Kommt der Pfand auf Milch & Saft?
Bringen wir bald schon unsere Milchverpackungen zurück in den Supermarkt? Der Bundesrat will ein neues Verpackungsgesetz diskutieren. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks kritisiert den Vorschlag.
Alles wieder neu beim Pfand?
Es ist ein Thema, das bei der Einführung für allerlei fragende Gesichter sorgte, doch mittlerweile haben wir uns an das Einwegpfand in Deutschland gewöhnt – zumindest hatte man den Eindruck. Jetzt gibt es in der Politik allerdings den Vorschlag das System zu verändern. Die aktuelle Pfandpflicht sei zu kompliziert und undurchsichtig.
Aktuell orientiert sich die Pfandpflicht am Inhalt und der Größe der Getränkeverpackung. Der Bundesrat möchte die Pfandpflicht von der Art des Materials der Verpackung abhängig machen. Ein Vorschlag, der Sinn macht. Dann gäbe es beispielsweise keine Unterschiede mehr zwischen Bier und Wein. Für letzteres zahlt man aktuell keinen Pfand. Doch es könnte auch darauf hinauslaufen, dass zukünftig Milchtüten und Saftflaschen pfandpflichtig werden.
Es hagelt Kritik von allen Seiten
Der Vorschlag stößt auf Kritik. Der Handel fürchtet beispielsweise die Kosten, die bei einer Umstellung der Pfandpflicht wieder auftreten. Selbst Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zweifelt. "Im Kern geht es beim Einwegpfand darum, vorhandene Mehrwegsysteme zu stärken, Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Ein Pfand auf Milch- und Saftkartons aber ergibt keinen Sinn", erklärte Hendricks gegenüber der Rheinischen Post. "Die Kartons lassen sich gut recyceln und verwerten. Und im Übrigen schneidet der Getränkekarton in der Umweltbilanz nicht schlechter ab als die Mehrweg-Glasflasche."
Der Gesetzesvorschlag soll im März im Bundesrat diskutiert werden. Da bereits jetzt wenig Begeisterung von Handelsseite zu spüren ist und auch die Politik uneins ist, wird es wohl auf längere Diskussionen hinauslaufen.
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