Krallen schneiden beim Hund: So geht’s!

Unsere Vierbeiner sind treue Begleiter. Tagtäglich laufen sie auf ihren Pfoten über Wiesen, Straßen und Fliesen. Aber schauen Sie sich regelmäßig die Krallen ihres Hundes an? Lange Krallen scheinen auf den ersten Blick nichts Schlimmes zu sein. Es ist aber sehr wichtig, die Krallen im Auge zu behalten. Zu lange Krallen können beim Hund zu Haltungs- und Gangschäden führen. Resultat daraus sind Rücken- und Gelenkprobleme, die den Hund stark einschränken und noch Jahre später belasten können. Außerdem ist es für den Hund schmerzhaft, wenn sich die Krallen beim Abrollen in die Pfote drücken. Wenn die Krallen zu lang sind, ist die Gefahr höher, dass der Hund damit beim Spielen oder Toben hängen bleibt und sich im schlimmsten Fall die Kralle rauszieht. Um das zu vermeiden, sollten Sie sich um die Krallen Ihres Haustiers kümmern, denn die Krallenpflege gehört zur allgemeinen Pfotenpflege des Hundes.

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Mit dem richtigen Werkzeug, etwas Geduld und einer ruhigen Hand können Sie die Krallen ihres Haustieres problemlos selbst schneiden. Wichtig ist, dass sie sich eine spezielle Krallenschere, Krallenzange oder eine Feile zu legen.

Absolutes No-Go: Nagelscheren oder Nagelknipser, die wir Menschen benutzen. Diese eignen sich nicht, weil sie die Krallen quetschen, was sehr unangenehm für den Hund sein kann. Die Krallen des Hundes sind viel dicker als unsere Nägel und benötigen andere Werkzeuge. Krallenzangen und Krallenscheren sind sehr scharf, weshalb Sie beim Schneiden der Krallen vorsichtig sein müssen. Oft sind die Krallenzangen mit einem Abstandshalter ausgestattet, der verhindert, dass Sie zu viel abschneiden.

Ebenfalls eignen sich Krallenschleifer oder Feilen. Damit können Sie die Krallen Stück für Stück abschleifen. Diese sind oft batteriebetrieben und machen für den Hund seltsame Geräusche. Es könnte also sein, dass Ihr Hund dadurch verängstigt ist. Gewöhnen Sie ihn also langsam an das neue Geräusch.  

Bei Hunden mit langem Fell benötigen Sie außerdem eine abgerundete Schere*, mit der Sie die Haare zwischen den Ballen kürzen können, damit diese nicht verfilzen.

Sie sollten sich auch eine Taschenlampe bereitlegen. Falls Sie keine zur Hand haben, können Sie auch die Taschenlampe Ihres Smartphones benutzen. Die ist besonders wichtig bei dunklen Krallen. Die Krallen des Hundes bestehen aus Blutgefäßen und Nerven, dem sogenannten 'Leben'. Bei den hellen Krallen lässt sich das gut erkennen, bei den dunklen Krallen hilft eine Taschenlampe.

Falls Sie versehentlich zu viel der Kralle abgeschnitten und etwas 'Leben' erwischt haben, ist es ratsam sich ein Wunddesinfektionsmittel und ein Stück Kernseife (ohne Duftstoffe) bereit zu legen, aber später mehr dazu.

Passendes Werkzeug finden Sie zum Beispiel hier:

Diese Frage hat sich wohl schon jedes Frauchen und jedes Herrchen gestellt. Eine gemeingültige Antwort kann man auf diese Frage aber nicht geben. Denn es hat verschiedene Gründe, ob und wann die Krallen des Hundes gekürzt werden müssen.

Die Krallen von Hunden, die viel auf Asphalt laufen, benötigen weniger Aufmerksamkeit, weil sie sich durch den natürlichen Abrieb mit dem harten Boden ganz von allein kürzen. Hunde, die viel auf Wiesen und Wäldern, also weichen Böden laufen, haben diese natürlichen Abrieb oft nicht.

Wenn Sie sich unsicher sind, hilft folgender Trick: Wenn der Hund normal steht, sollten die Krallen ganz knapp über dem Boden schweben und diesen nicht berühren. Wenn das der Fall ist, haben die Krallen eine normale Länge. Wenn Sie beim Laufen auf Laminat oder Fliesenboden ein lautes Klackern hören, ist es gut möglich, dass die Krallen zu lang sind. Auch wenn der Hund eine ungewöhnliche Ganghaltung einnimmt, könnte es sein, dass die Krallen zu lang sind.

Vorbereitung:

• Zeit nehmen: Die Krallen eines Hundes zu schneiden ist nichts, was man einfach mal nebenbei machen kann. Sie müssen sich Zeit dafür nehmen, auch wenn das Schneiden an sich nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

• Ruhige Atmosphäre: Wichtig ist, dass der Hund und Sie ruhig sind. Die Zeit vor dem Gassi gehen eignet sich nicht, da der Hund dann meistens aufgeregt ist. Sie selbst sollten immer Ruhe bewahren – der Hund spürt, wenn Sie unruhig sind.

• Pfötchen geben: Es ist von Vorteil, wenn der Hund das Kommando 'Pfötchengeben' kennt, da er dann daran gewöhnt ist, seine Pfote in Ihre Hände zu legen.

• Das richtige Werkzeug: Nur mit dem richtigen Werkzeug und einer guten Lichtquelle lassen sich die Krallen problemlos schneiden.

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Durchführung:

1. Das Schneiden: Wenn der Hund und Sie sich wohlfühlen, geht’s ans eigentliche Schneiden. Nehmen Sie die Pfote in eine Hand oder lassen Sie sich vom Hund Pfötchen geben. In der anderen Hand halten sie das Werkzeug. Manche Hunde liegen beim Krallenschneiden auch gerne auf dem Rücken. Schauen Sie, wie es für Sie und Ihren Hund am bequemsten ist. Schneiden Sie die Kralle schräg ab, sodass der obere Teil der Kralle etwas länger ist als der untere Teil. Die Hundekrallen haben die optimale Länge, wenn sie knapp über dem Boden schweben.

2. Weniger ist mehr: Es ist wichtig, dass sie sich vorsichtig herantasten. Hier gilt die Regel: Weniger ist mehr! Scheiden Sie lieber weniger ab, wenn Sie sich unsicher sind und wiederholen Sie das Schneiden nach ein paar Tagen.

3. Belohnung: Sie sollten auf jeden Fall Leckerchen bereithalten, um den Hund zu belohnen. Dann merkt er, dass er alles richtig macht und gewöhnt sich schnell an die neue Situation.

4. Gefahr erkennen: Wenn der Hund aggressiv wird oder sogar beißt, sollten Sie aufhören, weil die Situation für den Hund purer Stress ist! Das ist nicht der Zeitpunkt den Hund zu bestrafen. Versuchen Sie es zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal. Wenn der Hund wieder so reagiert, sollten Sie am besten einen Profi ranlassen.

Tipp für Langhaar-Hunde: Die Krallen eines Hundes mit langem Fell zu schneiden, kann eine besondere Herausforderung sein – besonders, wenn Sie nur zwei Hände zu Verfügung haben. Nehmen Sie einfach ein Obstnetz oder einen Nylonstrumpf und stecken Sie die Pfote ihres Hundes rein. Das Fell bleibt im Netz oder dem Strumpf und nur die Krallen schauen hervor. So lassen sich die Krallen einfacher schneiden.

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Falls sie doch etwas zu viel abgeschnitten haben und den durchbluteten Teil der Kralle erwischt haben, sodass die Pfote blutet, gilt als erstes: Keine Panik! Bewahren Sie Ruhe und versuchen Sie den Hund ruhig zu halten. Jetzt kommt das Stück Kernseife zum Einsatz. Drücken Sie die verletzte Kralle vorsichtig für circa drei Minuten in die trockene Seife, damit diese die Kralle 'verödet'. Das sorgt dafür, dass die Blutung gestillt wird. Wichtig ist, dass Sie reine Kernseife verwenden, die keine Duftstoffe enthält, da es sonst für den Hund schmerzhaft ist. Vorher können Sie die verletzte Kralle auch mit Wunddesinfektionsmittel behandeln, damit keine Keime in die offene Wunde kommen. Wenn die Kralle nach dem Veröden mit der Kernseife immer noch stark blutet, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, um eine Entzündung auszuschließen. Sollte das Veröden funktioniert haben und die Kralle blutet nicht mehr, sollten Sie diese für ein paar Tage beobachten und vermeiden, dass der Hund an ihr leckt. Wenn Sie das Gefühl haben, die Kralle verheilt nicht, gehen Sie zum Tierarzt, um eine Entzündung auszuschließen.

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Die Wolfskralle oder auch Afterkralle befindet sich an der Innenseite der Hinterläufe des Hundes. Aber nicht jeder Hund hat diese. Es kommt auf die Rasse an, ob ihr Hund eine Wolfskralle besitzt oder nicht. Die Wolfskralle hat für den Hund keinerlei Funktion. Durch ihre hohe Position an den Hinterläufen hat sie keinen Kontakt mit dem Boden und wird folglich auch nicht durch Abrieb mit dem Boden 'abgeschliffen'. Deshalb ist es wichtig, dass Sie diese auch kürzen, damit sie nicht einwächst oder der Hund mit der zu langen Wolfskralle hängen bleibt und sich verletzt.

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Hunde bezeichnet man bis sie sechs bis neun Monate alt sind als Welpen. Bei den kleinen niedlichen Tieren können die Krallen sehr scharf sein. Züchter kürzen die Krallen deshalb oft, damit die Welpen das Muttertier beim Säugen nicht verletzen.

Wenn sie dann frühestens mit acht Wochen in ihr neues Zuhause ziehen, stellt sich die Frage, ob man die Krallen schneiden muss oder nicht. Genau wie bei den ausgewachsenen Hunden kann man das nicht eindeutig beantworten. Klar ist, dass das Krallenschneiden bei Welpen noch schwieriger sein kann, als bei erwachsenen Hunden. Welpen sind neugierig, ängstlich und wild, was das Krallenstutzen erschwert. Wenn der Welpe auf vielen verschiedenen Böden läuft, also auf festem Boden und auf Wiesen und Feldern, ist es meistens nicht nötig die Krallen zu schneiden. Am Besten schauen Sie sich die Pfoten wöchentlich an. Wenn die Krallen beim Stand den Boden berühren, sind sie zu lang und müssen gekürzt werden.

Tipp: Es kann nicht schaden, dem Vierbeiner das Kommando zum Pfötchengeben früh genug beizubringen. Wenn der Hund das schon in jungen Jahren lernt, erleichtert Ihnen das das Krallenschneiden, wenn er ausgewachsen ist.

Wenn Sie es sich selbst nicht zutrauen Ihrem Hund die Krallen zu schneiden, oder der Hund sehr ängstlich oder sogar aggressiv auf das Krallenschneiden reagiert, lohnt es sich, dies beim Tierarzt/ der Tierärztin oder in einem Hundesalon machen zu lassen. Im Hundesalon werden die Krallen oft im Rahmen der Fellpflege geschnitten und sind somit im Preis inbegriffen. Sie können das Krallenscheiden aber auch als separate Leistung buchen, preislich startet das Krallenschneiden bei etwa 5 Euro.

Wenn Sie es beim Tierarzt/ bei der Tierärztin machen lassen wollen, können Sie sich vor Ort vom Profi direkt zeigen lassen, wie das Krallenschneiden funktioniert und worauf Sie achten müssen. Dann können Sie es beim nächsten Mal im besten Fall selbst durchführen.

Autorin: Maren Groß

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