manchen Fällen auch ein gerade aggressiver Hund stecken.
Deshalb ist es so wichtig, den eigenen Hund gut zu kennen, um Situationen richtig zu deuten. Eine weiteres Beispiel ist das Einklemmen der Rute. Diese Körperhaltung zeigt oft Angst. Fühlt sich der Vierbeiner allerdings eingeengt kann er gut und gerne aber auch nach vorne gehen und angreifen, so die Expertin.
Bellen beim Klingeln an der Tür
Ein Bellen Ihres Hundes möchte ebenfalls Ihre Aufmerksamkeit erregen, gerade wenn Tier Veränderungen bemerkt hat. Dies mitzuteilen versteht er nämlich als seine Aufgabe so Lösche: "Das hat sich wahrscheinlich mit der Zeit hoch geschaukelt. Anfangs war es vielleicht nur ein leises Wuff, auf das der Mensch nicht reagiert hat". Um das Bellen nicht noch lauter werden zu lassen, sollte man dem Hund das Missverständnis kommunizieren und erklären, dass keine Gefahr besteht.
Die Hunderziehung ist entscheidend
Die Bewegungen Ihres Tieres sind also nicht willkürlich. Verhaltensweisen und Mimik sind die Sprache der Fellnase. Die Zeichen zu erkennen ist also von enormer Bedeutung.
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Doch ein glückliches Zusammensein beginnt schon viel früher, denn oft ist das Verhalten anerzogen. Damit die Kommunikation ohne Missverständnisse klappt, sollten Sie sich schon früh mit der Erziehung beschäftigen, wie die Expertin rät:
"Wenn Sie Ihren Hund erziehen wollen, fragen Sie sich vorher ganz genau: Was darf er und was darf er nicht?". Hier ist natürlich Konsequenz gefragt! Sie merkt aber an, dass ein Welpe ruhig mal ein bisschen über die Strenge schlagen kann. Junge Hunde würden später dann aber testen, ob Regeln und Verbote noch gelten. Um keinen Pöbel als erwachsenen Hund zu haben, muss man dann hier Haltung bewahren und zeigen, das Verbote noch bestehen, aber eher mit Freundlichkeit statt als "dominanter Rudelführer‘. "Dieses Modell ist überholt.", so die Tierpsychologin.